Die digitale Spedition Sennder in Breslau, Nutzfahrzeughersteller Iveco und Datenplattform-Betreiber CO3 entwickeln jetzt gemeinsam eine GPS-Tracking Lösung für die verladende Industrie und die Transportwirtschaft. Ziel ist es, mehr Transparenz über den Transportprozess insbesondere bei Spot-Ladungen herzustellen. Gleichzeitig will man Spediteuren einen optimierten digitalisierten Onboarding-Prozess in diesem Bereich ermöglichen.
Der digitale Spediteur Sennder, Nutzfahrzeughersteller Iveco und CO3, eine Datenplattform für den europäischen Straßengüterverkehr, sind jetzt Partner in Sachen Ladungsverfolgung (Tracking) und Optimierung von Onboarding-Prozessen bei Speditionen. Die Partnerschaft der drei Unternehmen hat das Ziel, die Effizienz in der Transportverfolgung in der europäischen Logistikbranche insbesondere auf dem Spot-Ladungsmarkt zu verbessern. Dabei soll die Aktivierung der in den LKWs eingebauten GPS-Tracker auf gerade einmal zehn Minuten verkürzt werden.
GPS-Tracking – Mehr Transparenz und Effizienz
Hierfür haben Sennder, Iveco und CO3 gemeinsam eine End-to-End-GPS-Lösung entwickelt. Die neue GPS-Tracking Lösung will Verladern, die auf dem Spot-Ladungsmarkt agieren, einen besseren Überblick über ihre Ladung verschaffen. Gleichzeitig soll auf diese Weise die Transparenz über den Transportweg der eingesetzten LKWs erhöht werden. Zudem will diese GPS-Tracking Lösung Spediteuren zu einem optimierten und digitalisierten Onboarding-Prozess verhelfen. Sie ermöglicht es somit, nahezu jede Ladung, einschließlich Spot-Ladungen, in ganz Europa zu verfolgen, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Technologie basiert dabei auf der von CO3 entwickelten Technologie und wird zunächst in der integrierten Fahrzeugverfolgung von Iveco zum Einsatz kommen. Diese ist mit Sennder’s digitaler Plattform sennOS verbunden.
GPS- Tracking für Spot-Ladungen
Die Tracking-Lösung adressiert den sogenannten Spot-Markt für Ladungen. Sogenannte Spot-Landungen umfassen nämlich rund 20 Prozent aller Transporte im europäischen Markt. Diese oft einmaligen Ladungen werden in der Regel kurzfristig beauftragt und am selben Tag ausgeführt. Aufgrund des engen Zeitfensters bei der Abholung der Ladung werden GPS-Tracking -Systeme während des Transports bisher eher selten aktiviert. Durch die neue Lösung können Spediteure nun jedoch, nachdem sennOS die durch Verlader angeforderte Ladung einem Spediteur zugeordnet hat, die Technologie von CO3 nutzen, um ihr integriertes GPS-Tracking innerhalb von zehn Minuten zu aktivieren. Im Vergleich zu den in der Branche üblichen 48 Stunden verkürzt sich die Onboarding-Zeit um rund 99 Prozent. So können Spediteure nahtlos und innerhalb weniger Minuten das Onboarding abschließen, während Verladern ein besserer Überblick über den Verlauf des Transports ermöglicht wird. Für Spediteure fallen hierfür keinerlei Kosten an, da die Technologie auf den bereits eingebauten GPS-Geräten läuft.
Iveco ist Vorreiter
Iveco ist der erste Nutzfahrzeughersteller, der das Tracking in seinen LKWs aktiviert. Das Angebot ist jedoch ab sofort in ganz Europa verfügbar und kann in Fahrzeugen, die mit eingebautem GPS-Tracker ausgestattet sind, eingesetzt werden. David Nothacker, CEO und Gründer von Sennder sagt hierzu: „Wir freuen uns, gemeinsam mit Iveco und CO3 die Transparenz in der Logistik zu verbessern können. Mit dieser Partnerschaft legen wir einen wesentlichen Grundstein für einen effizienten Ansatz zur Verfolgung von Spot-Ladungen.“
Grzegorz Patynek, CEO und Gründer von CO3, bestätigt gegenüber den Medien: „Heute hilft die Transparenz bei der Optimierung des Lieferkettenmanagements und unterstützt zudem das Risiko- und Störungsmanagement, insbesondere auf dem Vertragsmarkt. Mit dem gemeinsamen Angebot haben wir uns darauf fokussiert, den Mangel an Transparenz bei der Verfolgung von einzelnen Aufträgen anzugehen. Diese Partnerschaft ist der erste Schritt, um dieses komplexe Problem anzugehen.”
Fabrizio Conicella, Global Head of Digital & Advanced Technologies bei Iveco kommentiert abschließend: „Unser gemeinsames Ziel ist es, das Transportwesen nachhaltiger zu gestalten. Die Kombination aus unseren APIs (API = Application Programming Interface), der Technologie von CO3 und der Sennder Plattform können wir Verlader und Spediteure dabei unterstützen ihren Alltag produktiver zu gestalten und gleichzeitig ihren CO2-Fußabdruck zu reduzieren.“
Sennder in Kürze
Sennder wurde 2015 von David Nothacker, Julius Köhler und Nicolaus Schefenacker gegründet. Das Unternehmen gilt als ein Marktführer in seinem Segment, das gewerblichen Verladern Zugang zu vernetzten Flotten mit Tausenden LKW bietet. Mit einem über 900 Mitarbeiter starken Team verwaltet das Unternehmen auf seiner Plattform nach eigenen Angaben über 120.000 LKW. Durch den Einsatz seiner firmeneigenen Technologie baut Sennder derzeit ein Ökosystem auf, das die Branche mit einem neuen Maß an Transparenz, Effizienz und Flexibilität ins 21. Jahrhundert führen soll. Sennder hat sich, neben Iveco, auch mit Scania und Siemens zusammengeschlossen, um modernste Angebote zu gewährleisten.
Iveco in Kürze
IVECO ist ein Unternehmen der CNH Industrial, einem weltweit führendes Unternehmen für Investitionsgüter. Der OEM für Nutzfahrzeuge entwirft, produziert und vermarktet eine umfassende Palette von leichten, mittelschweren und schweren Nutzfahrzeugen, Baufahrzeugen und Sonderfahrzeugen für Offroadeinsätze. Die bekanntesten Marken von Iveco sind der Daily, einem Transporter, der den Bereich von 3,3 bis 7,2 t abdeckt, der Eurocargo von 6 bis 19 t und die Iveco WAY-Reihe im schweren Segment über 16 t. Das Unternehmen beschäftigt weltweit mehr als 21.000 Mitarbeiter und ist in sieben Ländern vertreten.
CO3 in Kürze
Das Unternehmen betreibt eine Datenplattform mit Echtzeitverbindungen zu mehr als 40 000 Fahrzeugen in 25 europäischen Ländern. Die Plattform „revolutioniert die Sichtbarkeit des Straßentransports, indem sie die Verfolgung von Spot-Transporten und die Lösung komplexer Unterauftragsmuster ermöglicht“, heißt es in einer Meldung. Die Mission sei es, Logistikunternehmen bei ihrer digitalen Transformation zu unterstützen und die Kommunikation, Verbindung und Zusammenarbeit zwischen ihnen auf sichere Art und Weise zu ermöglichen. Das Unternehmen wurde 2018 gegründet. Mittlerweile vertrauen mehr als 40 Verlader, Spediteure und Logistiktechnologieunternehmen der CO 3-Technologie.