ILS 2024 – KI und Mobilitätswende wurden in Leoben heiß diskutiert. (Foto: Ils)

ILS 2024 – Ein Event von internationalem Format 

ILS 2024 – Drei Tage lang war Leoben wieder einmal ein innovativer Hotspot der Logistik. Der Internationale Logistik Sommer ILS 2024 der Independent Logistics Society (ILS) war vom 17. bis 19. September mit über 350 Teilnehmer:Innen im Live Congress Leoben ausgebucht. Unter dem Motto „Digital Confidence – The Motion of Things & Human Emotion“ standen heuer Themen rund um Künstliche Intelligenz (KI), Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Logistik im Fokus des Kongresses.

ILS 2024 – KI und Mobilitätswende wurden in Leoben heiß diskutiert. (Foto: Ils)
ILS 2024 – KI und Mobilitätswende wurden in Leoben heiß diskutiert. (Foto: Ils)

Der Internationale Logistik Sommer (ILS 2024) der International Logistics society (ILS) hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem Hotspot für Innovationen, Impulse und Ideen rund um Wirtschaft, Logistik, Supply Chain Management und IT entwickelt. Das dürfte wohl auch mit den Top-Inhalten und dem entsprechenden Umfeld in Leoben zu tun haben. Auch heuer lockte der Event unter dem Motto „Digital Confidence – The Motion of Things & Human Emotion“ 350 Gäste in die Veranstaltungslocation Live Congress Leoben. „Mit unserer Themenwahl haben wir offenbar wieder genau den Puls der Zeit getroffen. Spannende Keynotes, Innovationen, die vom fliegenden Auto über Virtual Twins bis hin zu smarten Arbeitsstationen reichten, anregende Diskurse und Use Cases sowie interessante 360°Talks mit Deep Dive Insights konnten die Teilnehmer erleben. Über 30 Speaker haben die ILS-Bühne im Live Congress Leoben gerockt und das Publikum begeistert“, freut sich ILS Projektleiter Kajetan Bergles gegenüber den Medien über die gelungene Veranstaltung. Wir konzentrieren uns hier auf die Themen KI und Mobilitätswende. 

ILS 2024 – Wie KI unsere Welt revolutioniert 

Trendforscher, Visionär und Key Speaker Nils Müller, CEO TRENDONE, sorgte mit seiner Zukunftsreise ins Jahr 2030 für viel Gesprächsstoff, denn die Entwicklung von KI schreitet rasant voran. KI sei dabei eine der größten Erfindungen der Menschheit, aber auch eine der gefährlichsten, so seine Message. Er prognostizierte in seinem Vortrag, dass bis 2035 eine KI eine andere generieren können. Der Pferdefuß dabei: Diese Entwicklung könnte zu einer Superintelligenz führen sowie zu einer Intelligenzexplosion. Und dies könnte das Ende der Wissensgesellschaft und den End of Trust, also den Verlust des Vertrauens einläuten würde. In falsche Hände geraten, könnte diese Entwicklung aber auch zu einer politischen und autokratischen Weltrevolution führen. 

Die langsamen werden überrollt 

Fakt ist allerdings schon jetzt: Die Transformation und die Geschwindigkeit der exponentiellen technologischen Entwicklung, verändert schon jetzt die Arbeitswelt. Gleichzeitig setzt sie Organisationen unter Druck, sich schneller anzupassen: So sei die Welt im Jahr 2030 geprägt von einer Society 5.0, einer vernetzten Gesellschaft, nachhaltigen Lebensstilen, revolutionären Mobilitätskonzepten und einer hyperindividualisierten Gesellschaft und Kundenwelt. Businessmodelle transformieren in eine Ecosystem Economy, in der Value Networks entstehen und Wertschöpfung nur durch branchenübergreifende Lösungen, Kooperation und Kollaboration möglich ist. Ein Zukunftsszenario, dem man sich jedoch mit Vernunft, Ruhe und Optimismus stellen müsse, so die überwiegende Ansicht der Teilnemer:Innen des ILS 2024.

ILS 2024 zeigt Mobilitätswende zwischen Ideologie und Herausforderungen

ILS 2024 – 350 Teilnehmer machten den Event der Independent Logistics Society zu einem Hotspot des Knowhows. (Foto: ILS)
ILS 2024 – 350 Teilnehmer machten den Event der Independent Logistics Society zu einem Hotspot des Knowhows. (Foto: ILS)

Ergänzend dazu hon Markus Tomaschitz, Chief HR Officer und Unternehmenssprecher von AVL List, hob in seiner Keynote die tiefe Krise der Automobilindustrie hervor. Europa sei die einzige Region die den Verbrenner-Motor mit allen Konsequenzen verboten habe. Der „Point of no return“ in der E-Mobilität sei überschritten. Aber politische Rahmenbedingungen, Strafzölle und die Konkurrenz durch chinesische Elektrofahrzeughersteller würden die europäische Industrie stark belasten. Verunsicherte Käufer – „Welche Antriebsart soll ich wählen?“ – und fehlende Ladeinfrastruktur führen zudem zu einer Kaufzurückhaltung und beeinflussen die gesamte Wertschöpfungskette von OEMs und Zulieferern, so seine Kernaussage. Der Übergang zur Elektromobilität werde durch eine unzureichende Infrastruktur und fehlende Energiespeicherkapazitäten erschwert.

ILS 2024 – Mobilitätswende als politisches Versagen

Entscheidend sei aber auch die Frage nach der Herkunft der Primärenergie und die Bedeutung von speicherbaren Energiequellen wie Wasserstoff. Europa habe aus ideologischen Gründen einen Mobilitätswende herbeigeführt. Eine Transformation, die nicht ohne breite Wohlstandsverluste umsetzbar ist. Dass das niemand in dieser Deutlichkeit anspräche, sei für einen klugen Kontinent wie Europa nahezu ein Chaos.

Selbstüberschätzung fällt Autobranche auf die Füße

Dieser These wurde aber auf dem ILS 2024 durchaus widersprochen. Nicht die Politik sei der Treiber der negativen Entwicklung, sondern vielmehr die sich rasant verändernden Rahmenbedingungen auf den Weltmärkten, die von den europäischen Autobauern falsch interpretiert wurden. Und hier ist der Taktgeber vor allem die Volksrepublik China. Innerhalb kürzester Zeit hat das Reich der Mitte auf Elektromobilität umgestellt, während sich europäische Hersteller in einer Überschätzung der eigenen Potenz und Unangreifbarkeit wiegten. Sie hielten eisern am Verbrenner fest, während etwa in China die Verbrenner-Uhren längst abgestellt waren. Schlechte Managemententscheidungen in den Top-Etagen führen daher vielmehr zur gegenwärtigen Entwicklung. Gleichzeitig haben die Europäer ihr führendes Knowhow im Bereich der Solar- und Batterietechnologie an die Mitbewerber in Asien verplempert.

Ils.at 

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