Als Value Chain Tech Partner steht die KNAPP AG für Technologie, Innovation und Kundennähe. Was das bedeutet, können Messebesucher:innen auf der LogiMAT 2024 erfahren. Zusätzlich hat der österreichische Hightech-Konzern eine Fläche für innovative AMR-Lösungen aufgebaut. Mit dem Geschäftsführer des Unternehmens, Heimo Robosch, begeben wir uns jetzt schon auf die Mission: zero touch und sprechen über den positiven Einfluss intelligenter Robotik in Logistik und Produktion. (LogiMAT 2024; Halle 3/Stand B01/B03; Halle 6/Stand C77)
blogistic.net – Sie gehen auf der LogiMAT 2024 mit der Mission: zero-touch auf den Markt. Was steckt eigentlich dahinter?
Heimo Robosch – Im Kern bedeutet es die hochautomatisierte Auftragserfüllung ohne manuelle Eingriffe. Dafür verantwortlich sind eine Vielzahl an gestiegenen Herausforderungen, mit welchen Unternehmen heute konfrontiert sind. So werden beispielsweise Lagerflächen immer rarer. Dadurch steigen wiederum Lagerkosten pro Quadratmeter rapide an. Hinzu kommen Megatrends wie der Fachkräftemangel. Deswegen forcieren Entscheider die Automatisierung, damit sowohl die wertvollen Mitarbeiter bestmöglich eingesetzt werden können und Lagerflächen effizienter genutzt werden.
blogistic.net – Wo beginnt zero-touch Fulfillment. Wo setzen Sie mit ihren Lösungen am besten an?
H. Robosch – Egal ob Sie Leistung steigern oder Prozesse optimieren möchten, Mitarbeiter entlasten oder nachhaltiger werden – es geht immer um ein harmonisches Zusammenspiel von Robotik, Software, KI und natürlich dem Menschen. Dort setzen wir an.
blogistic.net – Wie wird zero-touch Fulfillment in der Praxis umgesetzt?
H. Robosch – Unser Kommissionierroboter Pick-it-Easy Robot in Kombination mit dem Taschensorter-System AutoPocket zeigen, worauf es bei der Mission: zero touch ankommt: Das perfekte Zusammenspiel verschiedener Technologien. So werden Prozesse optimiert und ineffiziente, teure Prozessschritte reduziert: Unser Pick-it-Easy Robot kommissioniert verschiedenste Artikel durch die KI-basierte Objekterkennung und Greifpunktbestimmung in die AutoPocket, die Waren in voller Fahrt und punktgenau wieder in Behälter abgibt. Das volle Potenzial eines Lagers können unsere Kunden zusammen mit dem automatischen Kleinteilelager OSR Shuttle Evo+ ausschöpfen, das sich nahtlos in diese zero-touch-Lösung einfügt. Das zeigen wir auch auf der LogiMAT 2024.
Heimo Robosch – “Das Gehirn bildet eine perfekt abgestimmte Software.”
blogistic.net – Wie sieht die Software-Lösung dazu aus?
Heimo Robosch – Das Gehirn hinter unseren Exponaten bildet die perfekt abgestimmte Software. Ohnehin sind in der modernen Intralogistik drei Bereiche fest miteinander vernetzt: Maschinen und Roboter, Service und Beratung sowie Software. Nur in Kombination miteinander schöpfen diese drei Bereiche ihr volles Potenzial aus und liefern den Anwender:innen entscheidende Mehrwerte.
blogistic.net – Wie gelingt diese Vernetzung?
H. Robosch – Wir nennen das “integrierte Intelligenz”. Der Ansatz der integrierten Intelligenz verknüpft dabei alle Disziplinen. So können wir ganzheitliche Lösungen bieten. Auf der LogiMAT 2024 kann man daher bei uns erleben, wie beispielsweise Software-Lösungen mit KiSoft und SAP EWM by KNAPP zusammengeschlossen werden zu einem regelrechten Software-Cockpit. Diese Vernetzung machen wir sichtbar. Darüber hinaus zeigen wir unser Warehouse Management System KiSoft WMS oder unser Warehouse Control System KiSoft WCS, und geben Einblicke wie unsere Digitalen Services miteinander interagieren und welche Vorteile dadurch für unsere Kunden entstehen.
Heimo Robosch – “Wir nennen das KiSoft Maintenance Management System.”
blogistic.net – Das hört sich spannend an. Doch welche Vorteile bieten digitale Service-Lösungen?
Heimo Robosch – Herr Schlobach: Was wäre, wenn Sie aufgrund vorliegender Systemdaten schon heute wüssten, dass eine Anlagenkomponente in zwei Wochen getauscht werden muss? Auf diese Weise können Sie präventiv handeln. Unsere digitalen Lösungen unterstützen Sie dabei nicht nur, sondern bieten Ihnen auch gleich noch das optimale Wartungsfenster dafür an? Auch beim Launch von Produkten, der Erhöhung der Kommissionierleistungen oder bei der Vorbereitung auf den nächsten Peak: Unsere Digitalen Services unterstützen Ihre Mitarbeiter in Lager und Management. Wir nennen diese Lösung KiSoft CMMS, kurz für KiSoft Computerized Maintenance Management System.
blogistic.net – Und was kann diese Lösung konkret?
H. Robosch – KiSoft CMMS sorgt beispielsweise für ein reibungsloses Instandhaltungsmanagement. Mit unserem Labor Management System kann man Personalressourcen vorausschauend und effizient planen. KiSoft Analytics verwandelt eine Vielzahl an Daten in strukturierte Informationen und stellt diese in Form von vergleichbaren, individuell anpassbaren Dashboards dar. Das Ergebnis: Sie haben einen Überblick auf alle Daten der Anlage und damit die beste Entscheidungsgrundlage.
blogistic.net – Klingt gut. Was bieten Sie in Ihrem Systemportfolio noch an?
H. Robosch – Neben unseren digitalen Lösungen besteht unser Service-Portfolio ebenso aus vorausschauenden, präventiven Lösungen sowie notwendigen Services für den laufenden Betrieb der Anlage. Ändert sich beispielsweise das Geschäftsmodell, unterstützen wir unsere Kunden in der Anpassung des Anlagendesigns und ermitteln mit Ihnen gemeinsam den Modernisierungsbedarf. Ein so genanntes Retrofit sorgt für ein Maximum an Nachhaltigkeit und Leistung.
Heimo Robosch – Stammdaten müssen effizient erfasst werden
blogistic.net – Themenwechsel: Wie gelingt ein erfolgreicher Einsatz von Robotik im Lager?
H. Robosch – Jede Automatisierungslösung ist abhängig von gut gepflegten Stammdaten; egal ob Lagersysteme oder Picking-Roboter. Sie alle benötigen korrekte Artikel-Stammdaten zur effizienten Bearbeitung. Diese Artikel-Stammdaten manuell zu erfassen ist jedoch nicht nur zeitaufwendig, sondern auch fehlerbehaftet. Auf der LogiMAT 2024 zeigt Ihnen daher unser MultiScan im Zusammenspiel mit der Software KiSoft Genomix, wie schnell und einfach Stammdaten genau erfasst werden. MultiScan erfasst präzise die logistischen Daten, wie das Volumen oder das Gewicht eines Artikels, sowie EAN-Codes und vieles mehr.
blogistic.net – Welche Rolle spielt dabei KiSoft Geomix?
H. Robosch – Mithilfe von KiSoft Genomix können einfach und intuitiv Automatisierungsstammdaten erfasst werden. Lagermitarbeiter werden durch einen gezielten Fragebogen geleitet. Die Software leitet dann daraus Attribute wie Stapelfaktoren, Schwerpunkt oder Kippverhalten ab und digitalisiert diese. All diese Informationen sind für den weiteren reibungslosen Ablauf im Lager wichtig, damit Roboter-Systeme genau wissen, wie sie Artikel bearbeiten und handhaben müssen.
Heimo Robosch – Mit InduStore zu effizienten Lagerprozessen
blogistic.net – Das manuelle Kommissionieren von Aufträgen mit Picklisten ist zeitintensiv und fehleranfällig. Wie können Lagerprozesse bei wachsender Auftragszahl mit vorhandenem Personal effizient und fehlerfrei bearbeitet werden?
H. Robosch – Dafür bieten wir das automatische Kleinteilelager InduStore. Es eignet sich ideal als Versand- und Ersatzteillager, als Lager zur Produktionsversorgung, als unbemanntes Magazin für Verbrauchsmaterialien oder zur Bevorratung auf Einzelstückbasis. Wie flexibel und skalierbar InduStore dabei ist, können wir Ihnen auf der LogiMAT gerne zeigen. In einer fotorealistischen, digitalen Simulation können Messebesucher ihren eigenen InduStore nach Maß konfigurieren, ihn an die eigenen Bedürfnisse anpassen oder gleich mehrere InduStores kombinieren. Dabei kann man auch einen digitalen Blick ins Innere des Kleinteilelagers werden.
Heimo Robosch – “Wir zeigen unsere OpenShuttles”
blogistic.net – Ein Besuch auf Ihrem Stand scheint mir sehr empfehlenswert. Sie und ich hatten in der Vergangenheit schon öfters über die Robotik-Lösungen von KNAPP gesprochen. Welche Roboter-Lösungen bieten Sie beispielsweise für den innerbetrieblichen Transport? Kann man das auch auf Ihrem Stand sehen?
Heimo Robosch – Ja! Wir zeigen unsere Open Shuttles. Das sind autonome mobilen Roboter (AMR), die den innerbetrieblichen Transport von Waren einfach, flexibel und effizient automatisieren. Sie bieten hierfür eine Alternative oder Ergänzung zur klassischen Fördertechnik und bewegen sich vollkommen frei und autonom im Raum. Die Open Shuttles können dabei sowohl für den Transport von Behältern, Kartons und Trays als auch für den Transport von Paletten eingesetzt werden. Sie eigenen sich somit für den Transport vom Wareneingang zum Lagersystem, Cross Docking oder die Versorgung von Arbeitsplätzen. Besonderes Highlight am Messestand ist jedoch unser Open Shuttle Fork. Die Lösung wurde als Produkt des Jahres 2023 ausgezeichnet und mit dem Best of Industry Award 2023 belohnt. Der AMR zeigt, wie flexibel, platzsparend und effizient der Transport von Paletten abgewickelt werden kann.
blogistic.net – Last but not least – die ivii, eine Knapp tochter, zeigt heuer zum ersten Mal ein bahnbrechendes optisches Assistenzssystem für die Qualitätssicherung. Es eignet sich sowohl für einfache Anwendungen als auch für den Einsatz in hochkomplexen Intralogistiksystemen. Gibt es das auch auf Ihrem Stand zu sehen?
H. Robosch – Ja. Wir zeigen an unserem Stand so ein KI-basiertes Kamerasystem für die Behälter-Leerkontrolle in der Logistik. Das innovative System überprüft dabei Behälter nicht nur auf Restartikel, sondern identifiziert auch mögliche Beschädigungen. Das gewährleistet eine effiziente Aussteuerung. Mit dieser Technologie können Sie im Retourwarenprozess, im Wareneingang und -ausgang sowie im Behältermanagement signifikant Zeit sparen und Versandkosten optimieren.
blogistic.net – Herzlichen Dank für das Gespräch.
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