Der Wirtschaftsverein CEOs for Future will mit seinem kürzlich vorgestellten Positionspapier “Energiewende” konkrete Impulse zur Dekarbonisierung des Energiesystems in Österreich setzen. Die CEOs namhafter Wirtschaftsunternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungssektor gehen hierbei davon aus, dass vor allem eine sichere und umweltschonende Energieversorgung einer der wesentlichsten Standortfaktoren für Österreichs Wirtschaft und dessen Wettbewerbsfähigkeit ist.
Der gemeinnützige Wirtschaftsverein CEOs for Future” stellte am 14. Juli im Rahmen einer Pressekonferenz sein Positionspapier “Energiewende” den Medien in den Räumlichkeiten der Wien Energie in der Wiener Spittelau vor. Damit wollen die derzeit rund 65 CEOs starke Impulse für die Energiewende in Österreich und die Transformation der Wirtschaft in Richtung CO2-Neutralität setzen. Adressiert sind sowohl politische Entscheider als auch andere Top-Entscheider in Österreichs Wirtschaft. In dem Positionspapier, das unter der Beteiligung von Wirtschaft und Wissenschaft in mehreren Monaten erarbeitet wurde, werden nicht nur Maßnahmen gefordert, sondern die daran beteiligten Unternehmen arbeiten selbst hart an der Dekarbonisierung der eigenen Organsisationen. “Wir geben keine Ratschläge, sondern sind aktiv an der Energiewende und der grünen Transformation in unseren Organisationen beteiligt,” sagt Christiane Brunner, Vorständin von CEOs for Future und Sprecherin des Energieversorgers VERBUND und weiter: “Wir wollen die Energiewednde aus Verantwortung und Überzeugung, dass der Klimaschutz eine wirtschaftliche Notwendigkeit ist! Es wäre daher schön, wenn die Politik hier folgen würde. “ Berthold Kren, CEO der Holcim Central Europe ergänzt hierzu: “CEOs for Future ist kein Thinktank, der irgenwelche Positionspapiere zur Diskussion stellt. Wir arbeiten selbst hart an unserer eigenen Transformation und sind dabei mit den Schwierigkeiten konfrontiert, welche dabei zwangsläufig auftreten, insbesondere in der Branche der Zementindustrie, welche einer der größten CO2-Emittenten ist.”
CEOs for Future – Rasche und klare Entscheidungen gefordert
Es brauche daher rasche und klare Entscheidungen, um das Ziel der Klimaneutralität bis 2040 umzusetzen, so die Position von CEOs for Future. Dazu präsentierte der Verein zusammen mit den Wiener Stadtwerken und Holcim, das mit weiteren Mitgliedsunternehmen gemeinsam erarbeitete Positionspapier „Energiewende: Impulse zur Dekarbonisierung des Energiesystems“. Dieses wird von 22 Unternehmen unterstützt. „Wir haben die Technologien, das Geld und das Know-how. Was wir nicht haben, ist Zeit“, betont Ch. Brunner hierzu. „Nur mit verstärktem Fokus auf das Gesamtkonzert der Energiewende können wir uns von der Abhängigkeit von Fossilen Energieträgern befreien und die Klimawende umsetzen“, gibt Peter Weinelt, designierter Generaldirektor der Wiener Stadtwerke, zu bedenken. B. Kren, CEO Holcim Central Europe, ergänzt: „Eine sichere Energieversorgung ist ein wesentlicher Standortfaktor und unabdingbar, damit die Industrie in Österreich und Europa wettbewerbsfähig bleibt.“
CEOs for Future – Energiewende ist Systemwende
Für eine vollständige Versorgung mit Erneuerbarer Energie, müssen daher alle Effizienzpotenziale – zum Beispiel durch die energetische Sanierung im Gebäudesektor – genutzt werden. Allein der Strombedarf wird sich bis 2040 auf 140 TWh (Terawattstunden) verdoppeln, so eine Prognose bei CEOs for Future. „Die Energiewende wird man sehen können: Wir investieren in Erneuerbare Energien, wo wir können; wir bauen Windkraft- und PV-Anlagen. Gleichzeitig treiben wir den Netzausbau voran. Denn der Erneuerbaren-Ausbau hilft uns nur, wenn wir die Energie auch transportieren und speichern können“, erläutert P. Weinelt die Problematik. Ein sei daher ein Systemumbau obligatorisch. Gemeint ist hierbei der Aufbau ausreichender Netzkapazitäten sowie die Entwicklung neuer Speicherpotenziale. Gleichzeitig müssten neue Technologien implementiert und Flexibilitätsoptionen entwickelt werden.
P. Weinelt – Energiewende nur ganzheitlich umsetzbar
Ein Schlüsselfaktor für die erfolgreiche Energiewende sei daher die Wärmewende, ist P. Weinelt überzeugt: „Wir investieren darum in den Ausbau und die Dekarbonisierung der Fernwärme, die Umstellung auf Wärmepumpen und wollen die Potenziale der Tiefengeothermie nutzen.“ für den Vorstand der Wiener Stadtwerke. „Eine sektorenübergreifende Planung ist dabei entscheidend, denn die Energiewende kann nur ganzheitlich umgesetzt werden.“
CEOs for Future – Eine wirtschaftliche Chance
CEOs for Future sieht die Energiewende aber nicht nur als eine Notwendigkeit für die Zukunft des Wirtschaftsstandorts Österreich, sondern vor allem auch als eine wirtschaftliche Chance. „Die Industrie benötigt eine verlässliche Energieversorgung. Und diese wird mittel- und langfristig nur mit Erneuerbaren Energien möglich sein. Der Zugang zu grünem 2/3 Strom ist für uns in Zukunft wettbewerbsentscheidend“, betont etwa B. Kren und er erläutert: „Wir investieren daher in Produktionsanlagen für unsere Energieversorgung. Als einer der Top 20 Energieverbraucher in Österreich übersteigt unser Jahresverbrauch aber unsere Möglichkeiten der Selbstversorgung. Darum ist die Zusammenarbeit mit anderen Branchen und die Umsetzung der Energiewende als gesamtgesellschaftliches Projekt für uns essenziell.“ Wichtig für die Industrie sei aber auch, dass es eine klare Prioritätensetzung beim Einsatz von knappen Rohstoffen und Energieträgern sowie bei erneuerbaren Gasen und Wasserstoff gibt, so die Position von CEOs for Future. „Erneuerbare Gase sollen dort eingesetzt werden, wo es keine anderen Optionen gibt – eben in der Industrie“, so B. Kren weiter. Auch hier müssen die nötigen Mengen gesichert und Infrastruktur bereitgestellt werden.
CEOs for Future – Gesamtgesellschaftliches Commitment nötig
„Die Energiewende stiftet aus unserer Sicht einen hohen Nutzen für die gesamte Gesellschaft. Sie muss daher ein gesamtgesellschaftliches Projekt werden. Es geht um Akzeptanz und Teilhabe, aber wir müssen auch einen gewissen Zug zum Tor entwickeln. Dafür braucht es Commitment und Verantwortung auf allen Ebenen“, appelliert Ch. Brunner. Für CEOs for Future sei daher klar, dass die Klimaneutralität Österreichs bis zum Jahr 2040 zum übergeordneten Ziel werden müsse, auf dem alle Entscheidung basieren. Die Zielsetzungen des Bundes sollten deswegen für die einzelnen Bundesländer verbindlich festgeschrieben werden. Es braucht ganzheitliche und verbindliche Energieraumplanung mit effizienten Genehmigungsverfahren. „Die Bevölkerung braucht verständliche Zielbilder und klare Kommunikation über die Größenordnung der Aufgabe. CEOs for Future will Notwendigkeiten für die Umsetzung der Energiewende aufzeigen, aber auch Begeisterung für die vielen Chancen entfachen“, so Ch. Brunner abschließend.
CEOs for Future in Kürze
CEOs FOR FUTURE ist ein gemeinnütziger Verein zur Förderung und Beschleunigung der nachhaltigen Transformation zu einer fossilfreien, umwelt- und rohstoffschonenden Wirtschaft und Gesellschaft – mit rund 65 Topmanager:innen und Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen als Unterstützer:innen. Botschafter der C4F Wirtschaftsplattform ist Wolfgang Anzengruber. Im Fokus der C4F Generationenplattform, mit Botschafterin Doris Schmidauer, stehen der Dialog und Austausch mit der Jugend – Lehrlingen, Mitarbeiter:innen, Jugendorganisationen – auf Augenhöhe.
ceosforfuture.at | holcim.at | verbund.com | wienerstadtwerke.at
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