Die Messe für Intralogistik, Logistikautomation und IT in Stuttgart galt schon immer als Treffpunkt der Flurförderzeug- und Gabelstaplerhersteller aus der ganzen Welt. Auf der LogiMAT 2025 warten die Gabelstapler-OEMs mit ihren jüngsten Produktentwicklungen auf, darunter auch zahlreiche Premieren. Damit unterstreichen die internationalen Aussteller in den Bereichen der Flurfördertechnik und der autonomen mobilen Roboter (AMR) vom 11. bis 13. über gleich mehrere Hallen ihre führende Position bei der innerbetrieblichen Mobilität.

Stapler und elektrisch betriebene Mitgängergeräte sowie zunehmend autonome mobile Roboter (AMR) und Transportfahrzeuge (FTF) sind das Rückgrat der Intralogistik. Darum entwickeln die Hersteller ihre Intralogistiklösungen und Geräte kontinuierlich weiter. Das Ziel ist, zusätzliche Optimierungsoptionen und Effizienzvorteile bei den innerbetrieblichen Transporten zu erschließen. Produktübergreifend liegt das Augenmerk dabei auf der Antriebstechnologie, den Fahrerassistenzsystemen (FAS) und der Bedienbarkeit sowie der Effizienzsteigerung und Flexibilität. „Die Einbindung neuer Technologien bei den Geräten sorgen für mehr Wirtschaftlichkeit“, erklärt LogiMAT-Messeleiter Michael Ruchty gegenüber den Medien und weiter: „Der Einsatz neuer Antriebsarten verbessert die CO2-Bilanz der Unternehmen. Und letztlich können moderne Transportgeräte auch den Fachkräftemangel in der Intralogistik lindern. Daher haben Flurföderzeuge und Robotik von Anfang einen hohen Stellenwert für die Besucher der LogiMAT.“
LogiMAT 2025 – Who ist Who der Staplerbranche
Auch in diesem Jahr sind wieder alle maßgeblichen internationalen Flurförderzeuge-Hersteller vertreten. Beispielsweise in Halle 9 und Halle 10 zeigen sie ihre aktuellen Neuentwicklungen im Bereich der Stapler, Kommissioniergeräte und FTF. Parallel dazu sind die spezialisierten AMR-Hersteller und -Anbieter in diesem Jahr in der auf dem Südflügel des Messegeländes angrenzenden Halle 8 konzentriert. Im Bereich Robotik präsentieren zudem mehrere System- und Anlagenbauer in den Hallen 1, 3, 5 und 7 entsprechende Transportfahrzeuge. Und auf der Galerie in Halle 1 werden die jüngsten Anwendungen und Entwicklungen bei den Industrierobotern als Kommissionier-Roboter zu sehen sein. „Damit bietet die LogiMAT 2025 erneut einen aktuellen Gesamtüberblick über das komplette Gerätespektrum für Mobilität in der Intralogistik“, fasst Messeleiter M. Ruchty zusammen.
Jüngste Entwicklungen und Premieren
Schon im Vorfeld der Leitmesse für Logistik in Europa haben die Flurförderzeuge-Hersteller bereits die Präsentation neuer Gabelstapler- und Elektroseitenstaplerserien sowie mehrere Markt- und Weltpremieren angekündigt. Die Trends bei den Fahrzeugentwicklungen sind dabei geprägt durch Flexibilität bei Einsatzoptionen und weiter optimierte Ausstattung der Flurförderzeuge. Letzteres soll den Fahrern ein komfortableres und ergonomisches Arbeiten ermöglichen.
LogiMAT 2025 – CO2-Fußabdruck als Entwicklungstreiber
Zudem erwirkt die steigende Nachfrage nach emissionsfreien und nachhaltigen Antriebssystemen die kontinuierliche Weiterentwicklung von Geräten mit Lithium-Ion-Akkus und Brennstoffzellentechnologie. So präsentiert beispielsweise EP Equipment mit Sitz in Hangzhou neben einer neuen Reihe von Hochvolt-Lithium-Ionen-Gabelstaplern und autonomen mobilen Robotern (AMR) mit dem XP15 den weltweit ersten automatisierten Cobot für Palettentransporte. Ausgestattet mit Permanentmagnet-Synchronmotoren (PMS) und fortschrittlichen Lithium-Ionen-Batterien sollen die Geräte den Energieverbrauch um 15 Prozent im Vergleich zu herkömmlichen Modellen reduzieren. Mit einem breiten Angebot an Neuheiten kommt hingegen Clark Europe zur LogiMAT 2025 . Die Süd-Koreaner zeigen erstmals ihre neuen Crossover-Baureihen sowie ihr neuestes Kommissionierfahrzeug COP2 (mehr Infos in unserem LogiMAT-Special auf blogistic.net).
Nasszelle oder Lithium-Ionen-Batterien

Die Frage, welches Antriebssystem nun die beste Lösung ist, können die Stapler-OEMs Anbieter nicht beantworten. Das müssen die Anwender schon selber tun. Die Hersteller können aber entsprechende Lösungsangebote machen. Das tun sie auch. So zeigt beispielsweise Linde Material Handling (MH) erstmals, neben neuen Automatisierungslösungen, die Elektrogegengewichtsstapler Linde E und Xi im Traglastbereich bis zwei Tonnen Hublast. Die neuen Drei- und Vierrad-Elektrostapler Xi10 bis Xi20 verfügen dabei über eine integrierte 90-Volt-Lithium-Ionen-Batterie und einen Synchron-Reluktanz-Motor für hohe Beschleunigung sowie Hub- und Senkgeschwindigkeiten. Bei den Modellen Linde E14 bis E20 können die Betreiber hingegen nach dem Plug-and-Play-Prinzip zwischen Blei-Säure- oder Lithium-Ionen-Batterien wechseln. Sie können daher ihre vorhandenen Batterien weiter nutzen.
Toyota MH gleich mit zwei Ständen vertreten
Toyota Material Handling ist hingegen mit zwei Messeständen in Stuttgart präsent. Auf dem Zweitstand tritt der Weltmarktführer bei den Flurförderzeug-Herstellern gemeinsam mit seinen Tochterunternehmen Viastore und Vanderlande als Toyota Automated Logistics Group (TALG) auf. Insgesamt werden dabei brandneue Flurförderzeug-Modelle und automatisierte Lösungen gezeigt. Zudem will der Hersteller Einblicke in die nahe und ferne Zukunft der Intralogistik bieten. Marktkenner wissen, dass diese durch Roboter, Drohnen und autonome Fahrzeuge geprägt sein wird. „Mit drei Produkt-Neuvorstellungen in den Produktkategorien Gabelstapler und Lagertechnik stehen Energieeffizienz, Ergonomie und Sicherheit unserer neuen Stapler besonders im Fokus“, sagt Jan Lorenz, Geschäftsführer von Toyota Material Handling Deutschland (TMHDE) hierzu.
LogiMAT 2025 – Österreichs einziger Staplerhersteller zeigt Flagge
Der österreichische Spezialist für Seiten-Gabelstapler Bulmor Industries stellt auf der LogiMAT 2025 seine neue Elektroseitenstaplerserie EQ(n) 50-80 G02 vor. Gegenüber den Vorgängermodellen wurden unter anderem die elektronische Steuerung optimiert. Hinzu kommen ein neues, vollständig touchfähiges 7-Zoll-Display sowie ein neuer, auch mit Handschuhen bedienbar, berührungssensitiver Joystick. Und für eine bessere Ergonomie sorgt beim Bulmor-Gerät eine höhenverstellbare, schwenkbare Lenksäule. Ein Einfachpumpensystem statt der bisherigen Doppelpumpe sorgt dabei für geringeren Energieverbrauch.
Ex-geschützte Sicherheit
Auf Premieren verzichtet auch nicht Miag Fahrzeugbau, der Spezialist für explosionsgeschützte Flurförderzeuge aus Braunschweig. Die Niedersachsen setzen allerdings vielmehr auf die Weiterentwicklung schon bewährter Geräte. So wird in Stuttgart erstmals die vierte Generation der bewährten 3- und 4-Rad-Gabelstapler für Traglasten 1,6/1,8 t und 2,0 t vorgestellt. Für die aktuellen Versionen wurde unter anderem die Ergonomie bei Einstieg, Sitzkomfort und Bewegungsfreiheit verbessert. Ein eigenentwickelter Fahrersitz mit Multifunktionsarmlehne und integrierter Elektrohydraulik soll mit proportionalen Fingertip-Joysticks für mehr Feinfühligkeit und Reaktionsfähigkeit sorgen. In technischer Hinsicht haben die Norddeutschen dafür ein elektronisches Differentialgetriebe mit besseren Traktionseigenschaften verbaut. Zudem bieten verschiedene Mastkonfigurationen in Simplex-, Duplex- und Triplexbauweise Hubhöhen von bis zu 6.500 mm.
LogiMAT 2025 – Elektrisches Schwergewicht im Freiluft-Bereich

Wer schwere Hublasten outdoor verarbeiten muss, für den haben die Skandinavier von Kalmar eine Elektrolösung. Kalmar Germany stellt nämlich am Eingang West einen Elektrostapler mit Lithium-Ionen-Batterie und 16 Tonnen Hubkraft aus. Auf dem Messestand ist zudem ein „gebrauchter“ Elektrostapler mit acht Tonnen Hubkraft zu sehen. Kalmar will damit zeigen, dass E-Stapler auch Schwerlast können – und solide überarbeitet auch ein zweites und/oder drittes nachhaltiges Leben haben. „Die Vielfalt der gezeigten Neuheiten und Lösungen unterstreicht die Innovationskraft der Hersteller bei der konsequenten Einbindung neuer Technologien, um die Einsatzoptionen und Effizienz der Flurförderzeuge zu fördern“, sagt M. Ruchty im Gespräch. „Das Angebot der Aussteller im Bereich der mobilen Robotik und Fahrerlosen Transportfahrzeuge weist dabei in eine Richtung der Automatisierung, die zunehmend weniger Personal bedarf.“
Fachkräftemangel bestimmt Entwicklungen mit
Tatsächlich sorgen Fachkräftemangel und Kostendruck sowie Flexibilität durch skalierbare Systemkonzepte für anhaltend gute Nachfrage nach automatisierter autonomer Mobilität im Lager. Das zeigt auch die, gegenüber den Vorjahren gewachsene Anzahl von fahrerlosen Mobility-Lösungen. Die Range auf der LogiMAT 2025 reicht dabei von AMR, Shuttles über Co- und Carrybots bis hin zu Fahrerlosen Transportfahrzeugen (FTF). Dabei zeichnen sich diese Lösungen sowohl durch eine hohe Flexibilität wegen ihrer Skalierbakeit als auch deren vielfältigen Anwendungsoptionen aus.
Knapp – Starker Auftritt des Steirischen Hightech-Konzerns
Die jüngsten Lösungen und ihr aktuelles Produktportfolio der Serviceroboter zeigen die auf Robotik und Logistik-Automation spezialisierten Aussteller und Anlagenbauer wie etwa Knapp aus Österreich. So demonstriert der Hightech-Konzern auf der LogiMAT 2025 unterschiedlichste Ausführungen sowie den Einsatz autonomer mobiler Roboter in Kombination mit anderen Lagerrobotik-Lösungen (mehr dazu in unserem LogiMAT-Special auf blogistic.net).
LogiMAT 2025 – Selbstfahrende Cobots
Mit zwei neuen Varianten des fahrerlosen Fahrzeugs MHS (Mobile Handling Solution) kommt auch Maschinenbaufirma Project Automation & Engineering aus Kleve (Rum Düsseldorf) nach Stuttgart. In Kombination mit einem Cobot bieten die MHS aus Nordrhein-Westfalen gleich verschiedene Anwendungsmöglichkeiten. Die gezeigten Neuheiten stützen sich dabei auf fortschrittliche Technologien, die es dem System unter anderem erlauben, selbstständig Routen zu wählen und Hindernisse zu erkennen und zu umfahren.
Transportroboter mit automatischer Palettenerkennung

Die neueste Version ihres Transportroboters Induros präsentiert hingegen Innok Robotics auf der LogiMAT 2025 in Stuttgart. Der Roboter kann jetzt Lasten von bis zu einer Tonne ziehen, navigiert mit intelligenter Hindernisumfahrung und kann sowohl Indoor als auch Outdoor eingesetzt werden. Im FTF-Segment stellt unter anderem der belgische AMR-Spezialist Movanis neue Geräte für den Innen- und Außenbereich vor. Automatische Palettenerkennung und Lasertechnologie für sichere Hindernisumfahrung machen die Transportfahrzeuge mit Lithium-Ion-Akku auch im Außenbereich nutzbar. „Wir haben exklusive Algorithmen entwickelt, um die besonderen Faktoren im Außenbereich zu beherrschen“, veranschaulicht Geschäftsführer Bart Clymans im Gespräch. Zudem sollen die FTF innerhalb von 12 Minuten automatisch aufgeladen werden können.
LogiMAT 2025 – Anwenderforum “Mobile Robotik”
Die Messe gibt auch in diesem Jahr dem Anwenderforum “Mobile Robotik” des “Forum FTS” auf der Galerie in Halle 6 eine Plattform. Es richtet sich sowohl an FTS-Anwender als auch potenzielle Interessenten der mobilen Robotik. Das unterstreicht das vielschichtige Rahmenprogramm der LogiMAT 2025 mit 15 hochgradig besetzten Expert Foren, Vortragsreihen mit rund 70 „Exhibitor Insights“ sowie Live-Events in den Hallen und auf den Freiflächen: „Mit diesem Informationsangebot, der Bestandsaufnahme der aktuellen Innovationen und der Präsentation zukunftsfähiger Lösungsansätze machen die internationalen Aussteller in den Bereichen der Flurfördertechnik und der autonomen mobilen Roboter die LogiMAT 2025 wieder zu einem Pflichttermin für alle, die im direkten Vergleich und Kontakt mit den Herstellern Investitionssicherheit bei der Mobilität im Lager gewinnen wollen“, resümiert Messeleiter M. Ruchty abschließend gegenüber blogistic.net.
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