Aktualisierung unseres Berichts vom 2. April 2019: Der Übernahme-Deal zwischen dem dänischen Logistikers DSV und der Schweizer Panalpina über 4,1 Milliarden Euro ist perfekt. Die Generalversammlung von Panalpina genehmigte heute, 9. Mai, alle Anträge des Verwaltungsrats. Eine Dividende an die Aktionäre in diesem Jahr entfällt. Damit entsteht der viertgrößte Transportlogistikkonzern der Welt. Die Kuwaiter Agility Logistics, die ebenfalls geboten hatte, hat damit das Nachsehen.
Der zähe Übernahme-Infight zwischen dem dänischen Logistikkonzern DSV und dem Schweizer Logistikriesen Panalpina ist vorüber. Nachdem die Skandinavier ein verbessertes Angebot stellten, stimmten die Hauptaktionäre der Panalpina dem Übernahmedeal zu. Dazu gehören der größte Aktionär von Panalpina, die Ernst Göhner Stiftung sowie Cevian und ArtisanFür. Sie halten 69 Prozent der Aktien. Für 4,6 Milliarden Schweizer Franken (rund 4,1 Milliarden Euro) geht der Deal dabei via Aktientausch über die Bühne. DSV bietet den Panalpina-Aktionären 2,375 der eigenen Aktien für eine Aktie Panalpina an. Heute hat die Generalversammlung des Schweizer Logistikkonzerns die Übernahme genehmigt. Gleichzeitig wurde der Schweizer Thomas E. Kern und Verwaltungsratsmitglied seit 2015, zum Verwaltungsratspräsidenten gewählt. Er folgt auf Peter Ulber, der bereits 2018 ankündigte, nicht mehr kandidieren zu wollen. Eine Dividende an die Aktionäre wird heuer nicht ausgezahlt. Damit ist der dänische Transportlogistikkonzern der viertgrößten der Welt, mit einem kombinierten Umsatz von rund 16,3 Milliarden Euro. Panalpina hat aktuell 14.500 Mitarbeiter, DSV beschäftigt 47.000 Menschen.
Position gestärkt
Kurt Larsen, Verwaltungsratspräsident von DSV sagt hierzu: „Ein Zusammenschluss von DSV und Panalpina stärkt unsere Position als eines der führenden globalen Logistikunternehmen. Gemeinsam können wir unseren Kunden ein starkes globales Netzwerk und ein erweitertes Serviceangebot bieten und so unseren Wettbewerbsvorsprung in der Branche weiter ausbauen. Es ist unter allen Gesichtspunkten ein guter Zusammenschluss.“
Ernst Göhner Stiftung größter DSV-Aktionär
Die Ernst Göhner Stiftung, mit einer Beteiligung von 46 Prozent bislang der größte Aktionär von Panalpina, hat mit DSV vereinbart, alle ihre Aktien im Rahmen des heute angekündigten öffentlichen Tauschangebots in den gemeinsamen Topf zu werfen. Nach Abschluss der Transaktion wird die Stiftung voraussichtlich der größte Aktionär von DSV mit einem Anteil von rund elf Prozent am ausgegebenen Aktienkapital sein. DSV hat sich zudem verpflichtet, einen von der Ernst Göhner Stiftung vorgeschlagenen Kandidaten als Mitglied des Verwaltungsrates von DSV zu nominieren und ihren Aktionären dessen Wahl zu empfehlen. Umgekehrt verpflichtet sich die Ernst Göhner Stiftung, ihre DSV-Aktien für einen Zeitraum von 24 Monaten nach Abwicklung des öffentlichen Tauschangebots nicht zu verkaufen oder zu veräußernern. Ausgenommen davon ist eine eingeschränkte Teilnahme an Aktienrückkaufprogrammen, die von DSV in Zukunft durchgeführt werden könnten.
„Beste Voraussetzung…“ Thomas A. Gutzwiller, Mitglied des Stiftungsrates und Vorsitzender des unabhängigen Panalpina-Ausschusses der Ernst Göhner Stiftung sagt hierzu gegenüber den Medien: „Wir haben verschiedene Optionen für Panalpina eingehend und ergebnisoffen geprüft. Unser Stiftungsrat ist einstimmig zum Ergebnis gelangt, dass der vorgeschlagene Zusammenschluss unter dem Dach von DSV für Panalpina die besten Voraussetzungen bietet, um künftigen Marktherausforderungen aus einer Position der Stärke zu begegnen.“ Ein Abschluss der Transaktion wird für das vierte Quartal 2019 erwartet.