Fashion-Logistics – Eine modular aufgebaute und auf Kompaktheit fokussierte Sortierlinie vom Typ Denisort ging jetzt im neu erbauten Hauptvertriebszentrum von MyBox Logistics im polnischen Kielce in Betrieb. Die vom Schweizer Intralogistikspezialisten Ferag auf Hocheffizienz getrimmte Anlage verfügt über 342 Kippschalen und 205 Rutschen. Sie ist auf den Durchsatz von 8.600 Einheiten pro Stunde ausgelegt – überwiegend Schuhe und deren Zubehör sowie weitere Modeartikel.
Der Druck in der Modebranche ist enorm. Trends und Präferenzen kommen und gehen schnell wieder. Deshalb ist es für Anbieter in diesem Bereich von entscheidender Bedeutung, auf Omnichannel zu setzen und in Innovationen zur schnelleren und besseren Versorgung ihres Vertriebnetzes zu investieren. Dies gilt auch für die polnische Marketing Investment Group (MIG), zu der MyBox Logistics gehört. Die 1989 gegründete Vertriebsgruppe, die in Deutschland vor allem als Inhaber der auf ein junges, Lifestyle orientiertes Publikum abzielenden Modekette Sizeer in Erscheinung tritt, hat in den vergangenen Jahren ihr Markenportfolio stark ausgebaut. Gleichzeitig hat das Unternehmen frühzeitig die Zeichen der Zeit erkannt und sich mit dem Bau eines neuen Distributionszentrums und hochmoderner Technik auf weiteres Wachstum und den ungebrochenen E-Commerce-Boom eingestellt.
In wenigen Monaten realisiert
„Aufgrund der dynamischen Entwicklung unserer Gruppe haben wir automatisierte Systeme für die Lagerung, den Transport und die Sortierung unserer Produkte implementiert“, berichtet Dariusz Maj, Logistikleiter von MyBox Logistics. Gerne verweist Maj dabei auf die von Ferag innerhalb weniger Monate realisierte Sortierlinie vom Typ Denisort, auf die er besonders stolz ist. Sie fungiert im jetzt fertiggestellten, auf der grünen Weise bei Kielce errichteten Warenverteilzentrum als Kerntechnologie. Mit hoher Präzision trägt sie dazu bei, dass die auf Effizienz getrimmten Prozesse in der 15.000 Quadratmeter großen Logistikdrehscheibe nicht nur schnell, sondern auch absolut zuverlässig und reibungslos ablaufen. Immerhin werden von dort aus über 400 Schuh- und Sportbekleidungsgeschäfte in ganz Ostmitteleuropa beliefert und die überdurchschnittlich wachsenden E-Commerce-Bestellungen abgewickelt.
Produktschonendes Handling bei 8.600 Einheiten pro Stunde
Die über eine Kettenlänge von 205 Metern verfügende Denisort-Anlage ist für den Durchsatz von über 8.600 Einheiten pro Stunde ausgelegt. Ihr robustes Design ist darauf ausgerichtet, übergangslos zu fördern, zu sortieren und zu kommissionieren. Bei allen drei Prozessen bewegt sich die Kette des Kippschalensorters mit einer Geschwindigkeit von 1,2 Metern pro Sekunde vorwärts. An zwei Beladungszonen mit jeweils acht Arbeitsplätzen wird die aus dem Lager kommende Ware manuell aufgegeben und in eine der insgesamt 342 Schalen gelegt. Jede der Schalen lässt sich – ganz nach Bedarf – nach zwei Seiten hin kippen, um an einer der 205 Rutschen in den parallel angelegten Sortiersektionen das Fördergut entsprechend seines späteren Zielortes abzuwerfen. Dahinter verbergen sich in der Regel einzelne Läden im weit verzweigten Filialnetz von MIG oder Stationen für das Versenden von Online-Bestellungen. Übrigens: Die Rutschen bestehen aus laminierten Spanplatten. Dieses Material ermöglicht ein besonders produktschonendes Handling. Außerdem garantiert es eine lange Lebensdauer der Rutschen.
Denisort Sortiersystem @MyBox
Der Denisort Kippschalensorter von Ferag sortiert im Distributionscenter von MyBox Logistics im polnischen Kielce auf einem 205 m langen Rundlauf Schuhe und andere Modeartikel und bedient dabei 205 So…Sortieren verschiedenster Produktformen und -geometrien
Ein weiterer Pluspunkt des aus dem Zürcher Oberland stammenden Systems: Die standardmäßig 650 mal 450 Millimeter großen Sortierschalen nehmen Versandeinheiten mit den verschiedensten Dimensionen und Formen auf. So kann das von Ferag entwickelte System nicht nur Schuhkartons, klassische Versandboxen oder Maxibrief-Verpackungen, sondern auch die in jüngster Zeit immer stärker zum Einsatz kommenden Polybags sicher verarbeiten. Üblicherweise stellt ein solcher Mix aus unterschiedlichen Verpackungsformaten mit jeweils eigener Haptik, Struktur und Geometrie die Förder- und Sortiertechnik vor große Probleme. Nicht so bei der Denisort-Technolgie, bei der Ferag das Risiko von in solchen Fällen gelegentlich auftretenden Havarien eliminiert hat.. Dank dieser Vielseitigkeit kann MyBox Logistics neben Schuhen die ebenfalls zum Sortiment der Einzelhandelsgeschäfte gehörenden Textilien und Accessoires sowie Schuhzubehör wie Schnürsenkel und Pflegemittel sortieren.
Hohe Modularität schafft Flexibilität beim Anlagen-Layout
Die Denisort-Technologie ist sowohl für einfache als auch komplexe Anlagen-Layouts geeignet. Gleichzeitig kommt sie mit wenig Platz aus. Das heißt: Sie ermöglicht ein hohes Maß an Flexibilität im Hinblick auf die zur Verfügung stehende Fläche und potenzielle Einschränkungen durch die Gebäudearchitektur. So fügt sich die in Kielce implementierte Denisort-Linie nahtlos in das MyBox Logistics genutze Areal, obwohl dort niedrige Deckenhöhen und Stützpfeiler, die das direkt darüber liegende Mezzaningeschoss und die folgenden Etagen mit dem Lager tragen, den Einbau erschwerten. „Ferag hat für diese ungünstigen Gegebenheiten jedoch eine perfekte Lösung gefunden und alle Herausforderungen mit Bravour gemeistert“, so Maj. Er räumt ein, dass dieser Aspekt bei der Option für das Denisort-System eine entscheidende Rolle spielte. „Aus wirtschaftlichen Erwägungen mussten wir den Sortierer unbedingt auf der untersten Ebene unterbringen. Dass Ferag sich ohne Weiteres darauf eingelassen hat, die Anlage trotz beengtem Raum und allen nur erdenklichen Hindernissen dort zu integrieren, hat uns sofort von Denisort überzeugt.“
Hohe Skalierbarkeit für weiteres Wachstum in naher Zukunft
Zur effizienten und konsequenten Ausnutzung des vorhandenen Raumes durch das Denisort-System gesellt sich noch dessen hohe Skalierbarkeit. Auch dieser Punkt stand im Lastenheft von Maj ganz oben. So lässt sich die denisort-Linie in Kielce nicht nur problemlos entsprechend den in Zukunft voraussichtlich weiter wachsenden Anforderungen von MyBox Logistic vergrößern, sondern auch jederzeit nachträglich mit einer automatischen Zuführung optimieren. Damit erfüllt die Ferag-Anlage in jedem Fall die technischen Voraussetzungen für eine nochmalige Effizienzsteigerung, sobald der Kunde diese benötigt.
MyBOX Logistics in Kürze
MyBOX Logistics zählt zur Marketing Investment Group (MIG). Das mit Hauptsitz im polnischen Krakau beheimatete Unternehmen unterhält in Ostmitteleuropa ein Filialnetz von über 400 Läden wie Sizeer, 50style und Symbiosis, in denen Top-Sportmarken wie Nike, Adidas, Puma oder Timberland vertrieben werden. MIG übernimmt auch die Auftragsabwicklung für die Online-Shops dieser Ladenketten in Ostmitteleuropa. Darüber hinaus agiert die Vertriebsgruppe als Großhändler für Timberland, New Era, Lotto, Umbro und Lacoste auf dem polnischen Markt. In Deutschland betreibt das Unternehmen derzeit sieben stationäre Läden für das Sizeer-Label, davon alleine drei in Berlin. Neben Schuhen für Freizeit und Sport bietet Sizeer Shirts, Jacken, Taschen, Basecaps und Accessoires im urbanen Streetwear-Stil an.