Gebrauchtmaschinen – Während die Industrie, allen voran die Automotive-Branche und der Maschinenbau – schrumpft, boomen Online-Auktionen und Online-Handel mit gebrauchten Maschinen und Anlagen. So kamen beim deutschen Online-Industrieauktionshaus Surplex fünf Prozent mehr Geräte und Anlagen unter den Hammer. Dieser Trend zum Gebrauchten dürfte sich 2026 noch beschleunigen. Die Gründe dafür sind vielfältig. Einerseits dürfte die Rezession in der europäischen Industrie ein Booster der Entwicklung sein. Andererseits verspricht man sich in Düsseldorf weitere Impulse von der Verbindung mit dem internationalen Netzwerk von TBAuctions.

Auch im Jahr 2024 kämpfte die europäische Industrie mit einem deutlichen Rückgang, besonders im Maschinen- und Anlagenbau sowie der Automobilbranche. Lt. Statista machte im Europa der 27 das Minus gegenüber 2023 satte 2,4 Prozent aus, in der Eurozone sogar 2,8 Prozent.
Automotive-Sektor schrumpft
Die europäische Automobilindustrie musste im ersten Halbjahr 2024 einen Umsatzrückgang von 4,7 Prozent hinnehmen gegenüber dem Vorjahr. Und im September 2024 verzeichnete die Automobilproduktion ein Minus von 6,9 Prozent zurückging. Bedenkt man in diesem Zusammenhang, dass die Wertschöpfung allein des Automotive-Bereichs insgesamt 14 Prozent ausmacht, dann stellt das für die Gesamtwirtschaft eine gewaltige Herausforderung dar.
Auch Maschinenbau massiv betroffen
Die konkrete Betrachtung des Maschinenbaus, ebenfalls eine Schlüsselbranchen der europäischen Industrie, zeigt ebenfalls in diesem Jahr einen deutlichen Produktionsrückgang. In Deutschland, dem größten Maschinenbauproduzenten der EU, wurde September 2024 um satte 8,5 Prozent weniger produziert als im Vergleichsmonat des Vorjahres.
Lichtblicke – Niedrigere Inflation und Lieferkettenentspannung
Der einzige Lichtblick in diesem Szenario könnte der Rückgang der Inflation sein. Sie hat sich 2024 im Durchschnitt europaweit bei 2,7 Prozent eingependelt. Zum Vergleich: im Vorjahr lag sie bei 6,4 Prozent. Auch wurde die Lieferketten-Problematik in der Industrie weitgehend gelöst. Ein steigendes BIP und eine sinkende Inflation sind dabei zwar grundsätzlich positive Signale. Sie widerspiegeln allerdings nicht die derzeitige Realität der europäischen Industrie. Denn die niedrigeren Einkaufspreise für die Hersteller und die Entspannung der Lieferketten sind letztendlich der Rezession geschuldet.
Druck auf Industrie bleibt auch 2025 aufrecht

Die Rezession, die nicht beseitigten strukturellen Herausforderungen, eklatante Managementfehler der Vergangenheit und die nach wie vor nicht beendeten Krisen, halten den Druck auf die Industrie also nach wie vor aufrecht. Und das, obgleich die Gesamtwirtschaft wächst. Laut der Herbstprognose der Europäischen Kommission kann Europa der 27 mit einem schwachen Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 0,9 Prozent rechnen. Der Euro-Raum allein wächst mit 0,8 Prozent einen Hauch weniger. Auf die Industrie dürfte das aber keinen nennenswerten Einfluss haben. Und da diese Zahlen gegenüber vorherigen Prognosen nach unten korrigiert wurden, spiegeln sie lin Wahrheit nur eine weiterhin gedämpfte wirtschaftliche Dynamik wider. Dieser Abwärtstrend dürfte Experten zufolge 2026 weiter anhalten. (Mehr zur Konjunktur im Jahr 2025 finden Sie auf blogistic.net hier.)
Gebrauchtmaschinen – Ein Markt, der an Dynamik gewinnt
Ein Effekt dieses Trends ist, dass hochwertige Anlagen, Gabelstapler, Bagger und andere Maschinen aus der Industrie auf den Markt drängen. Mit anderen Worten: Die Entwicklungen haben direkte Auswirkungen auf den Gebrauchtmaschinenmarkt. Denn rückläufige Auftragseingänge im Maschinenbau führen dazu, dass Unternehmen ihre Kapazitäten weiter reduzierten und nicht mehr benötigte Anlagen veräußerten. Gleichzeitig bringt die Transformation der Automobilindustrie in Richtung Elektromobilität zahlreiche Maschinen aus der traditionellen Produktion auf den Gebrauchtmaschinen – Markt. Dies sorgt für ein gesteigertes Angebot an hochwertigen Anlagen.
Die Nachfrage nach Gebrauchtgeräten wächst
Auch nachfrageseitig kommt der Markt für Gebrauchtmaschinen in Schwung, denn Unternehmen, die angesichts wirtschaftlicher Unsicherheiten in der jüngsten Vergangenheit größere Investitionen scheuten, greifen verstärkt auf gebrauchte Maschinen zurück, um Kosten zu sparen. Während dabei preisgünstige und vielseitig einsetzbare Anlagen und Geräte stark gefragt sind, geht allerdings die Nachfrage nach teuren Spezialmaschinen zurück. Insgesamt konnte der Gebrauchtmaschinenmarkt jedoch wachsen. Das bestätigt man beispielsweise beim Online-Industrieauktionshaus Surplex. Den Angaben der Verantwortlichen des Unternehmens zufolge wurden 2024 rund fünf Prozent mehr Maschinen und Betriebsgüter verkauft als im Vorjahr. Die Deutschen rechnen in der Zukunft mit einer weiteren Dynamisierung des Gebrauchtmaschinen – Marktes.
Gebrauchtmaschinen – Größe und Vernetzung als Erfolgsfaktoren
Zumindest hat man bei Surplex die Weichen für weiteres Wachstum gestellt mit der Vernetzung mit dem internationalen Auktionsnetzwerk TBAuctions in diesem Jahr. Das Düsseldorfer (Nordrhein-Westfalen) Unternehmen, das in diesem Jahr sein 25-jähriges Jubiläum feiert, ist nun Partner und Teil des größten Zusammenschlusses von Auktionshäusern für Investitionsgüter in Europa. Das sei für Surplex daher ein Wendepunkt in der eigenen Unternehmensgeschichte, wurde in einer Presseaussendung verlautbart.
TBAuctions – Netzwerk mit globaler Reichweite

Und in der Tat: Die Integration in TBAuctions eröffnet Surplex und der gesamten Gruppe enorme Möglichkeiten. Mit über 2,1 Millionen verkauften Vermögenswerten, Geboten von 700.000 Bietern aus 175 Ländern und einem jährlichen Zuschlagsvolumen von über 1,5 Milliarden Euro, bietet das Netzwerk eine globale Reichweite und immense Marktkraft. Dieser Schritt zeigt, wie essenziell strategische Partnerschaften in einer zunehmend vernetzten Wirtschaft sind.
Gebrauchtmaschinen – Branchen im Wandel im Jahr 2024
Fazit: Auch das Jahr 2024 war geprägt von Veränderungen in der Industrie, wie dem Maschinenbau und der Automobilbranche. Während Produktionsrückgänge und strukturelle Anpassungen die Herausforderungen verdeutlichten, zeigt sich der Markt für Gebrauchtmaschinen als flexible und kosteneffiziente Alternative gegenüber Neuerwerbungen. Das Angebot wurde dabei, auch wegen der Transformation im Automotive-Sektor und im Maschinenbau, mit hochwertigsten Maschinen aus Umstrukturierungen erweitert. Gleichzeitig hat sich die Nachfrage nach günstigen und vielseitig einsetzbaren Geräten verstärkt. Mehr und mehr Unternehmen nutzten daher den Markt für Gebrauchtmaschinen, um auf Unsicherheiten zu reagieren und Ressourcen effizienter einzusetzen.
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