INFR8 – Gefahrgutplattform für Luftfracht jetzt quatromodal verfügbar

Die Gefahrgutplattform Infr8 für den digitalen Austausch von Gefahrgutdaten für die Luftfracht ist nun quatromodal verfügbar. Sie wurde nun um die Bereiche Seefracht und den Straßengüterverkehr erweitert. Noch in diesem Quartal kommt die Bahnfracht hinzu.

Infr8 – Digitale Gefahrgutplattform für die Luftfracht ist jetzt quatromodal verfügbar. (Foto: Dakosy / RS MEDIA WORLD Archiv)

Das in der Luftfracht etablierte Gefahrgutportal Infr8, welches für den digitalen Austausch von Gefahrgutdaten entlang der Supply Chain genutzt wird, wurde jetzt erweitert. Seit Anfang Juni ist die automatisierte Erstellung von Gefahrgutdokumenten für die Verkehrsträger See (IMO-Erklärung) und Straße (ADR-Begleitdokument) möglich. Zudem wird in diesem Quartal die Schiene (RID-Dokument) integriert, so die Ankündigung des Betreibers und Entwicklers Dakosy. „Aufgrund der positiven Resonanz im Bereich der Luftfracht und der zunehmenden Nachfrage aus den anderen Transportsektoren haben wir die von uns betriebene Plattform erweitert“, freut sich Dakosy-Prokurist Dirk Gladiator gegenüber den Medien.

Transport – Bequemer Schritt in Digitalisierung

In der Transportwirtschaft steckt die digitale Transformation in einigen Bereichen noch in den Kinderschuhen. So werden beispielsweise Gefahrgut-Begleitdokumente über alle Verkehrsträger hinweg noch immer zu einem Großteil manuell weitergegeben und müssen an jeder Schnittstelle erneut erfasst werden. D. Gladiator konkretisiert: „In der Luftfracht erfolgten in der Vergangenheit wiederholte Eingaben beim Versender, dem Spediteur/Gefahrgutdeklaranten sowie der Fluggesellschaft/Handlingagenten.“ Auswertungen zeigen, dass noch heute ohne Digitalisierung zehn bis zwölf Prozent der Gefahrgutsendungen nicht wie geplant geflogen werden, 80 Prozent davon aufgrund dokumentarischer Fehler.

Fehlervermeidung. „Letztere lassen sich durch die Digitalisierung des papierbasierten Prozesses zum großen Teil vermeiden“, heißt es bei Darkosy. Die Digitalisierungs-Erfahrungen aus der Luftfracht, die zu enormen Vereinfachungen führten, lassen sich auch auf die Verkehrsträger Straße, Schiene und See übertragen.

Infr8 – Unterbrechungsfreier Austausch entlang der Supply Chain

Über die Plattform Infr8 werden die umfangreichen Gefahrguterklärungen komplett elektronisch zwischen den Transportbeteiligten ausgetauscht. Zu den wichtigsten Merkmalen gehört die Integration der verschiedenen Gefahrgutdatenbanken IATA, IMDG, ADR sowie RID. „Durch die Eingabe der UN-Nummer werden die dazugehörigen Gefahrgutdaten validiert. Bei Restriktionen und Beschränkungen kann so frühzeitig eingegriffen werden“, erklärt D. Gladiator. Weiter ist im System die Erstellung und Bearbeitung von Versandetiketten integriert und automatisiert. Diese Funktion ist deswegen wichtig, weil der Druck von fehlerhaften Versandetiketten in der Praxis hohe Kosten verursacht und neben Dokumentationsfehlern einer der Hauptgründe für das Stehenbleiben von Sendungen ist.  Zu den Features gehören außerdem Warnmeldungen, eine Dokumenten-Cloud sowie individuelle Statistiken.

Die Cloud macht es möglich

Infr8 ist web-basierend und liegt in der Cloud. Anwender können daher unabhängig von ihren technischen Möglichkeiten integriert werden. Zugangsmöglichkeiten bestehen sowohl über EDI-Schnittstellen als auch über eine Web-Anwendung. Außerdem gibt es eine mobile App für Benachrichtigungen bei Störungen. Gestartet ist die Gefahrgutplattform im Herbst 2018 am Frankfurter Flughafen. Mittlerweile wird sie von Vertretern der gesamten Luftfracht Transportkette genutzt. Hierzu zählen nach Angaben von Dakosy unter anderem die Fluggesellschaft Lufthansa Cargo, der Handlingsagent LUG, die Versender Siemens Healthineers und die Merck Group sowie die Spediteure DB Schenker und die Geis-Gruppe.

infr8.de

dakosy.de

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