Trendradar 2023 – Als Enabler disruptiver Entwicklungen wie etwa Industrie 4.0, der digitalen Transformation und/oder der Bewältigung von Herausforderungen des Klimawandels, ist die Logistik-Automationsbranche mit ihren Lösungen mehr gefordert denn je. Wie sich das etwa auf die Branche im Allgemeinen und Toyota MH Austria im Besonderen auswirkt, darüber spricht Oskar Zettl, Geschäftsführer von Toyota MH Austria mit blogistic.net.
Die Material Handling Branche ist gefordert wie noch nie. Die Gesellschaften und Ökonomien der Welt befinden sich in einem rasanten Wandel. Getrieben durch Megatrends wie die digitale Transformation, Klimawandel, Coronapandemie, Kriegsgeschehen in der Ukraine und daraus resultierend hohe Energiepreise, welche zur höchsten Inflationsrate seit Jahrzehnten stehen die Unternehmen jeder Größe vor kaum planbaren Herausforderungen. Denn mit den Herausforderungen steigt die Volatilität der Märkte entlang der gesamten Wertschöpfungsketten.
Trendradar 2023 – Weitblick und Konzentration sind gefragt
Das Top-Management in Unternehmen ist daher mehr gefordert denn je. Weitblick und Konzentration sind gefragt, um möglichst früh die Klippen zu erkennen, welche ein Unternehmen umschiffen muss, um die Wettbewerbsfähigkeit und damit auch Arbeitsplätze zu sichern. Mag. Oskar Zettl, Geschäftsführer Toyota Material Handling Austria, spricht daher mit blogistic.net über die Trends, welche für ihn das heurige Geschäftsjahr von Toyota MH und der Staplerbranche in Österreich prägen werden.
Trendradar 2023 – Nachhaltigkeit als globale Identität
“Bereits bekannte Megatrends wie Automatisierung, Digitalisierung, die Dekarbonisierung und Elektrifizierung der Staplerflotten und Nachhaltigkeit sind nach unserem Trendradar 2023 auch künftig Treiber der Entwicklungen”, so der Top-Manager mit internationaler Expertise gegenüber blogistic.net. Speziell die “Nachhaltigkeit” erlangte für ihn dabei in den letzten Jahren einen enormen Stellenwert sowohl in der österreichischen Gesellschaft als auch in der EU. “Klimawandel und Pandemie ließen Konsumenten die eigenen Verhaltensweisen und auch jene von Unternehmen kritischer hinterfragen, sowie nachhaltiges Verhalten auch von Unternehmen einfordern”, so O. Zettl. Für ihn bedeutet das, dass unter anderem auch der Druck auf Unternehmen, die Nachhaltigkeit ihrer Lieferketten nachzuweisen, weiter zunehmen wird. Gesetzliche Vorgaben wie etwa das Lieferkettengesetz in Deutschland, welches auf die entsprechende EU-Richtlinie zurückgeht, greifen diesen Wunsch der Verbraucher auf. “Umweltbewusstsein ist also nicht mehr nur ein individueller Lifestyle, sondern eine gesellschaftliche Bewegung”, bringt es O. Zettl auf den Punkt. Und in der Tat: Nachhaltiges Wirtschaften entwickelt sich, geboostert durch die Pandemie und diverse Klimakatastrophen, vom Konsumtrend zum Wirtschaftsfaktor und die Klimakrise somit zur Grundlage einer globalen Identität.
Trendradar 2023 – Toyota mit TPS seit Jahrzehnten ein Trendsetter
Diese globale Identität und deren Entwicklung sah man beim Toyota-Konzern schon vor Jahrzehnten kommen. Schon alleine das weltbekannte Toyota Production System, TPS, das von Anfang an der Verschwendung, also “Muda”, den Kampf ansagte, war an nachhaltigem Wirtschaften ausgerichtet. Was für viele Unternehmen unter dem Label “Lean Management” zunächst nur ein rein technischer Terminus zur Profitmaximierung war, ist heute eine Blaupause für nachhaltiges Wirtschaften. Denn TPS setzt auf das Know-how aller Mitarbeiter:innen und deren Mitarbeit zur ständigen Verbesserung, “Kaizen”. TPS nimmt somit seit Jahrzehnten genau das vorweg, was etwa von Klimaaktivist:innen permanent gefordert wird: den Wandel durch gemeinsames, grenzüberschreitendes Handeln meistern und sich ständig verbessern.
Trendradar 2023 – Wandel mit Verantwortung und Innovationskraft begegnen
TPS fordert daher auch, dass man den Herausforderungen mit Innovationskraft und Verantwortungsbewusstsein begegnet. Entwicklungen wie etwa die Hybrid-, die Lithium-Ionen- sowie die Wasserstoffantriebe, welche der Toyota-Konzern seit Jahrzehnten vorantreibt, sind letztlich technische Resultate aus TPS, die nahezu obligatorisch sind. “Dass Toyota MH seine gesamte Staplerflotten und Logistiklösungen auf 100 Prozent erneuerbare Energie umstellt und der Konzern dabei gleichzeitig massiv die Emissionsreduktion in seiner gesamten Wertschöpfungskette reduziert, zeigt deutlich, wie ernst es der Toyota-Konzern meint, seine gesellschaftliche Verantwortung wahrzunehmen und aktiv gegen die Auswirkungen des Klimawandels vorzugehen”, weist O. Zettl mit Nachdruck auf die Entwicklung seines Unternehmens hin. Aber auch gesetzte Maßnahmen wie der Beitritt zum UN Race To Zero sowie die Verpflichtung zu wissenschaftsbasierten Zielen und dem Commitment bis 2031 weisen exakt in diese Richtung.
Trendradar 2023 – Gesamtlösungen sind mehr gefragt denn je
“Die Aufgabenstellungen unserer Kunden sind sehr vielschichtig und der Wunsch geht immer stärker in Richtung eines Anbieters für Lagerlogistik-Gesamtlösungen – und zwar von Planung über Umsetzung bis hin zu kontinuierlicher Servicierung”, sieht O. Zettl einen Trend, der schon seit Jahren anhält. Dieser Anspruch sei für ihn gut nachvollziehbar, aufgrund der zunehmenden Komplexität der Supply Chain-Netzwerke, vorangetrieben beispielsweise durch den Megatrend Industrie 4.0, welche Unternehmen in einen neuen Kontext stellt und den Druck in Richtung Automatisierung und Digitalisierung massiv erhöht. “Dies schafft zwar einerseits für Kunden einen unvergleichlich hohen Mehrwert, andererseits steigt aber auch das Risiko, aus dem Mitbewerb herauszufallen”, analysiert O. Zettl gegenüber blogistic.net und weiter: “Aus der Praxis wissen wir, dass langfristige Partnerschaften jedoch nur dann entstehen können, wenn Expertise, Beratung, Produkte und Service passen. In den letzten Jahren spüren wir eine deutlich steigende Nachfrage zu Gesamtlösungen für hochmoderne Lagerlogistik aus einer Hand. Dieser Trend wird sich auch heuer mit Sicherheit fortsetzen.” Das Angebotsportfolio von Toyota MH wurde genau auf diese Trends systematisch angepasst, beispielsweise auch durch diverse Zukäufe aus dem Bereich Logistik-Automation.
Trendradar 2023 – Noch mehr Flexibilität der Lösungen ist gefragt
Aufgrund der unklaren Entwicklung der Wirtschaftslage rechnen die Analysten bei Toyota MH mit volatilen Märkten und damit verbunden weiteren Nachfrageschwankungen. Auch in Österreich. So entspannen sich zwar die Lieferketten nach und nach, von einer Entwarnung ist man hier jedoch global gesehen noch weit entfernt. Der Vernichtungskrieg in der Ukraine und geostrategische Spannungen des kommunistischen Chinas mit den USA und der EU lassen keine Prognosen zu, welche eine Lieferkettenstabilität bestätigen können. Auch sind die Auswirkungen der gegenwärtigen wirtschaftlichen Transformationsprozesse kaum erfassbar. “Darauf versuchen wir bei Toyota MH Austria möglichst flexibel zu reagieren. Die Aufhebung der strikten Covid-Maßnahmen birgt für Lieferketten zwar kurzfristig Risken, dennoch bin ich davon überzeugt, dass wir heuer aufgrund der geringeren Lieferketten-Disruptionen eine kontinuierliche Verbesserung der Lieferzeiten haben werden”, so O. Zettl zum Trendradar 2023.
Trendradar 2023 – Fachkräftemangel aktiv begegnen
“Ein Thema, das uns wohl noch lange beschäftigen wird, ist der Fachkräftemangel, der sich aufgrund des demografischen Wandels immer weiter zu spitzt”, prognostiziert O. Zettl gegenüber blogistic.net. Die Prozessautomatisierung immer wiederkehrender Abläufe oder der Ausgleich des akuten Fahrermangels durch autonom fahrende Geräte werde daher seitens der Wirtschaftstreibenden bereits als ein unverzichtbarer Lösungsansatz erkannt, so der Geschäftsführer von Toyota MH Austria weiter. Das widerspiegele sich in Österreich auch in einer starken Nachfrage nach japanischen Lösungen. “Meiner Meinung nach könnte hier neben Automatisierung auch Downaging eine zügige Entspannung liefern. Die Einbindung älterer Arbeitskräfte in den Erwerbsprozess würde das in der Gesellschaft verankerte, überalterte Altersbild einerseits verändern und andererseits könnte es ein rascher Lösungsansatz sein, um dem Fachkräftemangel unverzüglich aktiv zu begegnen”, ist O. Zettl im Gespräch mit blogistic.net überzeugt. “Denn oft wird jugendliche Frische besonders von älteren Menschen gelebt. Gefühltes und tatsächliches, chronologisches Alter klaffen daher mittlerweile weit auseinander”, analysiert O. Zettl im Gespräch. Seiner Meinung nach könne die Beschäftigung älterer Menschen vielen Unternehmen daher große Vorteile bringen, weil sie einerseits Erfahrung und andererseits Selbstsicherheit mitbringen, schließt der Geschäftsführer O. Zettl seinen Trendradar 2023.
Toyota MH Austria in Kürze
Toyota Material Handling Austria ist die österreichische Landesgesellschaft der Toyota Material Handling Group und ein Unternehmen der Toyota Industries Corporation (TICO), dem weltgrößten Hersteller von Flurförderzeugen und Lagertechnik. Das Unternehmen bietet ein umfangreiches Produkt- und Lösungsportfolio an, das alle Fragen und Bereiche der Intralogistik abdeckt. Dazu zählen gängige Flurförderzeuge, sowie teil- und vollautomatisierte Logistiksysteme mit intelligenten Softwarelösungen, die Arbeitsabläufe optimieren und Maschinen, Systeme sowie Prozesse miteinander vernetzen.
toyota-forklifts.at | toyota-industries.eu
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