GRÜNE LOGISTIK – Österreichische Post legt elektrisch nach

Die Österreichische Post setzt weiter auf Grüne Logistik und stockt ihre Elektro-Flotte weiter auf. Aktuell sind bereits 2.000 ein- und mehrspurige E-Fahrzeuge bei den „Gelben Füchsen“ im Einsatz. Bis Ende 2020 will Österreichs führender KEP-Dienstleister insgesamt 2.100 umweltfreundliche E-Fahrzeuge im Einsatz haben. Das 2.000. E-Fahrzeug wurde nun in Graz durch Bürgermeister Mag. Siegfried Nagl und DI Peter Umundum in Betrieb genommen.

GRÜNE LOGISTIK - Post legt bei Nachhaltigkeit nach (Foto: Werner Streitfelder)
GRÜNE LOGISTIK – Die Österreichische Post legt bei Nachhaltigkeit nach. Bis Ende 2020 werden 2.100 Elektrofahrzeuge betrieben. (Foto: Werner Streitfelder)

Grüne Logistik – Das ist Teil der Nachhaltigkeitsstrategie, welche die Österreichische Post seit mehreren Jahren konsequent verfolgt. Ein wesentlicher Teil davon ist der Ausbau der E-Mobility und schadstofffreie Zustellung, in die das Unternehmen massiv investiert. Insgesamt sind in diesen Bereich bereits 30 Millionen Euro geflossen. In Zahlen gegossen sind das derzeit 2.000 Elektrofahrzeuge, welche der KEP-Dienstleister in ganz Österreich einsetzt. Das 2.000-ste Fahrzeug wurde nun in der Landeshauptstadt der Steiermark offiziell in Betrieb genommen. „Als Klimainnovationsstadt unterstützen wir natürlich auch innovative, klimaschonende und dabei praktikable Stadtlogistikkonzepte. In der Stadt der kurzen Wege wird in Zukunft emissionsfrei zugestellt. Hier setzen wir mit der Post ausschließlich auf sanfte Mobilität, also E-Fahrzeuge, statt Diesel-Transporter“, sagt der Grazer Bürgermeister, Mag. Siegfried Nagl.

Als Klimainnovationsstadt unterstützen wir natürlich auch innovative, klimaschonende und dabei praktikable Stadtlogistikkonzepte. In der Stadt der kurzen Wege wird in Zukunft emissionsfrei zugestellt.

Mag. Siegfried Nagl, Bürgermeister von Graz

Nachhaltigkeit – Ambitioniertes Ziel bis 2030

„Mit unserer Nachhaltigkeitsstrategie haben wir uns selbst hohe Ziele gesteckt. Wir stellen nicht nur alle Sendungen seit 2011 CO2-neutral zu, sondern wollen bis 2030 sogar komplett CO2-frei werden“, kündigt DI Peter Umundum, Vorstand für Paket und Logistik bei der Österreichischen Post. Um dieses Ziel zu erreichen, arbeite man daher nicht nur eng mit Forschung und Industrie zusammen, sondern investiere auch stark in E-Mobilität und alternative Antriebe, so P. Umundum weiter. Der KEP-Dienstleister sehe sich als Vorreiter in der E-Mobilität. Und in der Tat: Derzeit betreibt die Post die größte Elektro-Flotte des Landes.

Hohes Investitionspotenzial

Um eine so große Elektro-Fahrzeugflotte betreiben zu können, bedarf es jedoch auch erheblicher Investitionen in die Lade- und Netzwerk-Infrastruktur. Diese ist in den meisten Unternehmen Österreichs nicht vorhanden, um große Elektrofahrzeug-Flotten zu betreiben. Denn der Stromverbrauch wächst mit dem Wachstum der Flotten und der Leistungsfähigkeit der Fahrzeuge. Insbesondere in Spitzenzeiten kommt die Infrastruktur vieler Unternehmen dann an ihre Kapazitätsgrenzen. Gabelstapler-Hersteller wie etwa Jungheinrich bieten daher für solche Fälle sogenannte „Racks“ an. Das sind nichts anderes als große Li-Akkus, welche in Zeiten geringer Stromverbräuche kontinuierlich aufgeladen werden. Aus diesen kann dann in Fällen der Überstrapazierung der Netzwerkinfrastruktur eines Unternehmens, der gespeicherte Strom eingespeist werden. Dennoch: Die hohen Investitionen in Infrastrukturen, die große Elektroflotten mit sich bringen, verhindert nicht selten, dass Unternehmen den Umstieg von verbrennungsmotorisch angetriebenen Fahrzeugflotten auf Elektromobilität scheuen. Mit anderen Worten: Es rechnet sich vielfach nicht.

(v.l.): Bürgermeister, S. Nagl, und P. Umundum bei der Inbetriebnahme des 2.000. E-Fahrzeugs. (Foto: Österreichische Post)

Bund fördert Investitionen. Um dies wenigstens teilweise auszugleichen, fördert das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) Investitionen in diesem Bereich. Beispilesweise auch im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie der Österreichischen Post. So wurde mit Fördermitteln des Bundes in der Zustellbasis am Grazer Hauptbahnhof ein moderner Ladepark mit 65 dynamisch gesteuerten Ladestationen errichtet. Davon sind elf Ladestationen davon mit „beschleunigtem Laden“. Das ermöglicht somit nicht nur das gleichzeitige Laden einer größeren Anzahl an E-Fahrzeugen, sondern konnte auch ohne wesentliche Investitionen in die Elektroinstallationen eines Standorts installiert werden. Die Grazer Zustellbasis betreibt damit nicht nur den größten Ladepark mit smarter Ladesoftware in Österreich, sondern zählt auch im europäischen Vergleich zu den Spitzenreitern.

E-Flotte bedient 80 Prozent der letzten Meile

KEP-Dienstleister wickeln die sogenannte „Last Mile“ im Zustellprozess vom Absender zum Empfänger ab. Gerade hier war der CO2-Emissionseintrag bei der Österreichischen Post hoch. Deshalb kann der CO2-Fußabdruck des Unternehmen wirkungsvoll gedrückt werden, wenn in die Umstellung der Fahrzeugflotte in Richtung E-Mobilität investiert wird. Bis zum Ende des Jahres 2020 setzen die „Gelben Füchse“ bei der Zustellung rund 1.100 E-Fahrräder und E-Mopeds, sowie beinahe 1.000 E-Transporter zum täglichen Einsatz kommen. Generell hat sich der E-Antrieb bei einspurigen Fahrzeugen faktisch durchgesetzt. Nicht so bei den Transportern. Dies soll sich jedoch ändern. Bislang setzt die Post auf Klein-LKW der Hersteller Renault und Nissan mit einem Ladevolumen von mehr als 4 m³. In Graz kommen nun erstmals auch Pakettransporter von MAN mit einem Ladevolumen von 10 m³ zum Einsatz. Die E-Fahrzeuge der Post sind damit bereits heute in der Lage, rund 80 Prozent aller Zustellrayone in ganz Österreich zu bedienen. In Graz sind insgesamt 42 neue E-Fahrzeuge im Einsatz. Abgeschlossen wird die Umstellung im August 2021 mit der Inbetriebnahme von weiteren rund 100 Fahrzeugen am Standort des Logistikzentrums in Kalsdorf. Ab diesem Zeitpunkt erfolgt die Zustellung der steirischen Landeshauptstadt durch rund 160 E-Fahrzeuge – und damit komplett CO2-frei.

post.at

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