HHLA - In den letzten fünf Jahren investierte die HHLA unter A. Titzraths Führung über eine halbe Milliarde Euro in die Modernisierung der Containerterminals im Hamburger Hafen. (Foto: Nele Martensen / HJS MEDIA WORLD archive)

HHLA – CEO Angela Titzrath nimmt unerwartet den Hut

Obwohl der Vertrag der Vorstandsvorsitzenden Angela Titzrath noch Anfang 2024 mit Zustimmung der Eigentümer um fünf Jahre verlängert wurde, nimmt die Langzeitchefin der HHLA spätestens bis Ende 2025 vorzeitig ihren Hut. Offiziell ist der Vertrag im gegenseitigen Einvernehmen mit einer Millionen Euro schweren Ablöse aufgelöst worden. Anderenorts macht man jedoch als Grund für den vorzeitigen Abgang vor allem interne Spannungen aus. 

HHLA - In den letzten fünf Jahren investierte die HHLA unter A. Titzraths Führung über eine halbe Milliarde Euro in die Modernisierung der Containerterminals im Hamburger Hafen. (Foto: Nele Martensen / HJS MEDIA WORLD archive)
HHLA – In den letzten fünf Jahren investierte die HHLA unter A. Titzraths Führung über eine halbe Milliarde Euro in die Modernisierung der Containerterminals im Hamburger Hafen. (Foto: Nele Martensen / HJS MEDIA WORLD archive)

HHLA – A. Titzrath scheidet vorzeitig aus  

Nach neun Jahren an der Unternehmensspitze wird Angela Titzrath, die Vorstandsvorsitzende der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA), spätestens zum 31. Dezember 2025 ihr Amt niederlegen. Bis dahin wird sie den Übergangsprozess begleiten. Diese Entscheidung wurde im gegenseitigen Einvernehmen zwischen dem Aufsichtsrat und Titzrath getroffen. Dies wurde Montagabend in einer Presseaussendung bekannt. Der Wechsel markiere “das Ende einer strategischen Phase, in der A. Titzrath maßgeblich zur erfolgreichen Ausrichtung des Unternehmens beigetragen hat.”  

HHLA – MSC seit 2024 Minderheitenbeteiligt 

Prof. Dr. Rüdiger Grube, Vorsitzender des Aufsichtsrats der HHLA, lobte A. Titzraths Engagement und ihre strategische Weitsicht. Sie habe das Unternehmen zu einem führenden europäischen Netzwerk-Logistiker gemacht. Besonders hob er dabei ihre Rolle in schwierigen Zeiten wie der Corona-Pandemie und dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine hervor. A.- Titzrath habe auch die jüngsten Änderungen in der Shareholder-Struktur mit großem Verantwortungsbewusstsein begleitet und zentrale Impulse für die internationale Vernetzung, Digitalisierung und Nachhaltigkeit gesetzt. Seit November 2024 ist die Reederei MSC (Mediterranean Shipping Company) Großaktionär der HHLA und hat einen Minderheitenanteil am Unternehmen erworben. Gleichzeitig wurde ein Joint Venture mit der Stadt Hamburg gegründet.  

A. Titzrath – “Blicke auf dynamische Zeit zurück” 

A. Titzrath selbst blickt auf ihre Zeit bei der HHLA als dynamisch und spannend zurück. Ihr Ziel war es, die HHLA in einem volatilen und geopolitisch sensiblen Umfeld strategisch weiterzuentwickeln und den Unternehmenswert zu steigern. Mit der Modernisierung der Hamburger Terminals, dem Ausbau des Intermodalgeschäfts und strategischen Standorten wie in Tallinn und Triest habe sie die HHLA im Wettbewerb entscheidend positioniert. 

HHLA – 500 Millionen in fünf Jahren 

In den letzten fünf Jahren investierte die HHLA unter A. Titzraths Führung über eine halbe Milliarde Euro in die Modernisierung der Containerterminals im Hamburger Hafen. Der Ausbau des Intermodalgeschäfts, die vollständige Übernahme der Bahn-Tochter METRANS und die Erweiterung des Hinterlandnetzwerks von zehn auf 21 Terminals entwickelten sich zu tragenden Säulen des Unternehmens. Die Akquisition der Seehafenterminals in Tallinn und Triest stärkte die Präsenz der HHLA entlang zentraler Handels- und Transportkorridore. Zudem wurde die zentrale Innovationseinheit HHLA Next gegründet, um die Innovationskraft und Zukunftsfähigkeit des Unternehmens zu fördern.

2024 um fünf Jahre verlängert 

Wohl auch deswegen dürfte der Vertrag zwischen der HHLA und A. Titzrath Anfang 2024 verlängert worden sein. Umso mehr wirft der nahezu überstürzte Abgang der Langzeit-CEO Fragen auf. So erklärt Prof. Dr. Götz Wiese, wirtschaftspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion in der Hamburger Bürgerschaft: „Die Auflösung des bestehenden Vertrags der bisherigen HHLA-Chefin Angela Titzrath wirft nicht nur Fragen zum internen Machtgefüge auf, sondern stellt auch die vom rot-grünen Senat angekündigte strategische Partnerschaft zwischen der Stadt Hamburg und der Reederei MSC ernsthaft infrage.” Besonders irritierend sei für ihn, dass der Vertrag von A. Titzrath erst Anfang 2024 mit Zustimmung der Eigentümer um fünf Jahre verlängert wurde. Das sei im Wissen um die damals bereits bestehenden Differenzen, so die Kritik des CDU-Politikers und weiter: “Jetzt wird die Trennung innerhalb weniger Monate vollzogen und mit einer Millionenabfindung teuer erkauft. Das gezeigte Verhalten von rot-grünem Senat und MSC gegenüber dem HHLA-Vorstand steht für die über Jahre desaströse Hafenpolitik von SPD und Grünen, ohne klaren Plan für die Zukunft der HHLA und damit des Hamburger Hafens”, schließt G. Wiese seine Kritik. 

HHLA in Kürze 

Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) ist ein führendes europäisches Logistikunternehmen. Mit einem dichten Netzwerk aus Seehafenterminals in Hamburg, Odessa, Tallinn und Triest, exzellenten Hinterland-Anbindungen und damit verknüpften Intermodal-Drehscheiben in Mittel- und Ost-Europa, ist die HHLA der logistische und digitale Knotenpunkt entlang der Transportströme der Zukunft. Die HHLA fokussiert sich daher derzeit auf Digitalisierung, Nachhaltigkeit und die Stärkung ihres Intermodalgeschäfts, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern und die Lieferketten in Europa zu optimieren 

hhla.de

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