Jährlich vergibt die Österreichische Post an Industrie-Partner ihren Preis „CO2-Neutral Zugestellt“. Nach zweijähriger Pause fand die Verleihung wieder als Präsenzveranstaltung im Rahmen einer kleinen Gala im Weltmuseum in Wien statt. Damit will Österreichs führender KEP-Dienstleister vor allem Unternehmen für ihr Bemühen auszeichnen, den eigenen CO2-Fußabdruck zu reduzieren – auch mit ihrer Versandlogistik.
Dass Klimaschutz für Unternehmen kein Kostenfaktor ist, sondern einen Wettbewerbsvorteil darstellt, spricht sich mittlerweile bei vielen Verantwortlichen herum. Insbesondere in den entwickelten Industrienationen investieren die Unternehmen daher mittlerweile große Summen in ihrer eigene Klimaneutralität. Das beginnt mit Energiesparmaßnahmen etwa bei den Beleuchtungen (LED) über Investitionen in ihre Auto- und Staplerflotten mit Elektro- oder Wasserstoffantrieb bis hin zur CO2-Reduktion durch die eigene Stromversorgung mit Windrädern oder Solarkraftwerken sowie die Verwendung von Restwärme etc.
CO2-Neutral entlang der Wertschöpfungskette
Doch reicht nicht aus, nur für die CO2-Neutralität bei sich selbst zu sorgen, sondern dies muss entlang der gesamten Liefer- und Wertschöpfungsketten geschehen. Unternehmen haben also auch auf die Klimabilanzen ihrer Lieferanten und Dienstleister zu achten. Rund 25 Prozent der gesamten CO2-Emissionen entstehen dabei im Verkehr. Darum können Unternehmen gerade hier viel CO2-Emissionen einsparen, wenn sie auf diejenigen Logistiker setzen, die möglichst wenig CO2 emittieren oder gar ganz CO2-neutral sind.
Österreichische Post – Auf der Last Mile CO2-neutral
Dieses Attribut kommt der Österreichischen Post zu, Österreichs größtem KEP-Dienstleister. Denn egal ob Pakete, Briefe, Werbesendungen oder Printmedien: Als eine der österreichischen Pionierinnen in der Logistikbranche stellt die Österreichische Post nach eigenen Angaben „schon seit 2011 alle Sendungen CO2-neutral zu.“ Unternehmen, die etwa beim Versand ihrer Dokumente und Produkte auf die Services der Österreichischen Post zurückgreifen, können daher zumindest in diesem Logistiksegment ihre CO2-Emissionen erheblich senken.
Reduktion auf breiter Ebene
Diesen hohen Standard erreicht die Post durch die Reduktion von Emissionen, der Erzeugung und den Bezug von Strom aus erneuerbaren Energiequellen, den Ausbau der E-Flotte sowie durch die Förderung von konkreten Klimaschutzprojekten. Die Berechnung und Kompensation der CO2-Emissionen werden dabei jährlich durch den TÜV Austria überprüft und die CO2-neutrale Zustellung bestätigt.
Wettbewerbsvorteil Klimaschutz
Die CO2-Neutralität der Österreichischen Post liefert daher Unternehmen einen hohen Nutzen auf dem Weg zur eigenen Klimaneutralität. Für die wachsende Anzahl der Unternehmen, welche mit dem österreichischen KEP-Dienstleister ihren klimaneutralen Warenversand abwickeln, stellt die Österreichische Post seit Jahren sogenannte „CO2 Neutral Zugestellt“-Zertifikate aus. Diese wurden vor 2020 im Rahmen einer kleinen Gala im Weltmuseum übergeben – bis die Coronapandemie ausbrach. Seither war gewissermaßen „Funkstille“.
CO2-Neutral – Ein Abend mit L. Gewessler
Doch nach der COVID-19-bedingten Pause von zwei Jahren fand die Verleihung heuer erstmals wieder als Präsenzveranstaltung im Weltmuseum am Wiener Heldenplatz statt. Diesmal war sogar Klimaschutzministerin Leonore Gewessler mit dabei. Gastgeber war der Vorstand der Österreichischen Post, vertreten durch DI Walter Oblin, Vorstand für Brief & Finanzen, und DI Peter Umundum, Vorstandsdirektor für Paket & Logistik. Im Zuge der Veranstaltung fanden Keynotes durch Experten zum Thema Nachhaltigkeit statt. So sprach etwa Dr. Franz Prettenthaler, Leiter von LIFE – Institut für Klima, Energie und Gesellschaft der Joanneum Research Forschungsgesellschaft darüber, wie der Übergang zur klimaneutralen Wirtschaft bzw. Gesellschaft bis 2040 gelingen kann. Dr. Jochen Gassner, Global Director Business Development bei South Pole, zeichnete den Weg der fünf Etappen der Climate Journey für Unternehmen nach. Eine gemeinsame Podiumsdiskussion rundete das Programm ab.
„Jede gesetzte Maßnahme ist ein wertvoller Beitrag“
„Die Klimakrise ist die große Herausforderung unserer Zeit. Dabei ist jede gesetzte Maßnahme auf dem Weg zum Ausstieg aus fossilen Energien ein wertvoller Beitrag. Die Post ist mit ihrer CO2-neutralen Zustellung, ihrer E-Flotte und anderen wichtigen Bemühungen eine tolle Verbündete auf diesem Weg. Das zeigt eindrucksvoll: Klimaschutz und Wirtschaft funktionieren Hand in Hand und das erfolgreich. Herzliche Gratulation all den ausgezeichneten Firmen und Betrieben“, so Klimaschutzministerin Leonore Gewessler in einer Laudatio.
„…betrachten den gesamten Prozess“
„Wir bieten bei der Brief- und Werbepost vor allem auch nachhaltige Produkte an. Wir betrachten dabei den gesamten Prozess unter dem Fokus der Nachhaltigkeit, angefangen beim Einsatz von ökologisch produziertem Papier bis hin zur CO2-neutralen Zustellung ihrer Sendungen. Wir geben daher unseren Kund:Innen nicht nur ein Qualitäts-, sondern auch ein Nachhaltigkeitsversprechen“, erklärt Walter Oblin, Generaldirektor-Stellvertreter, Vorstand für Brief & Finanzen der Österreichischen Post.
„schaffen nur noch E-Fahrzeuge an“
„Durch unsere kontinuierliche Umstellung auf E-Mobilität haben wir es geschafft, unsere CO2-Emissionen trotz steigender Paketmengen nachhaltig zu senken. Seit März dieses Jahres schaffen wir für die Zustellung daher nur noch E-Fahrzeuge an, spätestens 2030 werden wir damit in ganz Österreich völlig CO2-frei zustellen. In Graz beweisen wir als Vorzeigeprojekt schon heute, dass die emissionsfreie Zustellung zur neuen Realität gehört“, sagt Peter Umundum, Vorstandsdirektor für Paket & Logistik, Österreichische Post.
CO2 Neutral – Im Gelb steckt heute viel Grün
Vor elf Jahren startete die Post ihre Initiative „CO2-Neutral zugestellt“ und verfolgt damit das Ziel, ihren ökologischen Fußabdruck schrittweise zu verbessern. Der Transport ist dabei für das Logistikunternehmen der größte Hebel zur Reduktion von CO2-Emissionen. Die Zusteller:Innen stellen nämlich jährlich rund 4,7 Milliarden Sendungen an knapp 4,8 Millionen Haushalte und Unternehmen zu. Auf ihren Zustellwegen legen sie jährlich rund 115 Millionen Kilometer zurück und umrunden damit 2.900-mal die Erde. Vor diesem Hintergrund ist es vor dem Hintergrund des Klimawandels obligatorisch, dass die Post intensiv daran arbeitet, ihre Transporte und die dafür benötigte Energie so umweltverträglich wie möglich zu gestalten. Das wird um so wichtiger, je größer die Paketmengen werden – etwa durch E-Commerce.
Größte E-Flotte Österreichs
So verfügt die Post derzeit über 2.500 E-Fahrzeuge und betreibt damit die größte E-Flotte des Landes. Seit Anfang März kauft sie für die Zustellung ausschließlich E-Fahrzeuge an. Dadurch kommen allein in diesem Jahr 800 neue E-Fahrzeuge hinzu. 2023 sind 1.300 weitere Geräte geplant – vorausgesetzt die Lieferketten der Fahrzeugindustrie reißen nicht weiter. Bis spätestens 2030 soll damit die komplette Zustellung in Österreich mit E-Fahrzeugen oder alternativen Antrieben erfolgt sein. Schon seit Oktober 2021 ist Graz die erste Großstadt Europas, in der die Post-Zustellung komplett CO2-frei stattfindet (wir berichteten auf blogistic.net).
Energie aus eigenen Quellen
Die Post ist zudem grüne Energieerzeugerin: Auf Logistikzentren und anderen Gebäuden betreibt sie derzeit neun Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von rund 3,5 Megawattpeak (MWp). Weitere Anlagen mit einer Leistung von 1,8 MWp sind in Planung, der Ausbau von zusätzlichen 2,6 MWp ist vorgesehen. Alle CO2-Emissionen, die derzeit noch nicht vermeidbar sind, werden durch die Stilllegung von CO2-Zertifikaten aus anerkannten nationalen und internationalen Klimaschutzprojekten kompensiert.