Mehr als 850 führende Internet-of-Things (IoT)-Anbieter setzen bereits die OPC UA – Technologie für Edge-to-Cloud-Anwendungen ein. Dazu zählen etwa Amazon Web Services (AWS), Google Cloud, IBM, Microsoft, SAP und Siemens. Solche Standards sind nützlich bei der Realisierung von übergreifenden Industrie 4.0- und IoT-Konzepten entlang der Wertschöpfungsketten.
Die Hauptgründe für diese Entwicklung sind in erster Linie die weltweite Akzeptanz von OPC UA als offener Standard für die sichere Interoperabilität von Produktionssystemen über OT- und IT-Netzwerke hinweg, die einen standardisierten Datenaustausch nutzen. So gibt es mittlerweile über 850 registrierte OPC Foundation Mitglieder, die ein großes, schnell wachsendes Ökosystem von Endanwendern, Standardisierungsgremien und Anbietern unterstützen. Das Kriterium für die Aufnahme in die Liste der Unterstützer ist, dass die Unternehmen OPC UA over MQTT (Anm.: MQTT = Message Queuing Telemetry Transport; ein offenes Netzwerkprotokoll für Machine-to-Machine-Kommunikation, M2M) entweder bereits in ihren Produkten anbieten oder dass diese Umsetzung auf ihrer Entwicklungs-Roadmap steht.
OPC UA – Standardisierte Methode reduziert Kosten
Zudem verwendet OPC UA eine standardisierte Methode zur Definition, Erkennung und Nutzung von Informationsmodellen (IMs) und Diensten, die mit den Produktionssystemen verbunden sind. Dieser standardisierte Ansatz für den semantischen Informationsaustausch verhindert die Bindung an einen bestimmten Anbieter. Gleichzeitig werden kostspielige kundenspezifische Programmierung vermieden, die für die Aufnahme von nicht standardisierten IMs in der Cloud erforderlich sind. Mit der Einführung der UA Cloud Library sind IMs mit dem OPC-Standard global für alle Cloud-Anwendungen verfügbar. Dadurch wird es für Cloud-Anwendungen einfach, OPC UA-basierte semantische Informationen sowie Live-Daten aus dem Edge-Bereich direkt zu nutzen.
Transportunabhängiger IEC-Standard
Außerdem unterstützt OPC-Standard als transportunabhängiger IEC-Standard zwei verschiedene Kommunikationsmuster: Client/Server wie beispielsweise über TCP oder WebSockets, sowie Publish/Subscribe (z.B. über UDP oder MQTT). Das kommt den unterschiedlichen Anforderungen der Industrie entgegen – von Produktionssystemen bis hin zu Edge- und Cloud-Szenarien.
OPC UA ist die einzige harmonisierte Lösung für die Prozess- und Fabrikautomation, die vom Feld zur Cloud und zurück skaliert.
Stefan Hoppe, SAP-Gründer und Präsident der OPC Foundation
Herstellerübergreifender Multi-Cloud-Standard
Das Programm zur Qualitätssicherung der OPC Foundation erstreckt sich weiters auf die OPC UA Publish/Subscribe-Kommunikationsmuster und bildet so den ersten herstellerübergreifenden Multi-Cloud-Standard ab. Interoperabilitäts-Workshops mit führenden SPS-Anbietern wie Beckhoff und Siemens, die OPC UA-Daten von der Steuerung über MQTT senden, haben bereits damit begonnen. Sven Goldstein, Product manager Connectivity von Beckhoff sagt hierzu: „Beckhoff ist der erste Automatisierungsanbieter, der OPC UA Pub/Sub sowohl über UDP als auch über MQTT unterstützt. Die Anforderung, industrielle Anlagen in einem gesicherten und standardisierten Format mit der Cloud zu verbinden, ist von größter Bedeutung und ein aufkommendes Thema in allen Industriezweigen.“ Mit seiner PC-basierten Steuerungsarchitektur kann Beckhoff nun neue Kommunikationstechnologien einfach adaptieren, damit Maschinenbauer ihre Anlagen direkt mit der Cloud verbinden können.
Cloudbasierter Zugang via Google. Charlie Sheridan, Global Technical Directory Manufacturing, Automotive & Energy – Google Cloud ergänzt: „Indem wir zur OPC Cloud Library beitragen und diese nutzen, können wir einen cloudbasierten Zugang zu OPC – Informationsmodellen ermöglichen. OPC UA wird unser Weg sein, Maschinendaten in unsere Datenanalyse- und KI-Funktionen einzubinden, um letztendlich das Versprechen von zugänglichen Daten und einfach zu nutzender KI in Fabriken zu erfüllen.“
Endanwender Profitieren von Standardisierung
Die Endanwender profitieren somit von den Zusagen der großen IoT-Anbieter, die OPC UA als Standard für die IoT-Kommunikation unterstützen. Stefan Hoppe, Präsident der OPC Foundation, sagt hierzu gegenüber den Medien: „Es ist fantastisch zu sehen, dass der OPC – Standard die einzige harmonisierte Lösung für die Prozess- und Fabrikautomation ist, die vom Feld zur Cloud und zurück skaliert. Die Vision der OPC Foundation, OPC UA als den offenen Standard der Wahl für die Dateninteroperabilität in der gesamten Automatisierungswelt zu etablieren, begann und entwickelt sich mit Steuerungen und Visualisierungssystemen und hat nun die IT und die Cloud erreicht.“ Dies werde zu einem weiteren Wachstum des offenen Ökosystems führen, das auf dem OPC – Standard basiert, prognostiziert der SAP-Gründer weiter.
OPC Foundation in Kürze
Die OPC Foundation fördert seit 1996 die Entwicklung und Einführung des OPC Informationsaustausch-Standards. Als Advokat und Verwalter dieser Spezifikationen ist die Mission der OPC Foundation Anbieter, Endkunden und Softwareentwickler dabei zu unterstützen, die Interoperabilität ihrer Fertigungs- und Automatisierungsressourcen zu erreichen. Die OPC Foundation hat sich zum Ziel gesetzt die besten Spezifikationen, Technologien, Prozesse und Zertifizierung bereitzustellen, um die Interoperabilität zwischen unterschiedlichen Herstellern und unterschiedlichen Plattformen sicher und verlässlich von eingebetteten Systemen bis hin zur Cloud für Unternehmen sicherzustellen. Die Foundation unterstützt 850 Mitgliedern aus der ganzen Welt in den Bereichen Industrielle Automatisierungstechnik, IT, IoT, IIoT, M2M, Industrie 4.0, Gebäudeautomatisierung, Werkzeugmaschinen, Pharmazie, petrochemischer Industrie und Smart-Energy beim Erreichen dieses Ziels.
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