Das auf personalisierte Gesundheits- und Pflegekonzepte mit Hilfe von Gentechnik spezialisierte Unternehmen, Novogenia, will in Hallwang ein voll automatisiertes Distributionslager errichten. Ziel ist es dabei die intelligente Verbindung dreier völlig verschiedener Bereiche: Labor, Produktion und Distribution. Das komplexe Logistik-Automationsprojekt ziehen die Salzburger mit dem Logistik-Automationsspezialisten Knapp aus Hart bei Graz durch.

Novogenia – Biotech-Logistik at its best
Der Gentechnik-Pionier Novogenia in Salzburg plant in Hallwang ein hochmodernes Logistikzentrum für die nachhaltige Zukunft seiner personalisierten Gesundheitsprodukte. Das Tochterunternehmen des Münchener Biotech-Konzerns Darwin, ist in Österreich führend in der genetisch basierten Gesundheitsversorgung. Es entwickelt nämlich auf der Basis genetischer Analysen maßgeschneiderte Nahrungsergänzungsmittel und Kosmetika. Diese werden dann individuell abgestimmt auf die genetischen Bedürfnisse jedes einzelnen Menschen.
Internationale Nachfrage treibt Investition
Die Investition, über deren Höhe nichts bekannt ist, wird angetrieben von einer starken internationalen Nachfrage nach den Biotech-Produkten von Novogenia. Wegen des anhaltend starken Wachstums entschieden sich die Salzburger für eine umfassende Automatisierung ihrer Logistikprozesse. Technologiepartner Knapp wurde darum mit der Planung und Umsetzung des Neubaus beauftragt. Gemeinsames Ziel ist dabei, die komplexe Produktion und weltweite Distribution so effizient, skalierbar und zukunftssicher wie möglich zu gestalten. Die Inbetriebnahme der neuen Anlage ist für Ende 2026 geplant. Bereits jetzt gilt das Projekt als Vorzeigebeispiel für die erfolgreiche Verbindung von Biotechnologie und intelligenter Logistik.
Novogenia – Drei Welten, ein System
Die größte Herausforderung des Projekts war dabei die intelligente Verbindung dreier völlig verschiedener Bereiche: Labor, Produktion und Distribution. Letzteres war besonders wichtig in Hinblick auf den US-Markt. Was bisher als logistischer Spagat galt, soll nun in Hallwang durch ein durchdachtes Zusammenspiel aus Technologie und Know-how zur eleganten Realität werden. Unter dem Motto Making Complexity Simple wurde von den Ingenieuren von Knapp eine Lösung geschaffen, bei der alle Produkte eines Kundenauftrags unabhängig voneinander produziert, eingelagert und erst dann automatisiert zusammengeführt werden können, wenn sie vollständig bereitstehen. Innerhalb von nur 20 Minuten treffen künftig genetischer Bericht, Supplement und Kosmetikprodukt punktgenau an der Verpackungsstation zusammen und sind dann bereit für den weltweiten Versand. Aus dem neuen Logistikzentrum sollen künftig täglich bis zu 8.000 Pakete versendet werden. Das entspricht einem Jahresumsatz von etwa 500 Millionen Euro. „Wir profitieren bei dieser Logistikautomnations-Lösung von einer bis dato nicht dagewesenen Geschwindigkeit und Präzision. Dank der neuen Infrastruktur erhalten unsere Kunden in Zukunft ihre genetische Analyse, personalisierte Gesundheitsprodukte innerhalb von nur fünf Tagen. Das ist ein echter Quantensprung gegenüber den üblichen sechs bis acht Wochen am Markt“, freut sich Dr. Daniel Wallerstorfer, Molekularbiologe, Firmengründer und CEO von Novogenia.
Technologische Raffinesse von Knapp

Das neue, 11.000 qm große Novogenia – Logistikzentrum wird auf vier Ebenen mit modernster Technologie ausgestattet. Das 2-gassige Evo Shuttle-System von Knapp mit dreifach tiefer Lagerung bildet hierbei das stabile Rückgrat der Anlage. In Kombination mit autonomen mobilen Robotern aus Hart bei Graz, den sogenannten Open Shuttles, können künftig Produkte aus verschiedenen Produktionslinien automatisiert zusammengeführt werden. So übernehmen die autonomen mobilen Robots (AMR) den Behältertransport, während das Open Shuttle Fork den Palettentransport durchführt und sorgen so für maximale Flexibilität. Die AMR-Lösung ermöglicht zudem ein hohes Maß an Skalierbarkeit.
Shuttles nutzen Personen- und Lastenaufzüge mit
Ein in dieser Form einzigartiges Merkmal der Lösung bei Novogenia ist die Tatsache, dass die Open Shuttles bestehende Lasten- und Personenlifte des automatischen Lagersystems gemischt nutzen, um Paletten und Behälter über alle Ebenen hinweg zu transportieren. So konnte vorhandene Infrastruktur in die Lösung intelligent integriert werden. Die neue Anlage ist daher nicht nur leistungsstark, sondern auch zukunftssicher: Die Flotte der Open Shuttles kann nämlich flexibel mitwachsen, Fahrwege und Prozesse lassen sich bei Bedarf von Novogenia eigenständig anpassen. „Was uns besonders begeistert, ist das Zusammenspiel von Open Shuttle Fork und Evo Schuttle Lift, welches uns die Möglichkeit bietet, Paletten vollautomatisch in den Keller zu verlagern und dass diese dem System jederzeit flexibel zur Verfügung stehen“, so D. Wallerstorfer im Gespräch. Auch bei Technologiepartner Knapp hebt man die Besonderheit der Lösung hervor: „Das Zusammenspiel aus Stabilität, Flexibilität und Skalierbarkeit macht dieses Projekt derzeit einzigartig. Wir haben keine Technologie neu erfunden – aber sie neu kombiniert“, sagt Johannes Kompek, Senior Sales Engineer bei Knapp.
Novogenia – Über mehrere Stockwerke vernetzt

Ein weiteres besonderes Highlight des künftigen Novogenia – Distributionszentrum ist seine mehrstöckige Lagervernetzung. Durch zwei zentrale Vorzonen werden dabei alle Produktionsbereiche nahtlos miteinander verbunden. An diesen Vorzonen können die Open Shuttles nicht nur Behälter abgeben, sondern sie auch selbstständig aufnehmen. Als zentrale Plattform für die intelligente Steuerung sämtlicher Logistik-Prozesse, dient im neuen System KiSoft One, eine KI-Entwicklung von Knapp.
Novogenia in Kürze
Novogenia ist ein österreichisches Unternehmen, das sich auf die Nutzung von Genetik für personalisierte Gesundheits- und Pflegekonzepte spezialisiert hat. Es bietet Produkte und Dienstleistungen in den Bereichen Nahrungsergänzung, Kosmetik und genetische Analysen an. Ziel des Unternehmens ist es, individuelle Gesundheitslösungen basierend auf genetischen und biologischen Daten zu entwickeln. Der Hauptsitz von Bio- und Gentechniker befindet sich in Salzburg. Dort wird ein hochmodernes Labor betrieben, in dem genetischen Tests und Analysen für die Entwicklung der personifizierten Ernährungs- und Gesundheitslösungen durchgeführt werden. Im Jahr 2024 erzielte Novogenia einen Umsatz von etwa 600 Millionen Euro.
Knapp in Kürze
Der Hightech-Konzern sieht sich als Technologiepartner für intelligente Wertschöpfungsketten. Die Unternehmensgruppe mit Sitz in Österreich (Hart bei Graz) bietet Gesamtlösungen zur Automatisierung und Digitalisierung von Produktion über Distribution bis zum Point-of-Sale. Im vergangenen Geschäftsjahr 2024-2025 setzte das Unternehmen 1,908 Milliarden Euro um (siehe Bilanzbericht 2025).
Verwandte Themen
(Mehr als 120 State-of-the-Art Anwenderbeispiele aus der Intralogistik und IT finden und Best Practice-Diskussionsbeiträge finden Sie in unserer Rubrik BEST PRACTICE auf blogistic.net)
(Mehr zur HJS MEDIA WORLD finden Sie hier unter hjs-media-world.at)