GRAZ AIRPORT –Terrorübung zeigte Schwachstellen auf 

Die umfassende Einsatzübung Alpha 9 am Graz Airport wurde dieser Tage beendet. Die Übung, an der rund 500 Personen beteiligt waren, hat sich mit Terror („sicherheitspolizeiliche Lage“) in einem Flugzeug befasst. Das Logistikdrehkreuz in der Steiermark zeigt sich zwar grundsätzlich gewappnet, wies aber dennoch Schwachstellen auf, die nun analysiert werden. Die Erkenntnisse daraus werden dann in künftige Einsatzpläne integriert.

Graz Airport - Die allgemeine Sicherheitslage mit Terroranschlägen und Sabotageakten machte eine eine Sicherheitsübung nötig – und dürfte auch künftig im Fokus liegen. (Foto: Graz Airport)
Graz Airport – Die allgemeine Sicherheitslage mit Terroranschlägen und Sabotageakten machte eine eine Sicherheitsübung nötig – und dürfte auch künftig im Fokus liegen. (Foto: Graz Airport)

Während in den vergangenen Jahren mehrheitlich Katastrophenszenarien wie eine Notlandung oder ein Flugzeugabsturz mit großem Feuerwehr- und Rettungseinsatz durchgespielt wurden, lag in diesem Jahr der Schwerpunkt auf der polizeilichen Arbeit mit der Landespolizeidirektion Steiermark (LPD) und EKO Cobra sowie der Kommunikation zwischen Behörden, Einsatzorganisationen, Fluglinie und Flughafen. Die allgemeine Sicherheitslage mit Terroranschlägen und Sabotageakten machte eine solche Sicherheitsübung nötig – und dürfte auch künftig im Fokus liegen. Denn solche Übungen werden alle zwei Jahre auf internationalen Flughäfen durchgeführt. Dabei wird die bestehende Notfallplanung einem Realitycheck unterzogen. Im Rahmen der Übung am Graz Airport wurde ein Terrorangriff und die Entführung eines Passagierflugzeuges der Eurowings (Lufthansa) angenommen. Rund 500 Personen nahmen an der Übung Teil. 

Graz Airport – Übung zeigte Schwachstellen auf 

HR Gerald Ortner, Landespolizeidirektor sagte hierzu gegenüber den Medien: „Die aktuelle Übung am Flughafen Graz hat uns verdeutlicht, wie unerlässlich eine enge Zusammenarbeit aller Einsatzkräfte in einem Ernstfall ist. Unsere oberste Priorität ist der Schutz der Bevölkerung und dafür müssen wir auf alle Eventualitäten vorbereitet sein. Solche Übungen sind ein zentraler Bestandteil unserer Sicherheitsstrategie, um im Ernstfall schnell und koordiniert reagieren zu können.“ Oberst Kurt Kornberger, Standortkommandant Einsatzkommando Cobra Süd, bestätigt dabei: „Formen schwerster Kriminalität sind hochkomplexe Einsatzlagen, wo Polizei und ihre Partner in außergewöhnlicher Form gefordert sind. Dabei sind Koordination und Zusammenarbeit wesentlich, um mehr als die Summe der einzelnen Fähigkeiten zu erreichen und dadurch ein noch höheres Maß an Sicherheit zu gewährleisten.“ 

Graz Airport – Analyse und Erkenntnisse bringen neue Einsatzpläne  

Für den Flughafen ist eine Einsatzübung dieses Formats und Umfanges keine Kleinigkeit. Die Hauptaufgabe lag bei den Verantwortlichen dabei vor allem in der Koordination der rund 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer – und das bei laufendem Flugbetrieb. Wolfgang Grimus, Geschäftsführer des Graz Airport äußerte sich so: „Die heurige Notfallübung ist sehr erfolgreich abgelaufen. In den kommenden Wochen werden wir gemeinsam mit unseren Partnern die Übung aufarbeiten, um neue Erkenntnisse für die Zukunft zu gewinnen.“ 

Das Übungsszenario hat es in sich

Graz Airport - Für den Flughafen ist eine Einsatzübung dieses Formats und Umfanges keine Kleinigkeit. 500 Personen und viele Unternehmen und Organisationen waren daran beteiligt. (Foto: GRaz Airport)
Graz Airport – Für den Flughafen ist eine Einsatzübung dieses Formats und Umfanges keine Kleinigkeit. 500 Personen und viele Unternehmen und Organisationen waren daran beteiligt. (Foto: GRaz Airport)

Der Übung zugrunde lag die Annahme, dass in der Mittagszeit des 15.10.2024 ein Flug mit der Airline Neuroline von Graz nach Tomorrow Town geplant war. Nachdem die Passagiere an Bord gegangen sind, geschah dann das Unvorstellbare: Mehrere Täter entführen das Flugzeug. Sobald die Entführung bekannt wurde, wurden vom Graz Airport die zuständigen Sicherheitsbehörden und Einsatzorganisationen sowie alle internen Stellen alarmiert. Die Landespolizeidirektion Steiermark hat in weiterer Folge als verantwortliche Sicherheitsbehörde einen Einsatzstab gebildet und den behördlichen Einsatzleiter gestellt. Gemeinsam mit der Verhandlungsgruppe Süd und dem EKO Cobra wurde dann mit den fingierten Tätern verhandelt und es wurden weitere Maßnahmen gesetzt. Im Laufe der „Entführung“ kam es auch „Verletzten“ sowie zur Freilassung einiger „Entführungsopfer“. Schließlich wurde eine mögliche Erstürmung des Flugzeugs immer wahrscheinlicher… 

Die Übungsteilnehmer in Kürze 

Insgesamt haben rund 500 Personen der folgenden Behörden / Einsatzorganisationen / Unternehmen an der Übung am Graz Airport teilgenommen: 

  • Fluglinie Eurowings 
  • Amt der Steiermärkischen Landesregierung Fachabteilung Katastrophenschutz und Landesverteidigung, Referat Landeswarnzentrale und Kommunikationstechnik für Steiermark 
  • KIT-Land Steiermark, Krisenintervention und Psychosoziale Akutbetreuung 
  • Bezirkshauptmannschaft Graz Umgebung 
  • Landespolizeidirektion Steiermark 
  • Verhandlungsgruppe Süd LKA 
  • Einsatzkommando Cobra 
  • Bezirkspolizeikommando Graz-Umgebung 
  • Grenzpolizeiinspektion Flughafen Graz 
  • Österreichisches Rotes Kreuz 
  • Bereichsfeuerwehrverband Graz-Umgebung 
  • Flughafen Graz Betriebs GmbH, Flughafen Graz Bodenservices GmbH, Flughafen Graz Sicherheitsdienste GmbH 

graz-airport.at

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