Der österreichische Marktführer in Sachen Logistik-Automation, KNAPP, konnte sich trotz eines schwierigen Marktumfeldes für Investitionsgüter weltweit, offenbar gut behaupten. Die Steirer erzielten nach zuletzt starken Wachstumsjahren im Wirtschaftsjahr 2023/2024 ein solides Ergebnis. Der Vorstand des Unternehmens zeigt sich daher zufrieden mit der Unternehmensentwicklung.

Die Erleichterung war in Hart bei Graz, dem Sitz des Hightech-Konzerns Knapp, spürbar. Denn mit 31. März 2024 bilanzierte die Unternehmensgruppe mit einem Umsatz von 1,8 Milliarden Euro. Dieser Umsatz liegt zwar um rund 196 Millionen Euro niedriger (- 8,1 Prozent) als im Vorjahr. Dennoch zeigt man sich bei Knapp angesichts der enormen Herausforderungen wie etwa geopolitische Unsicherheiten, Inflation und Arbeitskräftemangel zufrieden. CEO Gerald Hofer bestätigt das gegenüber den Medien. Gleichzeitig gibt er in der Forcierung von Systempartnerschaften die Zukunftsstrategie für sein Unternehmen vor: „Unser Anspruch als Unternehmensgruppe ist es, Branchenkenntnis mit Technologie der Spitzenklasse zu intelligenten Systemlösungen zu verknüpfen. Das ist das Rückgrat einer funktionierenden Lieferkette und unerlässlich für den Erfolg.“ Dieses Vertrauen spiegelt sich für ihn daher in Projekten mit langfristigen Kunden wider, wie beispielsweise der Würth-Gruppe, dem Online-Versandhändler Zalando sowie der amerikanischen Supermarkt-Kette Kroger. Neben Neuinstallationen nehmen hierbei vor allem Retrofit-Programme von bestehenden Anlagen eine bedeutende Rolle ein, war von Knapp zu erfahren. Denn aus Gründen der mangelnden Verfügbarkeit und des Kostenaufwandes für Bauland wird es für viele Firmen immer wichtiger, am gleichen Standort zu modernisieren. Das kontinuierliche Wachstum des internationalen Netzwerks, insbesondere im Bereich Service- und Lifetime Support, unterstreicht diese Entwicklung. „Unsere Kunden können darauf vertrauen, dass wir uns langfristig um ihre bestehenden Systeme kümmern“, bekräftigt G. Hofer in seiner Stellungnahme zur Entwicklung des Konzerns.
Wachstum in Europa, Lateinamerika und Australien
In einem weltweit stark umkämpften Marktumfeld konnten sich die Österreicher:innen einen Auftragseingang von insgesamt 2,12 Milliarden Euro sichern. Das sind 9,2 Prozent mehr als im Vorjahr 2022-2023. Das Ergebnis aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit belief sich hingegen auf 161 Millionen Euro (Vorjahr: 173 Mio. Euro). Die Unternehmensgruppe verzeichnete dabei nach eigenen Angaben insbesondere in Europa sehr gute Auftragseingänge in allen Kernbranchen. Besonders erfreulich sei in diesem Bereich ein Auftrag aus der Fashion-Branche. So investiert das internationale Modeunternehmen Bestseller derzeit in ein hochmodernes Logistikzentrum mit einer umfassenden Automatisierungslösung aus der Steiermark.
Knapp – Gutes Wachstum in Südamerika und Asien
Aber auch im lateinamerikanischen Raum und in der Asien-Pazifik-Region hält der Wachstumstrend an. Hier vertrauen die größten Mode- und Lifestyle-Marken Brasiliens wie beispielsweise C&A und Lojas Renner (wir berichteten in BUSINESS+LOGISTIC und auf blogistic.net) auf die Zusammenarbeit. Erfreuliche Zuwächse weist lt. Abschlussbilanz von Knapp auch in Australien auf. Mit Kunden wie der australischen Supermarkt-Kette Woolworths und der Super Retail Group trägt die Niederlassung nun maßgeblich zum Unternehmensergebnis bei. Hier sind Fulfillment-Lösungen für Online-Shops der Renner.
Innovationen intelligent vernetzt

Das Unternehmen gestaltet die Intralogistik mit innovativen Lösungen maßgeblich mit. Dabei betont Franz Mathi, COO bei Knapp: „Aus meiner Sicht geht es nicht darum, ein One-fits-all-Rezept zu haben, sondern, eine Bandbreite an technologischen Zutaten zur Verfügung zu stellen, um aktuelle Aufgabenstellungen zu lösen“. Dabei bilden für die Ingenieure und Techniker des österreichischen Hightech-Konzerns die intelligente Vernetzung der Systeme eine wichtige Basis. Damit sollen möglichst alle Möglichkeiten eines automatisierten Systems ausgenutzt werden können, so die Strategie.
Ein Beispiel dafür ist das sogenannte RUNPICK-System von Knapp. Damit gelingt es den Steirer:innen etwa im Lebensmittelhandel die Leistung der Filialbelieferung wesentlich zu erhöhen. Innovative Weiterentwicklungen im Bereich der Lagersysteme spielen hierbei ebenso eine große Rolle, wie die Inbetriebnahme des ersten Shuttle-Lagers für Tiefkühlwaren bei einem Lebensmittelhändler zeigt. Einen weiteren Meilenstein für Knapp sei zudem der erstmalige Einsatz der Taschensorter-Lösung AutoPocket beim litauischen Pharmagroßhändler Limedika gewesen, die im Frühjahr 2024 in Echtbetrieb ging. Diese Lösung, bisher bekannt aus der Fashion- und Retailbranche, ermöglicht nun auch eine erfolgreiche Multi-Channel-Distribution von pharmazeutischen Produkten. „Mit unserem Ansatz, in Gesamtlösungen und Prozessen zu denken, stiften wir echten Mehrwert für Unternehmer und die Gesellschaft“, ist F. Mathi im Gespräch überzeugt.
Knapp positioniert sich als stabiler Partner
In Zeiten unvorhersehbarer Dynamiken in vielen Branchen ist es zunehmend wichtig Stabilität zu schaffen, um Erfolg zu sichern. „Wachstum basiert für mich immer auf einem stabilen Fundament“, betont Christian Grabner, CFO von Knapp. Ein zuverlässiger Partner will der Konzern auch für seine Mitarbeiter:innen sein. Aufgrund des Wachstums der Unternehmensgruppe ist der Bedarf an Fachkräften schon seit Jahren hoch. Mit Ende März 2024 beschäftigt die Gruppe weltweit 7.705 Mitarbeiter:innen, 4.122 davon in Österreich. Einerseits gewinnt das internationale Rekruiting immer mehr an Bedeutung, andererseits setzt Knapp auf zahlreiche lokale Initiativen und investiert in ständige Aus- und Weiterbildung. „Nur so können wir uns vom Durchschnitt abheben und den Anspruch der Outstanding Performance, den wir als Unternehmen an uns haben, für unsere Kunden erreichen“, so Ch. Grabner abschließend.
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