Gleich zwei Elektro-Vans, ein Mercedes-Benz VLS und VLE, mussten auf einer anspruchsvollen Testfahrt von Stuttgart nach Rom ihre Alltagstauglichkeit als Profi-Flottenfahrzeuge und Familien-Vans unter Beweis stellen (VLS steht für die Transporter-Variante, VLE für den Flotten- und Familien-Van). Dabei mussten die Fahrzeuge kurvige Passstraßen über die Alpen, lange Autobahnabschnitte, stark befahrene Landstraßen und enge Gassen bewältigen. Im Fokus der Testfahrt standen dabei die Effizienz des elektrischen Antriebsstrangs, die Rekuperation (Rückgewinnung der Energie), das Thermomanagement und die Auswirkungen der Hinterachslenkung auf das Fahrzeug-Handling. Die Strecke von knapp 1.100 Kilometern wurde mit nur zwei kurzen Ladestopps von jeweils 15 Minuten bewältigt. Das Testergebnis: Die Vans zeigten, dass sie als Profi- und Familien-Vans voll alltagstauglich sind. (Die Vans bringen die Schwaben 2026 auf den Markt.)

Mercedes-Benz VLS / VLE – Testbericht
Knapp 1.100 Kilometer lang war die Strecke von Stuttgart nach Rom, die zwei Mercedes‑Benz VLS / VLE Erprobungsträger absolviert haben. Sie benötigten dafür nur zwei kurze Ladestopps von jeweils 15 Minuten.
Das Routenprofil
Die Strecke kann als “anspruchsvoll” bezeichnet werden. Auf kurvigen und steilen Passstraßen über die Alpen, langen Autobahnabschnitten, stark befahrenen Landstraßen sowie in engen Gassen mussten die Mercedes-Benz VLS / VLE ihre Alltagstauglichkeit unter Beweis stellen. Im Fokus standen dabei die Effizienz des elektrischen Antriebsstrangs sowie die Rekuperation, Thermomanagement und Auswirkungen der Hinterachslenkung auf das Fahrzeug-Handling.
Mercedes-Benz VLS / VLE – Die Hard Facts
Die beiden Erprobungsträger legten die 1.090 Kilometer lange Strecke von Stuttgart nach Rom in rund 13 Stunden durchaus mühelos im fließenden Verkehr zurück. Dabei mussten sie unterwegs nur zwei Mal für jeweils 15 Minuten Strom tanken. Beim Start in Stuttgart betrug die Außentemperatur 11 Grad Celsius, die Ankunft in Rom erfolgte bei 33 Grad. Auf Komfort wurde dabei nicht verzichtet. Während der gesamten Strecke wurde der Innenraum auf 22 Grad klimatisiert.
Die Hinterachslenkung
Die Hinterachslenkung der Mercedes-Benz VLS / VLE zeigte im Test, dass sie im Marktvergleich etwas Besonderes ist. Sie bewährte sich insbesondere auf kurvenreichen Passstraßen und in engen Gassen. Sie tat also genau das, was sie tun sollte.
Funktionalität & Sicherheit
Vor allem bei niedrigen Geschwindigkeiten lenken diese Technologie die Hinterräder in die entgegengesetzte Richtung der Vorderräder. Das verkleinert den Wendekreis der Fahrzeuge und erleichtert das Manövrieren in engen Räumen. Gleichzeitig führt sie bei höheren Geschwindigkeiten für Stabilität der Fahrzeuge. Denn dann lenken die Hinterräder in die gleiche Richtung wie die Vorderräder. Die Hinterachslenkung trug somit im Test zu einem komfortableren und sichereren Fahrerlebnis bei, weil sie das Fahrzeug stabilisiert und insgesamt das Handling verbessert.
Mercedes-Benz VLS / VLE – Rekuperation

Die Rekuperation beim Mercedes-Benz VLS / VLE ist ein zentraler Bestandteil für die Effizienz der Fahrzeuge. Die Energie-Rückgewinnung erfolgt dabei beim Bremsen oder beim Rollenlassen der Fahrzeuge. Hier wird also die kinetische Energie, die bei anderen Fahrzeugen normalerweise verloren geht, wieder in elektrische Energie umgewandelt und in die Batterie zurückgespeist. Die Elektro-Vans bieten hierfür gleich mehrere Rekuperationsmodi an. Sie ermöglichen es der Fahrer:in, den Grad der Energierückgewinnung anzupassen. Dies kann über Schaltwippen am Lenkrad oder automatisch durch das Fahrzeug erfolgen. Der Effekt der Rekuperation ist eine merkliche Erhöhung der Reichweiten. Deswegen kamen die Testfahrzeuge mit nur zwei kurzen Zwischenstopps mit jeweils 15 Minuten Ladezeit aus.
Intelligente Rekuperation – In einigen Van-Modellen wird sich die Rekuperation jedoch automatisch an die Fahrsituation anpassen, z. B. durch Berücksichtigung des Verkehrs oder der Straßenverhältnisse anpassen, heißt es bei Mercedes-Benz.
Mercedes-Benz VLS / VLE – Thermomanagement
Ein Fokus des Tests lag außerdem auf dem Thermomanagement der Fahrzeuge. Es umfasst hierbei einerseits die Klimatisierung der Fahrgastzelle, die intelligennte Batterietemparaturregelung sowie die Wärmerückgewinnung. Gerade auch das Thermomanagement des Mercedes-Benz VLS / VLE spielt eine entscheidende Rolle für die Effizienz und Leistung des Fahrzeugs. Hier sind einige wichtige Aspekte:
Klimatisierung
Während der Testfahrt von Stuttgart nach Rom wurde der Innenraum der Mercedes-Benz VLS / VLE konstant auf 22 Grad Celsius gehalten. Und das, obwohl die Außentemperaturen von 11 Grad in Stuttgart bis auf 33 Grad in Rom stiegen. Aus der Sicht der Tester zeigt dies die Fähigkeit des Thermomanagementsystems, den Innenraumkomfort unabhängig von den äußeren Bedingungen zu gewährleisten.
Batterietemperaturregelung

Ein effizientes Thermomanagement sorgt auch dafür, dass die Batterie immer im optimalen Temperaturbereich betrieben wird. Dies ist wichtig, um die Leistungsfähigkeit und Lebensdauer der Batterie zu maximieren. Das Testergebnis zeigt zumindest, dass die Leistungsfähigkeit des Antriebssystems auf der Langstrecke erhalten blieb.
Wärmerückgewinnung
Das System nutzt zudem die Abwärme des Antriebsstrangs und anderer Komponenten, um den Innenraum zu heizen oder die Batterie zu temperieren. Dies trägt zur Energieeffizienz bei und verlängert die Reichweite des Fahrzeugs.
Ergebnis
Diese fortschrittlichen Thermomanagement-Technologien tragen dazu bei, dass der Mercedes-Benz VLS / VLE sowohl unter extremen klimatischen Bedingungen als auch im Alltag eine hohe Effizienz und Zuverlässigkeit bietet.
Testfahrten zur Reifegradabsicherung
Testfahrten wie die Langstrecke von Stuttgart nach Rom sind Teil eines umfassenden Programms zur Erprobung der Leistungsfähigkeit des Gesamtfahrzeugs. Diese müssen unterschiedliche Klimazonen und Routenprofile umfassen. Neben digitaler Absicherung des Reifegrads und Tests in hochmodernen Testanlagen im Mercedes‑Benz Vans Entwicklungscampus in Stuttgart/Untertürkheim, werden die Entwicklungsfahrzeuge im realen Betrieb auf der Straße auf Herz und Nieren erprobt. Um detaillierte Einblicke in die Praxistauglichkeit zu erlangen und den Entwicklungsprozess hin zur Serienreife zu beschleunigen, führen die Entwickler und Ingenieure von Mercedes‑Benz zahlreiche Entwicklungsfahrten durch. So fuhren erste Technologieträger der VLS / VLE zum Beispiel vor gut einem Jahr von Stuttgart bis ans Nordkap in Norwegen. Im Winter 2025 wurden zudem umfangreiche Kälteerprobungen in Schweden durchgeführt. Nun ging es für die Mercedes-Benz VLS / VLE über die Alpen in den Süden in die italienische Hauptstadt.
Mercedes-Benz VLS / VLE – Der Beginn einer neuen Ära

Ab 2026 wird Mercedes‑Benz seine neuen Elektro-Vans auf Basis einer neu entwickelten, modularen und skalierbaren Van Architektur auf den Markt bringen. So wollen die Schwaben eine neue Van-Ära einläuten. Die Van Architektur der Mercedes-Benz VLS / VLE ermöglicht dabei nach Angaben aus Stuttgart “eine klare Differenzierung zwischen privat positionierten Grand Limousines und gewerblich genutzten Transportern”. Bei der Entwicklung der Van Architektur spielt für die Schwaben vor allem der Kunden-Mehrwert eine zentrale Rolle. Davon verspricht man sich, dass die künftigen Grand Limousines und Transporter – mit Blick auf Design, Funktionalität und Alltagstauglichkeit – perfekt auf die Kundenwünsche und -anforderungen abgestimmt sind
Grand Limousines
Dass mit den Mercedes‑Benz VLS / VLE Vans ab 2026 eine neue Ära beginnt, soll auch die Namensgebung der künftigen Grand Limousines unterstreichen. Während der Mercedes‑Benz VLE mit bis zu 8 Sitzen von flexiblen Fahrzeugen für Familien und freizeitaktive Kunden bis hin zu exklusiven VIP‑Shuttles reichen wird, richtet sich der Mercedes‑Benz VLS an Kunden mit höchsten Ansprüchen an luxuriösen, automobilen Raum. Erstmals wird Mercedes‑Benz auch in den USA, Kanada und China vollelektrische Grand Limousines anbieten.
Mercedes-Benz AG in Kürze
Die Mercedes-Benz AG ist Teil der Mercedes-Benz Group AG mit insgesamt rund 175.000 Beschäftigten weltweit. Sie verantwortet das globale Geschäft von Mercedes‑Benz Cars und Mercedes‑Benz Vans. Der Fokus des Unternehmens liegt auf der Entwicklung, der Produktion und dem Vertrieb von Pkw und Vans sowie fahrzeugnahen Dienstleistungen. Darüber hinaus strebt das Unternehmen die führende Position bei Elektromobilität und Fahrzeug-Software an. Das Produktportfolio umfasst die Marke Mercedes‑Benz mit Mercedes‑AMG, Mercedes‑Maybach und G‑Klasse mit ihren vollelektrischen Modellen sowie Produkte der Marke smart. Die Mercedes‑Benz AG gehört weltweit zu den größten Herstellern von High-End-Pkw. Im Jahr 2024 wurden rund 2,4 Millionen Pkw und Vans abgesetzt. In diesen beiden Geschäftsfeldern entwickelt das Unternehmen das weltweite Produktionsnetzwerk mit mehr als 30 Produktionsstandorten auf vier Kontinenten kontinuierlich weiter und richtet sich dabei auf die Anforderungen der Elektromobilität aus. Parallel dazu wird das globale Batterie-Produktionsnetzwerk auf drei Kontinenten auf- und ausgebaut. Nachhaltigkeit ist hierbei das Leitprinzip der Mercedes‑Benz Strategie
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