Gleich fünf Start-ups nominierte die IFOY-Jury für das Finale des IFOY 2021 in der Kategorie „Start-up of the Year“. Nimmsta aus München (Deutschland) tritt mit dem Nimmsta HS 50 an. Das Gerät gilt als der erste Handrückenscanner mit einem Touch-Display, der ein freihändiges Scannen ermöglicht.
IFOY Testbericht
Der Nimmsta HS 50 von Nimmsta ermöglicht, ähnlich wie existierende Handrückenscanner, das freihändige Scannen und Kommissionieren. Das System hebt sich jedoch durch ein integriertes, interaktives Touch-Display vom Wettbewerb ab. Mit diesem Display ist der Handscanner eine Weltpremiere.
Funktionalität
Scannen, Lesen von Informationen und Eingabe über den Touchscreen – alle Aufgaben werden in einer einzigen fließenden Bewegung ausgeführt. Das Touch-Display ist auch über die Nimmsta-App frei konfigurierbar. Der Nutzer kann dabei entscheiden, welche Funktionen benötigt werden und was angezeigt wird.
Komponenten
Das System besteht aus drei Komponenten: einem Scanner, einem Triggertaster und einer Manschette mit Handschuh. Manschette und Handschuh sind austauschbar sowie waschbar. Das ist gerade in Zeiten von Covid19 und strenger werdender Hygienevorschriften ein absolutes Muss. Für eine optimale Hygiene empfehlen die IFOY-Tester, jedem Anwender mindestens zwei Sätze Handschuh-Sets zur Verfügung zu stellen.
Handling
Ein flexibles Klettband befestigt den Scanner auf der Rückseite des Handschuhs, so dass der Anwender immer beide Hände frei hat. Für eine benutzerfreundliche Bedienung sind die Handschuhe in verschiedenen Größen sowohl für Links- als auch für Rechtshänder erhältlich. Blau ist für Rechtshänder, grün für Linkshänder. Die Position des Scanners und der Triggertaste sind individuell und ergonomisch userfreundlich einstellbar.
Connection. Nachdem der Scanner zum Beispiel mit dem LKW-Terminal verbunden wurde, zeigt das Display die auszuführenden Aufgaben an. Das „Gehirn“ befindet sich im Fahrzeugterminal, wodurch der Scanner selbst extrem leicht ist. Mit einem Gewicht von nur 45 Gramm ist der Nimmsta HS 50 einer der leichtesten und kleinsten Handscanner auf dem Markt.
Scanning. Der Scanner erfasst dabei 1D-, 2D-, Postal- und DOT-Codes in bis zu vier Metern Entfernung. Der Benutzer kann dabei auf zwei Arten scannen: mit dem Daumen über die Auslösetaste oder direkt über den Touchscreen. Die haptische, akustische und optische Rückmeldefunktion reduziert die Fehlerquote. Ist der Scan korrekt, werden grüne Lichter und ein Häkchen angezeigt. Ist der Scanvorgang nicht korrekt, ertönen mehrere Pieptöne, die Leuchten blinken rot und auf dem Display erscheint ein Kreuz.
Energiemanagement
Das Touchscreen ist auch bei starkem Licht klar und bietet dem Anwender – dank der interaktiven Benutzeroberfläche – alle relevanten Daten. Das Display zeigt unter anderem den Batteriestatus an. Das Aufladen des HS 50 erfolgt dabei induktiv (kabellos) über eine oder mehrere Ladestationen. Der Vorteil für den Anwender: Mit einem neuen, voll geladenen HS 50 kann die Arbeit in wenigen Augenblicken wieder aufgenommen werden.
18 Stunden Energie. Wie lange eine Akkuladung genutzt werden kann, konnte während der IFOY Test Days nicht zuverlässig getestet werden. Der Hersteller garantiert jedoch, dass ein voller Akku mindestens 6.000 Scans oder 18 Stunden im Bluetooth-Modus durchhält. Eine volle Schicht ist somit immer gewährleistet. Der HS 50 ermöglicht laut Anbieter eine Effizienzsteigerung von bis zu 40 Prozent – bei einem Return-on-Investment von nur 28 Tagen. Die Fehlerquote sinkt laut NIMMSTA um 35 Prozent.
IFOY Innovation Check
Marktrelevanz. Die unter Kundennutzen genannten Vorteile des Handrückenscanners Nimmsta HS 50 gegenüber mit der Hand gehaltenen Scannern oder anderen Identifikationsgeräten führen zu einer hohen Marktrelevanz. Dazu trägt auch bei, dass trotz steigender Automatisierung des Pickvorgangs immer noch viele Prozess- und Handhabungsschritte in der Logistik manuell ausgeführt werden.
Kundennutzen. Insbesondere die Reduzierung der Nebenzeiten zum Greifen anderer Identifikationsgeräte führt zu einer Steigerung der Produktivität von Mitarbeitern, die sich im Kundennutzen niederschlagen. Die Steigerung der Ergonomie für die Mitarbeiter wird durch die Reduzierung zusätzlicher Greifvorgänge und das leicht zu bewegende Gewicht des Handrückenscanners erreicht.
Neuheitsgrad. Der Handrückenscanner an sich ist bereits im Markt mit mehreren Realisierungen gut eingeführt. Damit bleibt der HS50 eine Lösung unter anderen, die sich nur im Detail durch die neuen Eingabemöglichkeiten unterscheidet.
Funktionalität / Art der Umsetzung. Im Test konnten die Funktionen des neuen Gerätes überzeugen. Abgesehen von dem etwas kantigen Design, das auf das Einbaumaß des Displays zurückzuführen ist, ist die Art der Umsetzung sehr gelungen. Das zeigt sich insbesondere beim sehr gut gelungenen Bedienkonzept und der Möglichkeit zur eigenen Anpassung von Funktionen durch die zur Verfügung gestellte Software.
IFOY Testfazit
Handrückenscanner an sich stellen noch keine neue Innovation dar. Es ist jedoch die Kombination mit einem Touch-Display, die den Nimmsta HS 50 besonders macht. Da die Intelligenz in den darunter liegenden Systemen verbleibt, ist der Handscanner zudem extrem leicht und kompakt. Das ermöglicht eine komfortable Bedienung durch den Anwender. Auch die waschbaren und austauschbaren Handschuhe und Manschetten sind nach Meinung der IFOY-Tester in Zeiten strengerer Hygienevorschriften ein Plus.
Marktrelevanz | + |
Kundennutzen | + |
Neuheits- / Innovationsgrad | Ø |
Funktionalität / Art der Umsetzung | ++ |
++ sehr gut / + gut / Ø ausgeglichen / – weniger / – – nicht vorhanden |