LINDE – Intralogistik von übermorgen erlebt

Wer heuer auf der „World of Material Handling“ (WoMH) von Linde Material Handling war, konnte einen Blick in die Welt der Intralogistik von 2030 wenigstens ansatzweise erleben. Allerdings nur als 3-D-Hologramm.

Linde WoMH | Foto: Linde
7.000 Special-Interest-Guests besuchten heuer die WoMH, diesmal in Offenbach. | Foto: Linde

Das stillgelegte Offenbacher Fabrikgelände „Fredenhagen“ und moderne Leichtbauhallen bildeten den Rahmen, einen umfassenden Blick in die Zukunft der Intralogistik zu werfen. Individuelle, auf die unterschiedlichen Besucher abgestimmte Führungen und Vorträge, Live-Präsentationen und jede Menge „Touch & Feel“ rund um die Zukunftsthemen Vernetzung, Automatisierung, Energiesysteme und Individualisierung boten ein umfassendes Fachprogramm. 18 Partnerunternehmen sorgten zudem dafür, dass sich die Besucher neben zahlreichen neuen Hard- und Softwarelösungen für Flurförderzeuge auch über neuste Entwicklungen aus angrenzenden Bereichen informieren konnten.

Blick in die Zukunft

Und nahezu unerschöpflich scheinende Informationen wurden geboten, und ein intensiver Blick in die Zukunft der Intralogistik, wie man sie sich bei Linde MH vorstellt: Waren, die sich selbst bewegen, Fahrzeuge, die während ihrer Arbeit mehr Energie erzeugen, als sie verbrauchen und das komplett vernetzte Warenlager als Schwarmlogistik war schon etwas mehr als Science Fiction, welche Linde Material Handling auf seiner alle zwei Jahre stattfindenden „World of Materialhandling“ (WoMH) kurz vor der CeMAT präsentierte. Die Aschaffenburger warfen auf Basis der eigenen Fähigkeiten, Produkte und konkreter Pläne einen Blick in die Zukunft: Wie könnte Intralogistik im Jahr 2030 aussehen? Welche Trends lassen sich bereits erkennen, welche Voraussagen treffen? Die Antworten wurden in Form eines 3-D-Hologramms präsentiert.

Die Betonung liegt auf „Science“

„Unsere Welt bekommt eine neue Architektur. Die Architektur der Daten“, fasst Massimiliano Sammartano, Vice President Sales & Service Marketing & Operations ,zusammen. „Schon in naher Zukunft werden wir es mit aus heutiger Sicht gigantischen Datenmengen zu tun haben, die sich nicht nur auf unseren Alltag, sondern auch auf die Art und Weise auswirken, wie Waren bewegt werden.“ „Vernetzung“ ist eines der Kernthemen und längst ein Trend. In den kommenden Jahren wird die Bedeutung des Themas weiter rasant ansteigen“, prognostiziert auch Dkfm. Sven Kaulbach, Geschäftsführer von Linde MH Austria gegenüber BUSINESS+LOGISTIC.

Digitalisierung und Energie

Was aber bedeutet es jedoch für die Intralogistik, wenn alle Abläufe Teil eines intelligenten Netzwerks werden? Die Antwort auf diese Frage ist gleichzeitig auch die Antwort darauf, welche Produkte und Dienstleistungen im Lagerhaus der Zukunft gefragt sein werden. Wie sich Linde darauf vorbereitet, wurde auf der WoMH mit großem Aufwand gezeigt. Und es wurden konkrete Ideen und Pläne präsentiert. „Waren werden mit ihren Trägern kommunizieren und so den gesamten Warenfluss mitsteuern“, ist Sammartano überzeugt. Und in der Tat: Wenn Pkw schon zunehmend autonom agieren, warum soll diese Entwicklung vor dem Lager halt machen?

Linde-Produktion in Aschaffenburg: Unterm Strich geht es trotz Digitalisierung um handfeste Geräte. | Foto: Linde

Der Stapler der jüngsten Gegenwart und Zukunft macht den Flottenmanager selbst auf Wartung und Service aufmerksam und kalkuliert sie mit ein. Ziel ist es, möglichst keine technischen Ausfälle mehr zu fabrizieren. Gleichzeitig passen sich die Fahrzeuge variabel und individuell sowohl dem Fahrer als auch der konkreten Aufgabe an. „Automatisierung“ und „Individualisierung“ sind somit weitere Zukunftstrends, auf die Linde bereits reagiert hat und an weiteren Modellen und Ideen für die bevorstehenden Jahrzehnte forscht: Schon heute kann Linde eine Vielzahl an Fahrzeugen auf verschiedene Weise automatisieren.

Energie. Und das Fokusthema No. 1 der Zukunft ist die Energie und alternative Antriebstechniken. „Der Verbraucher wird zum Erzeuger“, prognostiziert Sammartano, „es gibt unzählige Möglichkeiten, in Prozessen Energie zu erzeugen, wo sie teilweise ganz natürlich entsteht.“ Zentral wird dabei auch die Frage, von welchen Energiequellen überhaupt die Rede ist. Auch dafür entwickelt Linde bereits heute Antworten, indem man den Blick auf die Antriebstechnologien Lithium-Ionen-Batterie und Brennstoffzelle gerichtet hat.

Zukunft virtuell erleben

Alle diese Visionen sehen, hörten und erlebten die Besucher der WoMH zum Abschluss ihres Rundgangs. „Das räumliche Empfinden über das 3-D-Hologramm macht die Sache sehr real und eindrücklich“, sagt S. Kaulbach im Gespräch und ist selbst von der Entwicklung beeindruckt, was heute mit digitalen Medien möglich ist. „Man taucht ein in die Welt von morgen und steht mittendrin“, freut sich der Deutsche aus Linz. Linde geht es dabei nicht nur einfach um die Zukunft des Staplers, sondern die Zukunft der Intralogistik. Das war deutlich zu spüren. „Wir planen nicht nur Veränderungen im Detail, wir planen für eine neue Zeit“, sagt Sammartano.

Intralogistik der Zukunft

Unter dem Motto „Linked Perspectives“ gab die WoMH somit ein paar Antworten auf die vielen großen Zukunftsthemen der Intralogistik: Automatisierung, Vernetzung, Individualisierung und Energiesysteme. Auf 12.000 Quadratmetern fanden sich Ausstellungsflächen, Experten-Foren, Produktvorführungen und Experience-Zonen. Inhalte wurden dabei in Gruppenführungen erläutert oder konnten auch individuell entdeckt werden. „Nach der umfassenden Leistungsshow vor zwei Jahren konzentrierten wir uns dieses Jahr auf die vier großen Kompetenzfelder, die für unsere Kunden in naher Zukunft von entscheidender Bedeutung sein werden“, sagte S. Kaulbach abschließend.

www.linde-mh.at