IFOY 2023 – 25 Lösungen – drei davon aus Österreich – stellen sich dem Test 

Insgesamt 25 Geräte und Lösungen von 23 Intralogistikanbietern aus sieben Ländern wurden für den IFOY 2023 nominiert. Davon kommen drei aus Österreich. Und gleich Sieben Start-ups stehen im Finale. Somit entwickelt sich der “Oscar der Logistik” zunehmend zu einem Förderer der Zukunft.  

Vom 29. bis 30. März öffnet das TEST CAMP INTRALOGISTICS 2023 in Dortmund seine Türen (siehe auch Interview mit Anita Würmser). Zeitgleich und im Rahmen des Camps stellen sich, wie jedes Jahr, die Nominierten für den IFOY 2023. Heuer sind es insgesamt 25 Finalisten von 23 Herstellern am Start und werden in einem strengen, standardisierten Verfahren von der insgesamt 25 Personen starken Jury beurteilt, darunter HaJo Schlobach, Herausgeber und Chefredakteur von BUSINESS+LOGISTIC und blogistic.net. “Ich freue mich darüber, dass der IFOY 2023 heuer zum ersten Mal nach der Coronapandemie wieder unter normalen Bedingungen stattfindet. Besonders toll finde ich aber, dass es drei Intralogistiklösungen aus Österreich in die Endrunde dieses Awards geschafft haben”, sagt H. Schlobach hierzu und weiter: “Das bestätigt, dass technische Innovationen für die Intralogistik in Österreich einen hervorragenden Nährboden haben.” (Im TESTATLAS von blogistic.net finden Interessenten über 70 Tests) 

25 von 39 Antragstellern 

Unter insgesamt 39 Bewerbern schafften es 23 Intralogistikanbieter aus sieben Ländern mit 25 Geräten und Lösungen ins Finale. Darunter befinden sich sieben Start-ups. Die internationale IFOY-Jury absolviert heuer somit ein echtes Mammutprogramm. „Das Audit der IFOY Finalisten verspricht in diesem Jahr ein spektakuläres Setting. Mit ihrer Auswahl hat die Jury die Besten der Besten in der Intralogistik aufgestellt. Sie zeigen, wohin die Reise der Intralogistik künftig geht”, sagt A. Würmser, Vorsitzende der IFOY Jury, im Gespräch mit blogistic.net.  Sie erwarte ein hartes Ringen in den Jurysitzungen um die sieben Siegertrophäen, die im Sommer in Dortmund vergeben werden. Und in der Tat: Die klassische Lagertechnik wird immer raffinierter, Quick-Commerce, Robotik und KI halten Einzug in die Logistik und innovative Details machen das Lagerleben effizienter, leichter und produktiver…und deren Beurteilung immer komplexer. Deswegen hat die Jury, die selbst Fachleute sind, führende Techniker aus der Wissenschaft wie etwa aus dem Fraunhofer IML in Dortmund, der TU München, der TU Dresden und der Helmut-Schmidt-Uni in Berlin.    

IFOY 2023 – Die Nominées  

Eine der begehrten Trophäen gewinnen wollen die Intralogistikspezialisten von AGILOX, Combilift, Continental, Crown, DS AUTOMOTION, HIKROBOT, IdentPro, Jungheinrich, Kemaro, Libiao Robotics, Mobile Easykey, NIMMSTA, Raymond, STILL, Volume Lagersysteme, Youibot Robotics. Bei den Start-ups stehen im Finale 1MRobotics, Chemovator (Loady), ff Fördersysteme, HUNIC, Predimo, Sentics und sereact.  

IFOY 2023 – Fünf Warehouse Trucks im Test 

Insgesamt fünf manuell bediente Warehouse Trucks schickt die Jury ins Finale, drei in der Highlifter-Kategorie und zwei bei den Lowliftern.  

Der Aisle-Master OP  

IFOY 2023 - Der AisleMaster OP (Foto: Combilift / RS MEDIA WORLD Archiv)
IFOY 2023 – Der AisleMaster OP (Foto: Combilift / RS MEDIA WORLD Archiv)

Mit dabei beim IFOY 2023 ist der Aisle-Master OP des irischen Staplerspezialisten Combilift. Mit einer Hubhöhe von 12,1 Metern und zwei Tonnen Tragkraft vereint die Vorteile eines Schmalgang-Gelenkstaplers und eines Kommissionierers. Seine Stärke will dieser Knickarmstapler vor allem im Hochleistungssegment sowie in schmalen Gängen, bei der Regalbelieferung und der Kommissionierung von Schüttgut ausspielen. Das Kombigerät ist außerdem als herkömmlicher Gabelstapler mit Gummireifen für den Innen- und Außeneinsatz einsetzbar, etwa für die Be- und Entladung von Lkw. 

Der SP 1500  

IFOY 2023 - Der SP 1500 (Foto: Crown / RS MEDIA WORLD Archiv)
IFOY 2023 – Der SP 1500 (Foto: Crown / RS MEDIA WORLD Archiv)

Der brandneue SP 1500 des US-amerikanischen Anbieters von Intralogistiklösungen, Crown, gewinnt noch vor seiner offiziellen Markteinführung in Europa eine Nominierung für den IFOY 2023. Damit macht die Jury das erste Mal eine Ausnahme, weil das Gerät schon produziert wird, also kein Prototyp mehr ist. Dieser vollständig neu entwickelte Kommissionier-Stapler hat eine Greifhöhe von 11,2 Metern und besitzt eine Tragfähigkeiten von bis 1,25 Tonnen. Er wurde optimiert hinsichtlich der Rundumsicht für den Fahrer, aber auch Leistung und Geschwindigkeiten. Mit seinem ergonomischen Bedienerbereich sowie zahlreichen innovativen Details zielt er dabei, neben der traditionellen Kommissionierung, vor allem auf die Marktanforderungen im Einzelhandel und E-Commerce ab.  

Der PXV und EHX 16  

IFOY 2023 - Der PXV (Foto: Still / RS MEDIA WORLD Archiv)
IFOY 2023 – Der PXV (Foto: Still / RS MEDIA WORLD Archiv)

Über gleich zwei Finalplätze zum IFOY 2023 kann sich der Hamburger Intralogistikspezialist STILL freuen. Die Hanseaten schicken dabei einerseits den umfassend weiterentwickelten Vertikalkommissionierer PXV ins Rennen. Er überzeugte die Nimonierungs-Jury durch seine Greifhöhe von 14,5 Metern. Aber auch seine Ausstattung mit zahlreichen Sicherheits- und Komfortfeatures machten ihn zu einem würdigen Nominée. Damit und durch seine kompakten und variablen Fahrzeugmaße, lässt sich mit dem 1,5 Tonnen Highlifter sowohl im Breit- als auch im Schmalgang Lasten zuverlässig kommissionieren und arbeiten.  

Der EX 16 (Foto: Still / RS MEDIA WORLD Archiv)
Der EX 16 (Foto: Still / RS MEDIA WORLD Archiv)

EHX 16. Grünes Licht für den IFOY 2023 gibt die Jury zudem für den wendigen Mitgänger-Niederhubwagen Still EHX 16. Mit einer Tragfähigkeit von 1,6 Tonnen eignet sich dieser Lowlifter vor allem für die Mitnahme auf dem Lkw sowie die Last-Mile-Anwendung. Von Vorteil ist außerdem, dass Hubwagen über einen bislang am Markt einzigartigen Deichselkopf mit integriertem Display für eine intuitive Handhabung verfügt. Weil das Gerät durch seine integrierter Lithium-Ionen-Batterie kürzere Maße hat, gewinnt der EHX 16 den entscheidenden Raum für eine eine Palette mehr. 

Der 8910 End Rider 

IFOY 2023 - Der 8910 End Rider (Foto: Raymond / RS MEDIA World Archiv)
IFOY 2023 – Der 8910 End Rider (Foto: Raymond / RS MEDIA World Archiv)

Ebenfalls im Finale des IFOY 2023 in der Lowlifter-Kategorie hat es der US-Hersteller Raymond mit seinem 8910 End Rider-Palettenhubwagen geschafft. Dieser robuste Gabelhubwagen mit 3,63 Tonnen Tragkraft wurde mit speziellem Fokus auf Energieeffizienz entwickelt. Und er kann auch auf verschiedene Einsatzbereiche zugeschnitten werden, wie zum Beispiel Kühllager, Kaianlagen, das Be- und Entladen oder lange Fahrten zu Umschlagzentren. Er verspricht zudem zahlreiche Optionen für eine bessere Ergonomie und mehr Produktivität.  

IFOY 2023 – Kategorie AGV / AMR 

Insgesamt vier Nominierungen für den IFOY 2023 gab es in der Kategorie AGV und AMR. Traditionell groß und sehr international war heuer wieder die Bandbereite der Bewerber für den begehrten Award. Dabei kommen die fahrerlosen Transportfahrzeugen mittlerweile auch nicht mehr nur aus der Intralogistik.  

Der AGILOX ODM 

IFOY 2023 - Der Agilox ODM (Foto: Agilox / RS MEDIA WORLD Archiv)
IFOY 2023 – Der Agilox ODM (Foto: Agilox / RS MEDIA WORLD Archiv)

ODM steht dabei für “Omnidirectional Dolly Mover” und kommt vom österreichischen Anbieter AGILOX. Es handelt sich dabei um einen einen intelligenten Logistikroboter für Kleinladungsträger bis 300 Kilogramm. Das Gerät kommt ohne zusätzliche Infrastruktur oder Navigationshilfen aus, kann sich im Stand drehen und lässt auch Parallelfahren zu. Implementiert ist das erste Fahrzeug in weniger als zwölf Stunden, jedes weitere benötigt in nur 15 Minuten. Die Kernzielgruppe ist die Pharma- und Elektronikindustrie.  

Das AMR IL 1200 

IFOY 2023 - Das AMR IL 1200 (Foto: Continental / RS MEDIA WORLD Archiv)
IFOY 2023 – Das AMR IL 1200 (Foto: Continental / RS MEDIA WORLD Archiv)

Das AMR IL 1200 von Continental Automotive Technologies ist designt für den Einsatz in Lagerhallen oder Logistikzentren sowie Produktionslogistik mit schweren Paletten. Solche Arbeitsumgebungen sind häufig etwa in der Automobilindustrie und dem metallverarbeitenden Gewerbe. Mit seinem integrierten Hubsystem und verschiedenen Aufbautenoptionen transportiert der AMR IL 1200 Paletten bis 1,2 Tonnen mit einer Geschwindigkeit von zwei Metern pro Sekunde.  

Der F4-1000C 

Der f4 1000 c (Foto: Hikrobot / RS MEDIA WORLD Archiv)
Der f4 1000 c (Foto: Hikrobot / RS MEDIA WORLD Archiv)

Der Forklift Mobile Robot F4-1000C des chinesischen Hersteller HIKROBOT ist mit einer Tragfähigkeit von einer Tonne ausgestatte. Er bietet sich daher als asiatische Alternative zu herkömmlichen Lagerstaplern an. Er eignet sich mit seiner Positioniergenauigkeit vor allem für den 24/7-Einsatz in extrem schmalen Gängen sowie für den Materialtransport in der Automobil-, Fertigungs- und Unterhaltungselektronikindustrie. Unter Kontrolle des hauseigenen Robotersteuerungssystems (RCS) arbeitet der F4-1000C zudem mit anderen Fahrzeugen zusammen.  

Der AT100 

IFOY 2023 Der AT100 (Foto: Youibot / RS MEDIA WORLD Archiv)
IFOY 2023 Der AT100 (Foto: Youibot / RS MEDIA WORLD Archiv)

Ebenfalls aus China kommt der Automatic Trolley AT100 von Youibot Robotics, ein Assistenz-Kommissionierroboter, der mit dem Flottenmanagementsystem YOUIFleet ausgestattet ist. Die intuitiv bedienbare Kombination aus AMR- und Batch-Kommissionierwagen für Lasten bis zu 100 Kilogramm schafft eine Geschwindigkeit von 1,5 Metern pro Sekunde und wurde speziell für Sortier- und Kommissionieraufgaben in bestehenden Infrastrukturen sowie für Arbeitsabläufe von Einzelhändlern und Logistikdienstleistern entwickelt.  

Drei Intralogistics Robots im IFOY 2023 – Finale  

Ein starkes Starterfeld bieten die drei automatisierten Warehouse Systeme in der Kategorie Intralogistics Robots. 

Der PowerCube  

IFOY 2023 - Der PowerCube (Foto: Jungheinrich / RS MEDIA WORLD Archiv)
IFOY 2023 – Der PowerCube (Foto: Jungheinrich / RS MEDIA WORLD Archiv)

So passt sich das automatisierte, ultrakompakte und skalierbare Kompaktlagersystem PowerCube der Hamburger Intralogistik-Company Jungheinrich nahezu allen Infrastrukturen und Behältermaßen an. Es ist branchenübergreifend 24/7 einsetzbar und verspricht bei Raumhöhen bis zu 12 Metern eine viermal bessere Lagerdichte im Vergleich zu Fachbodenregalen. Die leistungsstarken Lithium-Ionen-Shuttles können gleichzeitig zwei Behälter mit je 50 Kilogramm aufnehmen und laden im laufenden Betrieb.  

Der Airrob 

IFOY 2023 - Der Airrob (Foto: Libiao / RS MEDIA WORLD Archiv)
IFOY 2023 – Der Airrob (Foto: Libiao / RS MEDIA WORLD Archiv)

Beim Airrob container handling robotic system des chinesischen Herstellers Libiao Robotics können die Roboter an den Regalen „hochklettern“ und Kunststoffbehälter bis 35 Kilogramm lagern, kommissionieren, sortieren und bewegen. Diese einfache Lösung positioniert sich vor allem im Bereich von Mikro-Fulfillment Center oder Lägern an einer Produktionslinie. Airrob fokussiert dabei auf die Bereiche E-Commerce, Schuhe, Kleidung, Kosmetik und Pharmazie sowie die Lagerung von Produktionsteilen.  

Der Volume Dive 

IFOY 2023 - Der Volume Dive (Foto: Volume / RS MEDIA WORLD Archiv)
IFOY 2023 – Der Volume Dive (Foto: Volume / RS MEDIA WORLD Archiv)

Volume Dive heißt das raffinierte robotik-gestützte Lager- und Kommissioniersystem für Bauhöhen bis 14 Meter von Volume Lagersysteme. Der Roboter kann auf jeder Position ohne Heber Behälter aufnehmen und abgeben. Gelagert werden Standard-Eurobehälter sowie Getränkekisten, die auch außerhalb des Systems verwendet werden dürfen. Der Dive wurde zwar für den Quick-Commerce entwickelt, ist aber auch eine Alternative zu energieintensiven AKL-Anwendungen. Der Durchsatz lässt sich Herstellerangaben zufolge bis zu 4.000 Behälter pro Stunde skalieren. In der kleinsten Variante beansprucht Volume Dive nur 16 Quadratmeter.  

Drei IFOY 2023 – Nominierungen bei Intralogistics Software  

Insgesamt drei Nominierungen spricht die Jury für den IFOY 2023 in der Kategorie Intralogistics Software aus.  

Der FFZ-KPI 

IFOY 2023 - Der FFZ-KPI (Foto: easykey / RS MEDIA WORLD Archiv)
IFOY 2023 – Der FFZ-KPI (Foto: easykey / RS MEDIA WORLD Archiv)

Der von Mobile Easykey entwickelte Flurförderzeug Key Performance Indicator (FFZ-KPI), ermöglicht als Bestandteil der Software die Bestimmung einer herstellerneutralen Flotteneffizienz des intralogistischen Fuhrparks mit nur einer Kennzahl und einem optischen Ampelsystem. Basis der FFZ-KPI ist die OEE-Kennzahl für die Gesamtanlageneffektivität unbeweglicher Anlagen. Der FFZ-KPI fügt der OEE weitere Rechenparameter hinzu, die die Kennzahl für bewegliche Anlagen erstmals rechenbar macht.  

Die ARCOS 

IFOY 2023 - Die Acros (Foto: DS Automotion / RS MEDIA WORLD Archiv)
IFOY 2023 – Die Acros (Foto: DS Automotion / RS MEDIA WORLD Archiv)

Mit der Fahrzeugsoftware ARCOS ermöglicht es der österreichische Anbieter DS Automotion, Geräte wahlweise als Automated Guided Vehicles (AGV) oder Autonomous Mobile Robots (AMR) einzusetzen. Mithilfe der so genannten „Planbaren Autonomie“ werden die Vorteile beider Technologien verbunden. Der Anwender kann autonome Funktionen von Arcos gezielt dort einsetzen, wo sie Vorteile bringen und dort verhindern, wo die Nachteile überwiegen.  

Das IdentPro 

IFOY 2023 - Das Identpro (Foto: Identpro / RS MEDIA WORLD Archiv)
IFOY 2023 – Das Identpro (Foto: Identpro / RS MEDIA WORLD Archiv)

Eine um bis zu 30 Prozent höhere Produktivität verspricht das Warehouse Execution System von IdentPro. Es macht mittels IoT-Sensoren an den Fahrzeugen alle Lagerprozesse im digitalen Zwilling in Echtzeit (RTLS) sichtbar. Die Digitalisierungslösung, die im Innen- und Außenbereich einsetzbar ist, erreicht eine zentimetergenaue Lokalisierung (+/-10 cm) von Gütern und Fahrzeugen, einen kollaborativen Einsatz von autonomen und bemannten Flurförderfahrzeugen und die smarte Verteilung von Fahraufträgen.  

IFOY 2023 – Drei Specials of the Year  

In der Kategorie “Special of the Year” gibt es heuer drei raffinierte Produkte zu testen.  

Nimmsta Light Tags 

IFOY 2023 - Das Nimmsta Light-Tag (Foto: Nimmsta / RS MEDIA WORLD Archiv)
IFOY 2023 – Das Nimmsta Light-Tag (Foto: Nimmsta / RS MEDIA WORLD Archiv)

Die Light Tags von Nimmsta sind ein neuer Pick-by-Light-Ansatz, der ohne Integrationsaufwand bis zu 80 Prozent mehr Effizienz verspricht. Die Intelligenz steckt in der Industrial Smart Watch, die der Werker am Körper trägt. In der Nimmsta-App wird jedem Light Tag einmalig ein Lagerplatz zugeordnet, an dem dieser nur noch mit einem Klebestrip angebracht wird. Nähert sich der Werker, leuchten Smart Watch und Light Tag in der gleichen Farbe und im gleichen Muster.  

Der K900 

IFOY 2023 - Der K900 (Foto: Kemaro / RS MEDIA WORLD Archiv)
IFOY 2023 – Der K900 (Foto: Kemaro / RS MEDIA WORLD Archiv)

Mit dem weltweit ersten vollautonomen Trockenreinigungs-Roboter K900 des Schweizer Anbieters Kemaro lassen sich angeblich 70 Prozent der Reinigungskosten einsparen. Das macht in einem rund 10.000 Quadratmeter großen Logistikunternehmen mehr als 37.000 US-Dollar pro Jahr aus, rechnen die Schweizer vor. Die kompakten Roboter mit integriertem Staubabsaugsystem navigieren dabei mithilfe von Lidar- und 3 D-Sensoren und sollen selbst härtesten Industrieschmutz bewältigen können. Ihre Spezialität sind dabei große Innenräume.  

Die addedVIEW 

IFOY 2023 - Die AddedView (Foto: Jungheinrich / RS MEDIA WORLD Archiv)
IFOY 2023 – Die AddedView (Foto: Jungheinrich / RS MEDIA WORLD Archiv)

Stapeln, Scannen und Übertragung der Ergebnisse in beliebige WMS in einem, kann die addedVIEW Gabelzinkenkamera mit Scanfunktion von Jungheinrich. Diese digitale Full-HD-Gabelzinkenkamera mit integrierter Bildverarbeitungssoftware zur Barcodescannung erkennt selbst in großer Höhe bereits im Vorbeifahren, ob sich der richtige oder falsche Barcode vor der Zinke befindet. Eine Quittiertaste in Lenkradnähe macht den Einsatz von Handscannern überflüssig und unnötiges Ausstapeln falscher Ware gehört laut Jungheinrich damit “der Vergangenheit” an.  

Der IFOY 2023 beurteilt sieben Start-ups  

In der gewohnt breit gefächerten Start-up-Kategorie schickt die Jury insgesamt sieben Finalisten ins Rennen.  

Nano-Fulfillment-Center 

So bekommt das israelische Tech-Unternehmen 1MRobotics mit seinem gleichnamigen Nano-Fulfillment-Center für die letzte Meile im Omnichannel-Handel, grünes Licht für den IFOY 2023. Die modularen Roboter-Darkstores werden weltweit in Standardcontainern geliefert und sind sofort einsatzbereit. Das Geschäftsmodell basiert dabei auf operationellen Kosten. Namhafte Unternehmen setzen bereits auf die Technologie.  

3D-Förder- und Antriebssystem 

Das junge deutsche Start-up ff Fördersysteme löst mit seinem patentierten 3D-Förder- und Antriebssystem ein allgegenwärtiges Lagerproblem. Für die Jury dabei überzeugend: Die 3D-Kette passt sich dem Raum an und nicht umgekehrt. Ob Kurven, Rampen, Aufzüge oder Steigungen – verschiedene Aufgaben können in einem Streckenverlauf gelöst werden. Das macht den modularen Aufbau von Förderanlagen überflüssig und spart Platz. Es eröffnet aber auch architektonische Möglichkeiten. Eine plastische Anwendung wären etwa Kurvenrolltreppen.  

Die Software sereact 

Zumindest einen Return on Investment (ROI) von sechs Monaten verspricht die KI-Software sereact für autonome Pick-and-Place-Robotik von sereact. Kommissioniervorgänge, die bereits in der Simulation trainiert wurden, können so auf neue, unbekannte Szenarien übertragen und innerhalb eines Tages ohne Roboterprogrammierung oder aufwändiges Teach-In in bestehende Warehouse-Management-Systeme (WMS) eingebunden werden.  

Das ORTLS 

Das Münchener Start-up Sentics geht mit dem angeblich ersten optischen, KI-basierten Echtzeit-Lokalisierungssystem ORTLS für industrielle Anwendungen in die IFOY 2023 – Runde. Infrastruktursensoren, die nur einmalig in der Industrieumgebung installiert werden müssen, erkennen und lokalisieren hier Objekte wie Gabelstapler, Personen oder Maschinen und stellen diese Informationen Flottenmanagern, aber auch autonomen Transportfahrzeugen zur Verfügung. 

Die ComputerMyoGraphie 

Mit der ComputerMyoGraphie von Predimo steht ein Instrument zur Bewertung von Arbeitsplätzen im Hinblick auf Ergonomie und Prozesseffizienz im Finale des IFOY 2023. Mithilfe einer cloudbasierten Software und 17 IoT-Sensoren über der Kleidung, lässt sich damit an einem digitalen menschlichen Zwilling visualisieren, welche Muskeln und Gelenke bei der Arbeit tatsächlich belastet sind. Dadurch wird es möglich, körperliche Überbelastung als Kennzahl anzugeben und einen ROI für Ergonomie zu ermitteln.  

SaaS Loady 

Mit der Software-as-a-Service-Lösung Loady geht das Start-Up Chemovator (Loady) ins Rennen um den begehrten IFOY Award. Loady stellt dabei standardisierte Anforderungen für das Be- und Entladen an Industriestandorten bereit und dient als zentrale Vorproduktdatenbank. Mitzubringende Ausrüstung, Dokumente oder Abläufe vor Ort lassen sich damit in einem strukturierten Datenmodell managen und dienen als Quelle für alle Logistikpartner. Freitextfeldern oder Excel-Dateien für Logistiktender, Reinigungsanforderungen und Vorprodukte entfallen.  

SoftExo 

Eine Nominierung für den IFOY 2023 geht auch an das passive Exoskelett SoftExo Lift von HUNIC. Die extrem leichte und dennoch effektive körpergetragene Hebe- und Traghilfe unterstützt nach einem Federprinzip die Bein- und Rückenmuskulatur beim Heben und Tragen von Lasten mit bis zu 21 Prozent. Der Körper wird damit sogar um bis zu 50 Prozent entlastet. Gleichzeitig wird eine ergonomische Körperhaltung der Lagermitarbeiter:in positiv beeinflusst und gefördert.  

IFOY 2023 in Kürze 

Der International Intralogistics and Forklift Truck of the Year (IFOY) AWARD zeichnet die besten Intralogistikprodukte und Systemlösungen des Jahres aus. Ziel ist es, die Leistungsfähigkeit und Innovationskraft der Intralogistik zu dokumentieren sowie zur Wettbewerbsfähigkeit und zur Imageverbesserung der gesamten Branche in der Öffentlichkeit beizutragen. Gewählt wird der IFOY AWARD jährlich von einer unabhängigen Jury internationaler Fachjournalisten. Träger des IFOY AWARD sind der Fachverband Fördertechnik und Intralogistik sowie der Fachverband Robotik + Automation im VDMA. Der IFOY AWARD steht unter der Schirmherrschaft von Dr. Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz.  

IFOY-Jury in Kürze 

IFOY 2023 - Die IFOY-Jury noch vor der Coronapandemie. Sie ist seither gewachsen.(Foto: RS MEDIA WORLD Archiv)
IFOY 2023 – Die IFOY-Jury noch vor der Coronapandemie. Sie ist seither gewachsen.(Foto: RS MEDIA WORLD Archiv)

Snejina Badjeva, Chefredakteurin Logistika magazine (Bulgarien), Winfried Bauer, Chefredakteur f+h Fördertechnik, Materialfluss, Logistik 4.0 (Deutschland), Cecilia Biondi, Chefredakteurin Logistica Management (Italien), Alejandra Cabornero, Chefredakteurin Logística Profesional (Spanien), Rosa Maria Cherubini, Redakteurin Il Giornale della Logistica (Italien), Charleen Clarke, Chefredakteurin Focus on Transport and Logistics (Südafrika), Theo Egberts, IFOY Tester und Inhaber Buro Andersom/Andersom Testing (Niederlande, ohne Stimmrecht), Klaus Koch, Chefredakteur LogisticsInnovation.org (Schweiz), Allan Leibowitz, Chefredakteur forkliftaction.com (Australien), Valeria Lima de Azevedo Nammur, Herausgeberin Logweb Magazin (Brasilien), Øyvind Ludt, Chefredakteur Moderne Transport (Norwegen), Peter MacLeod, Nachrichtenredakteur Logistics Business (Großbritannien), Bernd Maienschein, Fachredakteur MM Logistik (Deutschland), Marilena Matei, Redaktionsleiterin Tranzit / Tranzit Logistica (Rumänien), Matthias Pieringer, Chefredakteur Logistik Heute (Deutschland), Szilvia Rapi-Jaubert, Herausgeberin und Chefredakteurin Supply Chain Monitor (Ungarn), Matthias Rathmann, Chefredakteur trans aktuell (Deutschland), Isabel Rodrigo, Chefredakteurin Cuadernos de Logística (Spanien), Hans-Joachim Schlobach, Herausgeber und Chefredakteur Business+Logistic und blogistic.net (Österreich), Sascha Schmel, Geschäftsführer des Fachverband Fördertechnik und Intralogistik im VDMA (Deutschland, ohne Stimmrecht), Sebastian Śliwieński, Chefredakteur Warehouse Monitor (Polen), Gilles Solard, Herausgeber und Chefredakteur Stratégies Logistique (Frankreich), Michal Štengl, Chefredakteur Transport a Logistika (Tschechien), Jarlath Sweeney, Chefredakteur Fleet Transport (Irland), Ying (Crystal) Xu, stv. Chefredakteurin, China Industrial News Network (China). Geschäftsführende Jury-Vorsitzende ist Anita Würmser, Logistikjournalistin und Geschäftsführende Gesellschafterin von impact media projects 

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