
Hochleistungssorter finden in der KEP-Branche wegen des E-Commerce-Booms immer größeren Anklang. So setzen beispielsweise die französische und die russische Post auf solche Automatisationslösungen in ihren Paketverteilzentren in Poissy und Kasan.
Der E-Commerce sorgt bei Anbietern von Logistik-Automationslösungen für volle Auftragsbücher. Und das nicht erst seit der Corona-Pandemie, welche den E-Commerce-Boom geradezu befeuerte. Schon lange davor zeichnete sich ab, dass der klassische Handel gegenüber dem Online-Handel systematisch an Boden verliert. ZU groß ist die Convenience, welche Online-Kunden durch ihren Einkauf im Internet gerieren können. So auch beim Schweizer Hersteller von Intralogistik-Lösungen, Ferag. Insbesondere deren Denisort-Technologie dürfte sich bei vielen Online-Versendern und Order-Fulfillment-Dienstleistern fest etablieren, wie es in einer Presseaussendung heißt.
E-Commerce-Lösung in Erfurt
So setzt zum Beispiel Zalando in mehreren seiner Logistikdrehscheiben Platz sparende Denisort Compact-Anlagen fürs Outbound-Sorting ein, unter anderem in Erfurt. Diese haben sich für den Fashion-Händler als zuverlässige Sortiermaschinen erwiesen, die flexibel einen Mix aus unterschiedlichen Verpackungsformaten mit jeweils eigener Haptik, Struktur und Geometrie sicher handhaben. Zudem lassen sich die Denisort-Linien dank ihrer Modularität ohne großen Aufwand skalieren und bei Bedarf an geänderte Bedürfnisse anpassen. Selbst die Integration in bereits bestehende Gebäudestrukturen dürfte mit verhältnismäßig geringem Aufwand gelingen, denn „die Denisort-Technologie benötigt nur eine vergleichsweise geringe Grundfläche. Parallel dazu erhöht die Möglichkeit, nach zwei Seiten das Fördergut abzugeben, ihre Vielseitigkeit“, heißt es in einer Presseaussendung von Ferag und weiter: „Damit ist sie für Einsatzfälle prädestiniert, in denen jeder Quadratmeter zählt.“
Hochleistungssorter bei Post in Frankreich und Russland

In Poissy nordwestlich von Paris verarbeitet beispielsweise ein Hochleistungssorter mit nach beiden Seiten kippbaren Schalensystem maximal 6.500 Pakete pro Stunde. Und in der Wolgametropole Kasan, wo neben klassischen Päckchen auch Polybags und PE-Schaum- und Wellpapp-Versandtauschen mit einem Gewicht bis sieben Kilogramm verarbeitet werden, sind es an Spitzentagen sogar bis zu 10.000 Sendungen, die dort verarbeitet werden.
Cross-Border-Solutions beim russischen Bären. In Kasan an der Wolga, wo die russische Post direkt neben dem Flughafen ein großes Verteilzentrum für Cross-Border-Solutions und für die regionale Zustellung unterhält, übernehmen zwei in etwa gleich große Denisort-Loops mit einer Kettenlänge von insgesamt 281 Metern die Eingangssortierung. Wegen des auch in Russland sehr hohen E-Commerce-Aufkommens muss die automatische Sortierlinie dabei unterschiedliche Packformate im bunten Mix bis sieben Kilogramm Gewicht zuverlässig verarbeiten und produktschonend über die Rutschen abgeben. Das von der Anlage belegte Areal umfasst lediglich 1.200 Quadratmeter. Dazu haben die Ferag-Ingenieure deren Layout so getrimmt, dass 195 Rutschen für das mit 562 Schalen operierende Sortiersystem Platz fanden.
Kippschalen für den gallischen Hahn. Im neuen Paketverteilzentrum der französischen Staatspost La Poste in Poissy nordwestlich von Paris kommt ebenfalls eine automatische Sortierlinie mit Denisort als Herzstück zum Einsatz. In diesem Fall erlaubt das Kippschalensystem pro Schale die Verarbeitung von bis zu 15 Kilogramm schweren Päckchen und Paketen, die das komplette La Poste-Spektrum repräsentieren. Größere Pakete bis 20 Kilogramm Gewicht werden auf zwei, einander benachbarten Schalen abgelegt und schalenübergreifend befördert und sortiert. Mit 1.200 Schalen und einer Länge von 700 Metern bildet die Anlage die größte Denisort-Linie, die der Schweizer Material Handling-Spezialist bislang gebaut hat. Ein weiteres Highlight sind die in die Sortierplattform integrierten, 21 Quadratmeter großen Doppelrutschen, über die die Paketzustellfahrzeuge direkt beladen werden.