Am 05. Dezember hat Ministerin für Klimapolitik und “Grünes Wachstum”, Sophie Hermans, das niederländische Parlament vom Regierungsbeschluss informiert, dass nun beim Pipeline-Ausbau des Delta Rhine Corridors (DRC) dem Wasserstoff und CO2 Vorrang gegeben wird. Boudewijn Siemons, CEO der Port of Rotterdam Authority, begrüßt diese Entscheidung in einer Presseaussendung. Er fordert nun, dass die Pipelines für Wasserstoff und CO2 so schnell wie möglich verlegt werden. Der Beschluss sei von großer Bedeutung, um die Ziele für mehr Nachhaltigkeit in der Industrie zu erreichen.

Die niederländische Regierung hat jetzt beschlossen, den Bau von Pipelines für Wasserstoff und CO2 im Rahmen des DRC – Projekts zu priorisieren. Diese Entscheidung wurde getroffen, um die Industrie nachhaltiger zu gestalten und die Klimaziele zu erreichen. Die Wasserstoffpipeline soll dabei zwischen 2031 und 2032 fertiggestellt werden. Hingegen soll die CO2-Pipeline bis spätestens 2033 in Betrieb genommen werden.
DRC – Rotterdam und Nordeuropa auf dem Weg zur Nachhaltigkeit
Ein großer Profiteur dieser DRC – Entscheidung ist Europas größter Hochseehafen Rotterdam. So unterstützt diese Entscheidung vor allem die Nachhaltigkeitsziele des Hafens und in weiterer Folge der Industrie in Holland, Belgien, Frankreich und Deutschland. Der Bau der Wasserstoff- und CO2-Pipelines ist nämlich eine wichtige Grundlage dafür, die CO2-Emissionen erheblich zu reduzieren und die Klimaziele zu erreichen. Gleichzeitig erwartet man sich von den Infrastrukturinvestitionen etliche Nachfolgeinvestitionen in die Produktion, Lagerung und den Vertrieb von Wasserstoff im Dunstkreis des Hafens. Die damit verbundenen neuen Geschäftsmöglichkeiten stärken also die wirtschaftliche Position von Rotterdam und machen das Logistikzentrum im Vergleich zu anderen Nordrange-Häfen wie etwa Antwerpen oder Hamburg noch wettbewerbsfähiger. Die geplante CO2-Pipeline ermöglicht zudem die Speicherung von CO2 wie beispielsweise in leeren Gasfeldern unter der Nordsee. Das wäre also ein wichtiger Schritt zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen in der Atmosphäre insgesamt.
DRC – Nordeuropa rückt zusammen
Doch auch international fördern die neuen Pipelines des DRC die Zusammenarbeit zwischen Industrieclustern in den Niederlanden, Deutschland und Nordwesteuropa. Und genau das stärkt die gesamte Region und unterstützt die Entwicklung einer nachhaltigen Industrie. Somit dürften diese Maßnahmen entscheidend sein, um die Industrie zukunftsfähig zu machen, den Industriestandort Europa zu stärken und die Energiewende voranzutreiben.
Infrastrukturausbau kommt vor Investitionen in Nachhaltigkeit
Boudewijn Siemons, CEO der Port of Rotterdam Authority begrüßt daher den Beschluss zum DRC – Ausbau der niederländischen Regierung ausdrücklich in einer Presseaussendung. „Für die Industriecluster in Rotterdam, den Niederlanden, Deutschland und Nordwesteuropa ist dies eine sehr wichtige Entscheidung.” Damit wurde auch klargestellt, dass der Infrastrukturausbau vor den Investitionen der Industrie in die Nachhaltigkeit kommen muss. Dadurch entsteht für die Wirtschaft Planungssicherheit in die Zukunft.
B. Siemons – Fertigstellung und Inbetriebnahme des DRC dauern zu lange

B. Siemons fordert daher eine möglichst rasche Umsetzung der Ausbaupläne. So ließen sich die Wasserstoff- und CO2-Pipelines nach einem klaren Zeitplan realisieren. Ihm dauern die Fertigstellung und Inbetriebnahme der Infrastrukturen bis spätestens 2033 zu lang. “Wir werden weiterhin mit den beteiligten Unternehmen an einer Beschleunigung der Umsetzung arbeiten, wo immer dies möglich ist”, so der Hafenboss. Der zügige Bau der Wasserstoffleitung sei zudem notwendig, um den Wasserstoffmarkt in Schwung zu bringen. Das könnte in weiterer Folge Unternehmen, die derzeit in die Produktion, Lagerung und/oder den Vertrieb von Wasserstoff investieren möchten, ihre Entscheidungen zu beschleunigen. Der Bau der CO2-Pipeline sei daher nicht nur für Rotterdam wichtig, sondern auch für andere Industriecluster in den Niederlanden, Deutschland und Nordwesteuropa. Die Pipeline könne zudem zur Entwicklung der CO2-Speicherung in leeren Gasfeldern unter der Nordsee beitragen, so B. Siemons weiter.
Rotterdam will aber noch mehr
Die Infrastruktur für die Energieströme wird dringend benötigt. Die Port of Rotterdam Authority hält daher auch die Verlegung der Gleichstromkabel, die derzeit noch nicht im Projekt enthalten ist, für notwendig. Man sei dafür bereit, bei der Ermittlung alternativer Routen mitzuwirken, heißt es aus Rotterdam. Dabei verweist man auf die Tatsache, dass die Pläne für den Bau dieses Rohrleitungsbündels bereits im Jahr 2021 mit einer Machbarkeitsstudie für den Bau von vier neuen Rohrleitungen zwischen Rotterdam, Chemelot und Nordrhein-Westfalen für den Transport von C4-LPG, Propylen, Wasserstoff und CO2 begannen. Später wurden auch andere Modalitäten für den Bau in der Leitungstrasse zwischen dem Westen und Osten der Niederlande untersucht, darunter der Wasserstoffträger Ammoniak. Diese Rohrleitung liege nun außerhalb des aktuellen Umfangs, heißt es in einer Pressemeldung. Die Planung für einen möglichen späteren Bau bleibe aber dennoch bestehen und hänge nur von weiteren Untersuchungen ab. O so oder so: die Niederlande bleibt sowohl in die Verwaltung als auch in die optimale Nutzung des DRC – Korridors involviert.
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