Seit August 2015 ist das neue, flexibel bewegbare und universell einsetzbare Kran-Kraftbündel im Hafen Freudenau in Betrieb. Seither sorgt der Kran für 48 Meter Hub, höhere Umschlagskapazitäten und mehr Wettbewerbsfähigkeit.
55 Meter hoch und 240 Tonnen schwer ist der beeindruckende Kran. Wenn er zupackt, dann hebt er Güter bis zu einem Gewicht von 84 Tonnen. Trotz seiner beindruckenden Maße ist das „Kraftbündel“ überraschend mobil. Der Kran kann auf dem Areal am Kai bewegt und so in die für den jeweiligen Verladezweck optimale Position gebracht werden. Vom Container über riesige Metall-Stückgüter bis hin zum Schüttgut in Big-Packs: Der neue mobile Hafenkran ist universell einsetzbar. „Der kontinuierliche Ausbau des Hafen Wien ist nicht nur für die Versorgung Wiens und die Rolle Wiens als starke Logistik-Drehscheibe besonders relevant, sondern ganz konkret auch für den zweiten Bezirk als Wirtschaftsstandort. Mit dem Betrieb und den regelmäßigen Investitionen, die die Wien Holding über den Hafen Wien tätigt, werden Arbeitsplätze und das Wirtschaftswachstum gesichert und die Bezirke an der Donau als Wirtschaftsstandort gestärkt“, betont Gemeinderat Gerhard Kubik bei der Inbetriebnahme des Gerätes damals bei der Inbetriebnahme gegenüber den Medien..
Und in der Tat: Das wirtschaftliche Ergebnis der Hafen-Gruppe war 2015 das Beste in den fünf Jahren davor, und auch 2016 unterscheidet sich kaum vom Vorjahr 2015. Das ist nicht einfach vor dem Hintergrund der angespannten weltwirtschaftlichen Lage und ein Indiz dafür, dass der Hafen Wien mit dem Ausbauprogramm den richtigen Weg eingeschlagen hat. Rund 13 Millionen Tonnen Güter werden pro Jahr über den Hafen Wien umgeschlagen – acht Millionen Tonnen davon laufen über die Hafen Wien-Gruppe. „Investitionen wie jene in den Hafenkran ermöglichen es, noch effizienter zu arbeiten und unsere Dienstleistungspalette weiter auszubauen“, so Dir. Mag. Fritz Lehr, kaufmännischer Geschäftsführer des Hafens im Interview zum Jahresabschluss 2016 gegenüber BLOGISTIC.NET.
Der Hafen Wien mit seiner Anbindung an die Verkehrswege Wasser, Schiene und Straße ist heute nicht nur eine der wichtigsten und größten Güter-Drehscheiben Mitteleuropas, sondern auch einer der wichtigsten Binnenhäfen an der Donau.
Hafen Wien: Kran steigert Wettbewerbsfähigkeit
Der Hafen Wien mit seiner Anbindung an die Verkehrswege Wasser, Schiene und Straße ist heute nicht nur eine der wichtigsten und größten Güter-Drehscheiben Mitteleuropas, sondern auch einer der wichtigsten Binnenhäfen an der Donau. Mit dem neuen Hafenmobilkran verdoppelt der Hafen Wien seine Umschlagskapazität pro Hub im Hafen Freudenau. „Egal wie die Güter zum Hafengelände transportiert werden – sei es auf der Straße, am Wasser oder auf dem Schienenweg, die weitere Verladung ist mit dem neuen Mobilkran effizient, einfach und unproblematisch. Das stärkt die Wettbewerbsfähigkeit und die Qualität der Angebote und Leistungen für die Wirtschaft. Wir freuen uns sehr, dass wir durch die technischen Möglichkeiten, die uns der Mobilkran im trimodalen Bereich bietet, noch besser auf die Wünsche unserer Kunden eingehen und auch einen rascheren Umschlag gewährleisten können – egal ob es sich um Stückgut, Schüttgut oder Container handelt. Dadurch stärkt der Kran die Attraktivität des trimodalen Güterumschlags im Hafen Freudenau. Der Effekt: Die Wasserstraße Donau und das Binnenschiff gewinnt zusätzlich an Attraktivität“, so F. Lehr weiter.
Beeindruckende Technik
Die Tragfähigkeit des neuen Hafenmobilkrans beträgt bis zu 84 Tonnen. Das Heben von schweren Lasten am Standort Freudenau ist durch diese Anlage schneller und unkompliziert möglich. Trotz eines Gesamtgewichts von 240 Tonnen – das entspricht dem Gewicht von mehr als 120 Nashörnern – besitzt die Anlage äußerste Mobilität. Das Fahren des Krans ist leichtgängig und die Gerätschaften lassen sich gut steuern. Alle Radsätze sind schwenkbar, sodass eine Querfahrt 90 Grad zur Längsfahrt möglich ist.
Hoch hinauf. Für den Kranfahrer geht es hoch hinauf – die Kabinenhöhe ist 20 Meter, trotzdem ist ein Drehen des Kranes am Stand leicht möglich. Wetterbedingte Umstände beeinflussen die Arbeit mit dem Kran kaum. Bis zu einer Außentemperatur von minus 20 Grad und einer Windgeschwindigkeit bis 24 m/s, das entspricht 86 km/h oder Windstärke 9 (dabei entstehen schon erhebliche Behinderungen beim Gehen), kann der Kranbetrieb ohne Einschränkungen fortgeführt werden.
48 Meter Hub. Der Kran hat eine maximale Hubhöhe von 48 Metern und eine Gesamthöhe von 55 Metern. Der Unterwagen ist insgesamt 16,2 Meter lang. Auch die Gesamtbreite der Anlage ist beeindruckend: im Verfahrbetrieb mit ausgefahrenen Klappholmen beträgt diese 12,3 Meter.
Umweltfreundlich. Der neue Kran ist auch umwelttechnisch auf dem neusten Stand. Er ist zusätzlich mit einem revolutionären Antriebssystem ausgestattet, das Energie beim Senken der Last speichert. Diese wird dann beim Heben der Last dem Antriebssystem wieder zugeführt und dadurch ist es möglich, den Kraftstoffverbrauch, die Lärm- und CO2-Emissionen um rund 30 Prozent zu reduzieren.
Hafen Wien: Für alle Möglichkeiten gerüstet
Egal ob für Schüttgut, Stückgut oder Containerumschlag – der neue Hafenmobilkran ist für sämtliche Kundenwünsche ausgerüstet und bietet dadurch flexible Lösungen. Das Zusammenspiel zwischen hydrostatischer Antriebstechnik und ausgereifter Elektronik sorgt für kurze und produktive Arbeitszyklen im Schüttgutumschlag: Mit Hilfe des neuen Hafenmobilkrans kann der Hafen Wien in Freudenau die Umschlagszeit halbieren und das Gewicht pro Umschlag verdoppeln.
Für den Umschlag von Containern ist der Kran mit verschiedenen Spreadern ausrüstbar, dabei handelt es sich um auswechselbare Greifarm-Module für unterschiedliche Containerarten. Manuelle, semi-automatische oder vollautomatische ausziehbare Spreader stehen für alle gängigen Containergrößen zur Verfügung und bis zu 35 Lastzyklen pro Stunde können damit durchgeführt werden – ein schneller und effizienter Containerumschlag ist gewährleistet.
Damit die einzelnen Arbeitsabläufe ineinander greifen können, wurde im unmittelbaren Bereich des Hafenbeckens, an der Kai-Kante, ein Kranaufstellplatz errichtet. Diese Fläche besitzt einen Bahn- und Straßenanschluss und umfasst eine moderne Elektroinfrastruktur für die Versorgung der Umschlagseinrichtungen und der Güterschiffe.