Autonome Hoflogistik: Die Österreichische Post testet derzeit intensiv eine eigenständige Containerumsetzung am Logistikstandort in Inzersdorf. Künftig sollen dort autonom fahrende Lkw die Hoflogistik effizienter und sicherer machen. Die Lösung wird gemeinsam mit dem Austrian Institute of Technology (AIT) entwickelt.
Autonom fahrende Fahrzeuge sind hipp. Doch gerade in der Logistik können sie für mehr Effizienz und Sicherheit insbesondere in Logsitikzentren sorgen. Auch die Österreichische Post experimentiert auf mehreren Ebenen intensiv mit Lösungen, welche zu einem besseren und schnelleren sowie fehlerfreien Warenfluss führen sollen. Ziel ist nicht nur die bessere Ausnützung der bestehenden Infrastruktur und damit höhere Umschlagsmengen, sondern letztlich auch mehr Kundenzufriedenheit.
Autonome Hoflogistik, autonome Lkw
Als ein Innovationsführer der Alpenrepublik treibt der börsenotierte Logistikkonzern daher das Thema „autonomes Fahren“ und intelligente Lösungen in der Inhouse-Logistik weiter voran. Wurde zuletzt ein automatisches Paketentladesystem vorgestellt, hat man davor den Einsatz von Drohnen sowie die Zustellung von Paketen mit einem autonomen Fahrzeug erfolgreich getestet. Gemeinsam mit dem AIT ist nun ein weiterer Schritt gelungen: Am Logistikstandort der „Gelben Füchse“ stellte DI Peter Umundum, Vorstandsmitglied der Österreichischen Post, am 26. März 2019 gemeinsam mit DI Arno Klamminger, Head of Center for Mobility Systems am AIT, einen autonom fahrenden Diesel-Lkw für den eigenständigen Transport von Containern – auch Wechselaufbaubrücken (WAB) genannt – vor.
Mehr Effizienz am Betriebsgelände
Das Umsetzfahrzeug, das speziell für die Nutzung an Logistikstandorten entwickelt wird, soll für den selbstständigen Transport von WAB am Betriebsgelände sorgen. Abgestellte WAB gelangen damit eigenständig vom vorgesehenen Parkplatz zu den Toren, auch das Andocken an diese funktioniert dabei automatisiert.
Die Zukunft fährt autonom. „Wir glauben an die Zukunft des autonomen Fahrens, wenngleich es im Moment schwierig ist, Testbereiche ausfindig zu machen. Mit unserem Projekt haben wir einen ersten, echten Testbereich in der Inhouse-Logistik gefunden. Wir sind von dem hohen Potenzial für eine zukünftige Realisierbarkeit überzeugt“, so Peter Umundum gegenüber den Medien und weiter: „Diese Lösung unterstreicht die Wichtigkeit des Themas für die Österreichische Post.“
3.300 WABs täglich. P. Umundum zieht nach den ersten Ergebnissen eine positive Bilanz der autonomen Hoflogistik. Immerhin setzt der österreichische Logistiker auf seinen Standorten rund 3.300 solcher WABs pro Tag. Dabei legen die Lkw auf den Betriebsgeländen immerhin 800 Kilometer täglich zurück. Diese Hoflogistik ist hochgradig standardisierbar. Das dafür eingesetzte Personal ließe sich wesentlich besser und produktiver im Post-Netzwerk einsetzen. Vor dem Hintergrund der steigenden Paketmengen und dem damit verbundenen Personalbedarf, gewinnt die Umsetzung von autonom fahrenden Lkw mit WABs in den Logistikzentren an erheblicher Bedeutung für den österreichischen Logsitikkonzern. „Wir suchen nach Lösungen, mit diesen Entwicklungen umzugehen – das Vorantreiben von Innovationen ist eine Antwort darauf. Die ersten Tests haben bereits gezeigt, wie autonome Hoflogistik in Logistikzentren der Zukunft aussehen kann“, bestätigt P. Umundum gegenüber blogsitic.net
Autonome Hoflogistik bei der Österreichischen Post
Als ein Innovationsführer der Alpenrepublik treibt die Österreichische Post das Thema „autonomes Fahren“ und intelligente Lösungen in der Inhouse-Logistik weiter voran. Wurde zuletzt ein automatisches…Eigenständige Entwicklungen
Mit neuen, modernen Technologien, die die Post mit ihren Experten im Haus und mit Partnern wie dem AIT entwickelt, soll der Logistikalltag nicht nur wirtschaftlicher, sondern auch nachhaltiger gestaltet werden. „Das Austrian Institute of Technology verfügt über große Expertise im Bereich des automatisierten Fahrens. So forschen wir unter anderem an der wirkungsvollen und nachhaltigen Integration von automatisierten Fahrzeugen in Logistikanwendungen. Mittels eines ganzheitlichen Ansatzes unterstützen wir unsere Partner bei der Steigerung von Effektivität, Effizienz und Nachhaltigkeit“, so Arno Klamminger zum erfolgversprechenden Projekt.
In Zukunft auch elektrisch. Zukünftig soll das Umsetzfahrzeug mit Elektroantrieb laufen und so auch die Schadstoff- und Geräuschemissionen bei der eigenständigen WAB-Umsetzung deutlich verringern. Mit der Automatisierung wird gleichzeitig die Digitalisierung vorangetrieben: Vom Auftrag per „Zettel und Sprechfunk“ zum planbaren, digitalisierten Prozess. Für das Pilotprojekt wurde ein Standard-Wechselbrückenhubwagen, der in den Logistikzentren im Einsatz ist, umgebaut. Die Erkenntnisse aus den Tests in Inzersdorf, dem größten Logistikzentrum der Post, werden in die weitere Entwicklungsarbeit einfließen.
AIT in Kürze Das AIT Austrian Institute of Technology ist Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung. Am Center for Mobility Systems forschen rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Lösungen für die Mobilität der Zukunft. Im Sinne eines ganzheitlichen Ansatzes werden Personenmobilität, Güterlogistik und Transportinfrastruktur behandelt, wobei Effizienz, Sicherheit und ökologische Nachhaltigkeit im Fokus der Forschungsarbeit stehen. Umfassendes System-Know-how, wissenschaftliche Exzellenz und langjährige internationale Erfahrung ermöglichen es den AIT-Expertinnen und Experten, Antworten auf die spannendsten Fragen im Mobilitätsbereich zu geben und somit Industrie und Gesellschaft schon heute mit den Lösungen von morgen zu bedienen. |