In einem Pilotprojekt der Stadt Wien und der Wirtschaftskammer Wien verpflichten sich seit heute 32 Unternehmen, emissionsfrei in den ersten und zweiten Wiener Gemeindebezirk einzufahren. Unter dem Label „Zero Emission Transport“ wollen die Unternehmen einen freiwilligen Beitrag zur Dekarbonisierung Wiens leiten.
Der Startschuss für großflächigen emissionsfreien Gewerbeverkehr in Wien ist heute gefallen: Mit dem Pilot-Projekt „Zero Emission Transport“ der Wirtschaftskammer Wien gemeinsam mit der österreichischen Bundeshauptstadt Wien wollen Unternehmen beweisen, dass man nicht mit Zwang zu Lösungen für den Klimaschutz kommt, sondern dass sie freiwillig ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten. Ein weiterer Ansporn der Transporteure dürfte sein, Wien als lebenswerteste Stadt der Welt erhalten zu wollen.
M. Ludwig – Wien ist Wirtschaftsmotor Österreichs
„Als Bürgermeister bin ich stolz, dass Wien nicht nur eine der lebenswertesten Städte der Welt, sondern genauso der Wirtschaftsmotor Österreichs ist“, sagt Wiens Bürgermeister Michael Ludwig gegenüber den Medien: „Und das verdanken wir auch den zahlreichen Wiener Unternehmen, die gemeinsam mit uns die notwendigen Schritte hin zur Klimaneutralität 2040 gehen.” Man habe schon vor 25 Jahren als Stadt das erste Klimaschutzprogramm beschlossen und Zero Emission Transport zeige, dass Wien, seine Unternehmen und die Sozialpartner weiterhin bei der Weiterentwicklung der Stadt an einem Strang ziehen.
W. Ruck – Wien ist flexibel und innovativ
Für Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien, unterstreicht Zero Emission Transport eine besondere Zukunftsorientierung der Stadt: „Wiens Unternehmen sind flexibel und innovativ. Wir sehen daher vor allem die Chancen, die Green Economy bietet. Und die Wirtschaft will auch einen Beitrag auf dem Weg zur Klimaneutralität Wiens leisten.” Hierfür sei der Wirtschaftsverkehr ein zentraler Baustein: “Mit dem Projekt Zero Emission Transport wollen wir die Möglichkeiten aber auch die Herausforderungen eines emissionsfreien Lieferverkehrs in der City sichtbar machen”, so W. Ruck weiter.
Zero Emission Transport bedeutet Umstellung der Fuhrparks
Den Auftakt zu „Zero Emission Transport“ machen 32 Unternehmen – von großen Unternehmen wie etwa der Österreichischen Post, bis hin zu kleinen Betrieben aus einer Vielzahl unterschiedlicher Branchen. Sie verpflichten sich im Rahmen des Projekts dazu, emissionsfrei in den ersten und zweiten Wiener Gemeindebezirk einzufahren. Unternehmen wie der Österreichischen Post ist dies bereits jetzt schon zu 100 Prozent möglich. Andere können hingegen zu Beginn des Projekts erst einen Teil ihrer Fahrten emissionsfrei durchführen. Das Ziel des zunächst auf drei Jahre angesetzten Projekts ist es aber, dass alle teilnehmenden Unternehmen durch kontinuierliche Umstellung ihres Fuhrparks ebenfalls eine Quote von 100 Prozent erreichen.
Ausweitung der Ladeinfrastruktur für Zero Emission Transport
Ein Hemmschuh der E-Mobility ist nach wie vor die existierende Ladeinfrastruktur. Als Unterstützung bietet daher die Wien Energie den Teilnehmern an, E-Ladesäulen in Ladezonen ihrer Wahl zu installieren. So kann auch die Zeit beispielsweise während der Ladetätigkeiten zum Stromtanken genutzt werden. Zudem haben Unternehmen eine E-Lademöglichkeit direkt vor Ort. Diese Verbesserung der Ladeinfrastruktur und die Vorbildwirkung der Teilnehmer auf dem Weg zu einer sauberen Stadt, soll auch weitere Unternehmen dafür begeistern, sich „Zero Emission Transport“ anzuschließen.
Pilotprojekt wird wissenschaftlich begleitet
Die Fachhochschule des BFI Wien wird das Projekt laufend evaluieren, um die Herausforderungen des emissionsfreien Transports in einer Stadt zu identifizieren und Optimierungspotenziale zu erkennen. Mit diesen Erkenntnissen werden auch die teilnehmenden Unternehmen bei ihrer klimafreundlichen Transformation unterstützt. Die bei Zero Emission Transport gewonnen Daten liefern dann auch die Basis für eine weitere Entwicklung des klimaneutralen Wirtschaftsverkehrs in Wien.
Zero Emission Transport – Unternehmen sind aus Überzeugung dabei
Die größte Motivation der teilnehmenden Unternehmen an Zero Emission Transport sind laut einer ersten Befragung der FH des BFI Wien jedoch der Wunsch nachhaltig zu Wirtschaften sowie die Bestrebung, Umwelt und Klima zu schützen. Eines der teilnehmenden Unternehmen ist die Österreichische Post. „In Graz, Innsbruck und Salzburg haben wir bereits erfolgreich gezeigt, dass eine CO2-freie Zustellung in Städten möglich ist. Daher unterstützen wir die wichtige Initiative Zero Emission Transport und treiben auch in Wien die grüne Logistik weiter voran. Bis Ende 2024 wollen wir im ersten und zweiten Bezirk unsere Zustellflotte so umrüsten, dass wir alle Pakete, Briefe, Printmedien und Werbesendungen auf der letzten Meile CO2-frei zustellen können. Bis Ende 2025 werden wir sogar in ganz Wien CO2-frei zustellen“, so Peter Umundum, Vorstandsdirektor für Paket & Logistik, Österreichische Post.
Enkelfittes Wien als Ziel
Margarete Landertshammer, Geschäftsführerin des Sicherheits- und Bewachungsdiensts HEL-WACHT nimmt ebenfalls aus Überzeugung an Zero Emission Transport teil: „Mir liegen der erste und zweite Bezirk besonders am Herzen, da ich hier aufgewachsen bin. Als Mutter ist es mir ein Anliegen, dass wir unseren Kindern eine sichere und gesunde Zukunft übergeben. Daher nehmen wir mit Freude am diesem Projekt teil, um zu zeigen, dass jeder einzelne seinen Beitrag zum Klimaschutz leisten kann.“
Verwandte Themen
(Mehr als 130 aktuelle Artikel rund um das Transport- und Verkehrswesen in Europa und weltweit finden Interessenten in unserer Kategorie TRANSPORT+INFRASTRUKTUR auf blogistic.net)
(Mehr zur HJS MEDIA WORLD finden Sie hier unter hjs-media-world.at)