Der Routenzug mit LTX 50-Schlepper und automatischer Be- und Entladung von Still wurde von der internationalen Fachjournalisten-Jury zum IFOY Award-Sieger in der Kategorie „AGV & Intralogistics Robot“ gewählt. Der Jubel in der Wiener Hofburg war groß, als Arno Reich, Senior Vice President der Deutschen Messe die begehrte IFOY-Trophäe überreichte.

Die Vertreter des Hamburger Premium-Lösungsanbieters Still freuten sich lautstark, als Arno Reich, Senior Vice President der Deutschen Messe, das traditionell gut gehütete Geheimnis um den Sieger in der Wiener Hofburg lüftete. Sie hatten auch allen Grund dazu, denn der IFOY AWARD 2019 in der Kategorie „AGV & Intralogistics Robot“ wurde soeben an den Intralogistik-Lösungsanbieter für den Routenzug mit LTX50-Schlepper sowie automatischer Be- und Entladung verliehen.
Innovation. „Still ist eine der Premiummarken, die bei jeder Award-Verleihung einen Preis erringen konnte. Das spricht für die Innovationskraft der Orangen“, sagt Hans-Joachim Schlobach, Jury-Member der ersten Stunde und Herausgeber des Wirtschaftsmagazins BUSINESS+LOGISTIC und blogistic.net. „Auch diese Lösung kann als Benchmark für den Markt bezeichnet werden“, so H. Schlobach weiter.
Kundennutzen und Skalierbarkeit
Ausschlaggebend für die Entscheidung der Jury war der hohe Kundennutzen, die Skalierbarkeit und die Sicherheit der preiswerten Industrie 4.0-Lösung aus dem Hause Still. „Automatisch verfahrende Schlepper sind als Technologiezwilling von Fahrerlosen Transportsystemen (FTS) bekannt, wenn auch noch nicht sehr weit verbreitet. Bisher lohnte sich der Einsatz nur bei großen Entfernungen vom Materiallager zur Produktion. Der Systemgedanke von automatisierter Lastübergabe und automatisiertem Fahren ist in dieser Kombination eine Innovation, die auf evolutionäre Weise einen Zusatznutzen in der Produktionsversorgung bringt und dennoch den verkehrsreduzierenden Gedanken von Sammeltransporten weiterhin erlaubt. Das System zeichnet sich gleichzeitig durch seine Einfachheit und die relativ geringen Investitionskosten aus“, heißt es in der Begründung der Jury.
Wegbereiter für automatisierte Routenzüge

Bis dato eröffneten automatisierte Systeme mit manuellem Lastwechsel nicht das volle Kosteneinsparungspotenzial von Routenzugsystemen. Das intelligent aufgebaute Still-System ebnet damit den Weg zur nächsten Generation vollständig automatisierter Routenzugsysteme, urteilt auch der IFOY Innovation Check.
Features integriert
Der serienmäßige Still-Elektroschlepper LTX 50 mit einer maximalen Zugkraft von 5.000 Kilogramm ist mit innovativen Automatisierungskomponenten ausgestattet. Auffälligstes Merkmal ist der an der Vorderseite des Geräts angebrachte Automatisierungsbogen, der alle notwendigen Komponenten wie Lasernavigation, WLAN, speicherprogrammierbare Steuerungen und zwei Scanner integriert. Eine unter der Haube montierte KION Option Box, kurz KOB genannt, ermöglicht die einfache Kommunikation mit der Steuerungseinheit des Fahrzeugs.
Keine Stromversorgung nötig
Die automatisierten Be- und Entladestationen benötigen keine eigene Stromversorgung. Die Rollenbahn an den Haltestellen wird von den Anhängern des Zugs angetrieben, die dazu mit 24-Volt-Kontakten ausgestattet sind. Sobald sich der Anhänger an der richtigen Position befindet und sich absenkt, wird der Kontakt zur Haltestation hergestellt und die Rollenbahn beginnt sich zu drehen. Fotozellen ermöglichen die Kommunikation zwischen den Anhängern und den stationären Rollenbahnen. Dadurch wird die Flexibilität der Lösung deutlich erhöht.
Schwere Lasten
Weil Still das Lasthandling automatisiert hat, können jetzt auch schwerere Lasten als bisher mit dem Routenzug bewegt werden. War das Gewicht der Ladung bisher auf etwa 500 Kilogramm begrenzt, können nun Lasten mit einem Gewicht von 1.200 Kilogramm pro Anhänger transportiert werden.
SPS-Steuerung

Ein weiterer Pluspunkt ist, dass die automatisierte Variante des kompletten Zugs durch die SPS-Steuerung und die Sensoren im Automatisierungsbogen sehr sicher ist. Darüber hinaus zeigen LED-Leuchten im Lichtbogen an, wenn Aktivitäten durch die Kombination ausgeführt werden. Die Lösung ist ideal für die Ver- und Entsorgung von Produktionslinien oder andere sich wiederholende Tätigkeiten. Die durchgängige Automatisierung der Prozesse erhöht die Zuverlässigkeit und die Sicherheit, wohingegen Transport und Handling wirtschaftlicher werden. Praktisch ist die Lösung vor allem, weil die dezentralen Lastenübergabestationen ohne eigene Stromversorgung auskommen.
Der IFOY-Award |
Der IFOY AWARD hat sich als Indiz für Wirtschaftlichkeit und Innovation etabliert und gilt aufgrund seiner fachlichen Expertise als maßgeblicher Innovationspreis in der Intralogistik. Basis der Entscheidung ist das dreistufige Audit. Die Geräte und Lösungen durchlaufen individuell abgestimmte Fahr- oder Funktionstests, darunter das rund 80 Kriterien umfassende IFOY Testprotokoll sowie den wissenschaftlichen IFOY Innovation Check. Außerdem reisen Juroren und deren Berater-Teams aus der Wirtschaft an, um die Finalisten selbst zu begutachten, bevor sie ihr Votum abgeben. Entscheidend ist, dass die Nominierten nicht miteinander verglichen werden, sondern mit ihren Wettbewerbsgeräten am Markt. |
Träger des IFOY AWARD, der unter der Schirmherrschaft des deutschen Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie steht, ist der Fachverband Fördertechnik und Intralogistik im VDMA. IFOY Partner ist die Hannover Messe. Palettenpartner des IFOY AWARD ist Chep, Weltmarkführer im Pooling von Paletten und Behältern. Technologiepartner ist der Batterieladespezialist Fronius. |
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