TGW Bilanz 2020 – Der oberösterreichische Spezialist für Logistikautomation, die TGW Group, kann auf ein erfolgreiches Wirtschaftsjahr 2020/2021 blicken. Mit einem Jahresumsatz von 813,4 Millionen Euro landeten die Oberösterreicher auf Rang zwei der österreichischen Unternehmen in der Branche. Jetzt will Harald Schröpf, CEO des Unternehmens, 850 neue Arbeitsplätze schaffen, hauptsächlich in Oberösterreich.
Die TGW Logistics Group hat das Wirtschaftsjahr 2020/2021 mit einem Umsatz von 813,1 Millionen Euro abgeschlossen. Damit ist das Unternehmen nach der Knapp AG (rund 1,07 Milliarden Euro) das umsatzmäßig zweitstärkste Unternehmen für Logistikautomation in Österreich. Der Auftragseingang überstieg mit rund 1,1 Milliarden Euro erstmals die Milliardenschwelle. Das EBIT kletterte auf 50,5 Millionen Euro. In den kommenden Monaten will das Technologieunternehmen 850 neue Arbeitsplätze schaffen, davon mehr als die Hälfte in Oberösterreich. Harald Schröpf, Chief Executive Officer der TGW Logistics Group, zeigte sich im Rahmen einer Bilanzpressekonferenz in Wels mit der Entwicklung zufrieden: „Die vergangenen eineinhalb Jahre waren für TGW sehr herausfordernd – und gleichzeitig auch herausragend. Ich bin tief beeindruckt vom Engagement und vom Einsatz, mit dem unsere Mitarbeiter agieren. Gemeinsam konnten wir die Auswirkungen der Corona-Pandemie gut bewältigen: Zum ersten Mal in unserer Geschichte haben wir die Milliardengrenze im Auftragseingang geknackt, gleichzeitig ist unser EBIT auf einen Rekordwert von 50,5 Millionen Euro gewachsen. Unser Umsatz beläuft sich auf 813,1 Millionen Euro.“
Umsatz herausgerechnet. Der Umsatz könnte sogar noch höher sein. Im März 2021 verkaufte die TGW ihre US-amerikanische Fördertechniksparte an einen strategischen Investor. „Dieser Schritt bildet Teil unserer globalen Standardisierungsstrategie. Der Umsatz des verkauften Bereichs – im Wirtschaftsjahr 2019/20 rund 80 Millionen Euro – wurde daher aus bilanztechnischen Gründen aus dem Gesamtumsatz herausgerechnet. Berücksichtigt man diesen verkauften Unternehmensteil, wäre unser Umsatz um rund zehn Prozent gewachsen.“ Im laufenden Wirtschaftsjahr wollen die Oberösterreicher einen weiteren Meilenstein ins Visier nehmen: die Umsatz-Milliardengrenze. Auch der Auftragseingang soll erneut deutlich die Milliardengrenze übersteigen, strategische Wachstumsmärkte sind Europa und Nordamerika.
Investitionen in Künstliche Intelligenz, Software und Robotik
Erreicht soll die Umsatzsteigerung vor allem auch durch Investitionen in Forschung & Entwicklung werden. So erhöhte sich das Forschungs- und Entwicklungs-Budget im vergangenen Jahr um mehr als 17 Prozent auf 32,8 Millionen Euro. Im laufenden Wirtschaftsjahr soll dieser Wert noch einmal deutlich gesteigert werden. Die Schwerpunkte sollen dabei auf den Bereichen Künstliche Intelligenz, Software und Robotik liegen, kündigt H. Schröpf an. Diese Techniken sollen für die TGW-Technologien auch die Basis bilden, um jene Prozesse in Logistikzentren höchstmöglich zu automatisieren, für die kaum Mitarbeiter zu finden sind.
TGW Bilanz 2020 – Sieben Millionen Euro für die Mitarbeiterbeteiligung
Doch nicht nur das Unternehmen selbst, sondern auch die Mitarbeiter der TGW partizipieren mit am Gewinn. Für das Wirtschaftsjahr 2020/21 schüttet TGW eine Mitarbeiterbeteiligung in Höhe von sieben Millionen Euro aus – zum bereits vierten Mal. Im Fokus des Konzepts der Mitarbeiterbeteiligung stehen die Übernahme von Verantwortung und die gerechte Teilhabe am wirtschaftlichen Erfolg. Dies steht ganz in Einklang mit der Philosophie „Mensch im Mittelpunkt – lernen und wachsen.“ Mitarbeiter können sich dabei zwischen den Optionen Geld oder zusätzliche Urlaubstage entscheiden. Oder sie können sich heuer zum ersten Mal auch von einem neugeschaffenen Angebot profitieren, bei dem Gesundheit im Fokus steht.
TGW schafft 850 Arbeitsplätze
Die Zahl der Mitarbeiter wuchs 2020/21 auf 3.766. Seinen Wachstumskurs in diesem Bereich will der oberösterreichische Intralogistik-Spezialist auch im kommenden Geschäftsjahr weiter fortsetzen. So will man bei TGW im laufenden Wirtschaftsjahr 850 zusätzliche Arbeitsplätze schaffen, davon mehr als die Hälfte in Oberösterreich. Im Fokus der Suche stehen hier vor allem Spezialisten für die Bereiche Software und IT, Steuerung, Servicetechniker sowie Entwicklungsspezialisten. Harald Schröpf betont: „Erfolg entsteht zu einem wesentlichen Teil durch das Know-how und den Einsatz unserer Mitarbeiter. Als Technologieunternehmen sind wir in einer innovationsstarken und dynamischen Branche tätig. Nur mit einem starken Team können wir für unsere internationalen Kunden das beste Ergebnis erzielen. Zusätzlich zu spannenden Jobs bieten wir daher ein hochmodernes Arbeitsumfeld, zahlreiche Benefits, flexible Arbeitszeiten und ein großzügiges Home-Office-Modell.“ – Ob der Wachstumskurs bei den Mitarbeitern tatsächlich so fortgesetzt werden kann, ist jedoch fraglich. Steht doch auch die TGW in einem harten Mitbewerb mit anderen der Branche und anderen Technologieunternehmen. Der FAchkräftemarkt ist auch für die Oberösterreicher leergefegt und Nachwuchs durch organisches Wachstum in diesem Bereich ist kaum in der geforderten Anzahl möglich.
TGW Bilanz 2020 – Standort-Investition in Höhe von 200 Millionen Euro
Dennoch zeigt man sich in Wels optimistisch. Denn um die Basis für das geplante Wachstum zu legen, investiert die TGW in den kommenden fünf Jahren rund 200 Millionen in seine Standorte. In Oberösterreich entstehen Büroarbeitsplätze für 800 Mitarbeiter sowie eine Produktionshalle inklusive hochautomatisiertem Lager mit einer Gesamtfläche von rund 20.000 m². Darüber hinaus wird ein Aus- und Weiterbildungszentrum errichtet, mit dem der Intralogistik-Spezialist ein ganzheitliches Programm für die fachliche sowie persönliche Aus- und Weiterbildung aus der Taufe hebt. Zudem investiert die TGW auch international in seine Niederlassungen: Die Automatisierungsspezialisten von TGW Robotics nahe Rosenheim (Bayern) haben beispielsweise vor Kurzem ein neues, mehr als doppelt so großes Firmenareal erworben. „Die Zeichen stehen auf weiteres Wachstum. Die Oberösterreicher investieren massiv in Forschung und Entwicklung, Infrastruktur sowie die Aus- und Weiterbildung seiner Mitarbeiter. Das Setup als Stiftungsunternehmen gibt uns die notwendige Sicherheit und Stabilität, um langfristig denken und handeln zu können.“