FEHLMEDIKATION – Dispenser Blister-System von KNAPP schafft Abhilfe  

Schätzungen zufolge sterben im deutschsprachigen Raum jährlich rund 40.000 Menschen durch Fehlmedikation. Diese Fehler entstehen häufig beispielsweise durch überlastetes und übermüdetes Personal in den Pflegeeinrichtungen und Spitälern bei der Verblisterung von Medikamenten während der Behandlung. Bei MicuraPharm geht nun das erste D3 Daily Dose Dispenser Blister-System des österreichischen Hightech-Konzerns KNAPP in den Demo-Betrieb. Die neuartige Automationslösung sorgt jetzt für mehr Patient*innensicherheit. 

Keine Fehlmedikation mehr – (v.l.) E. Mähringer-Kunz, MicuraPharm, und vertreter von KNAPP freuen sich auf die Partnerschaft. Die Demo-Version des D3 Daily Dose Dispenser steht am neuen Standort, der erst kürzlich, zusammen mit der neu gegründeten Gesellschaft IMSTecMedical, in Klein-Winternheim bezogen wurde. (Foto: Knapp / RS MEDIA WORLD Archiv)
Keine Fehlmedikation mehr – (v.l.) E. Mähringer-Kunz, MicuraPharm, und vertreter von KNAPP freuen sich auf die Partnerschaft. Die Demo-Version des D3 Daily Dose Dispenser steht am neuen Standort, der erst kürzlich, zusammen mit der neu gegründeten Gesellschaft IMSTecMedical, in Klein-Winternheim bezogen wurde. (Auf Foto klicken und Film ansehen; Foto: Knapp / RS MEDIA WORLD Archiv)

Vor rund drei Jahren sorgte der Tod eines 26-jährigen Patienten des Klinikums Bielefeld für große Aufregung. Er ist nämlich nach Verabreichung eines falschen Medikaments verstorben. Das Mittel sei nämlich gar nicht für den jungen Mann gedacht gewesen, sondern für seinen Zimmernachbarn, einen Krebspatienten, sagte ein Krankenhaussprecher damals auf Anfrage der Deutschen Presseagentur, dpa. Mit anderen Worten: Die tödliche Fehlmedikation entstand bei der Verblisterung der Medikamente.  

Fehlmedikation – In Spitälern eine Folge der Überlastung  

Was viele nicht wissen: Solche Fälle sind gar nicht einmal so selten. Expertenschätzungen zufolge sterben im deutschsprachigen Raum bis zu 40.000 Menschen pro Jahr an den Folgen von Fehlmedikationen in den Spitälern. Dabei geht es häufig um Multimedikationen während einer Behandlung. Nicht selten tritt eine Fehlmedikation dabei bei der Verblisterung auf, d.h. bei der Herausnahme des Medikaments aus einer Verpackung, der übertragung in einen Blister und dann bei der Etikettierung. Häufige Fehler sind dabei der Griff zum falschen Medikament, die falsche Menge und die falsche Zuweisung der Mischung zu einem Patienten. Die Ursachen sind vielfältig. Eine davon sind etwa eine schlechte Handschrift des behandelnden Arztes Eine andere Ursache dafür ist schlichtweg völlig übermüdetes und überarbeitetes Personal, das häufig in den Nachtstunden die Verblisterungen vornehmen muss. 

Digitalisierung und Automatisation verhindern Fehlmedikation 

Ärzte- und Pflegeverbände fordern daher verstärkt einerseits die Digitalisierung der Abläufe und Medikationspläne, welche eine Rückverfolgbarkeit der Medikationsprozesse lückenlos ermöglichen. Andererseits soll der verstärkte Einsatz von Automationslösungen, welche das Personal entlasten, für eine erhöhte Patientensicherheit sorgen. Der Mangel an Pfleger:innen sowie die demographischen Entwicklungen, welche für mehr Krankenstände sorgen, erhöhen dabei weiter den Druck auf die Spitäler, hier zu investieren.  

Fehlmedikation vermeiden durch D3 Daily Dose Dispenser 

Dem trägt nun eine Blister-Lösung des österreichischen Hightech-Konzern von Logistikautomationslösungen, Knapp, Rechnung, die von MicuraPharm jetzt auf den Markt gebracht wird: das D3 Daily Dose Dispenser Blister-System. Es handelt sich dabei um eine vollautomatische Lösung zur patientenindividuellen Verblisterung von Medikamenten. Der Clou der Lösung: Was bisher noch niemand geschafft hat, nämlich Medikamente direkt aus der Originalverpackung automatisch in einem patientenindividuellen Blister zur Verfügung zu stellen, ist den Ingenieuren aus der Steiermark. Das bedeutet eine enorme Erleichterung einerseits für Apotheken, Blister-Zentren, aber ganz besonders auch von Pflege-Einrichtungen und Spitälern. 

D3 Daily Dose Dispenser – Eine vollautomatische Lösung  

Die D3 Daily Dose Dispenser Blister-Lösung unterstützt Hersteller von patientenindividuellen Blistern bei der Kommissionierung und Neuverpackung von Medikamenten. Der Prozess ist dabei vollautomatisch: Tabletten werden direkt aus dem Originalblister in einen neuen Kartenblister kommissioniert. Im Anschluss daran findet dann die Versiegelung statt. Das Paket wird danach vollautomatisch mit einer Karte versehen, die mit den Patientendaten und Anweisungen zur Tabletten-Einnahme bedruckt wird. Dadurch werden Fachkräfte unterstützt, der Personalengpass im Gesundheitswesen entschärft und eine Fehlmedikation entscheidend vermieden. 

MicuraPharm eröffnet Demozentrum im Raum Mainz 

D3 Daily Dose Dispenser – Neue Lösung aus Österreich sagt der Fehlmedikation radikal den Kampf an. (Foto: Knapp / RS MEDIA WORLD Archiv)
D3 Daily Dose Dispenser – Neue Lösung aus Österreich sagt der Fehlmedikation radikal den Kampf an. (Foto: Knapp / RS MEDIA WORLD Archiv)

Der erste D3 Daily Dose Dispenser befindet sich derzeit im Demozentrum der MicuraPharm in Klein-Winternheim in Deutschland. Anlässlich der Eröffnungsfeier bringt Geschäftsführer Edgar Mähringer-Kunz die Vorteile des Systems auf den Punkt: „Das Management der Tabletten erledigt der D3 Daily Dose Dispenser von selbst. Die Tablette bleibt in ihrer Originalverpackung bis zur unmittelbaren Abfüllung. Das macht die Anlage in einer rasenden Geschwindigkeit und mit einem Höchstmaß an Sicherheit.“ Dabei werden die einzelnen Arbeitsschritte automatisch geprüft und dokumentiert. MicuraPharm betreibt das D3-System von KNAPP mit nur zwei Fachkräften. Trotzdem können bis zu 5.000 Patienten mit Wochenblistern versorgt werden.  

Verblisterung so einfach wie möglich 

Der neuartige Kartenblister macht die Handhabung für Patienten und Pflegepersonal so angenehm wie möglich. Ein benutzerfreundliches Design, Nachverfolgung von Charge, Seriennummer und Verfallsdaten, das Ausschließen von Fehlern und ein Maximum an Hygiene sind nur einige Vorteile des neuen D3 Daily Dose Dispensers.  

Partner für Spitäler, Pflegeeinrichtungen, Apotheken und Blister-Zentren 

Das Rezept- und Medikamentenmanagement erfolgt – falls gewünscht – über die Apotheken. Dadurch kann der Lagerbestand in den Apotheken erheblich reduziert werden. Durch die wiederverschließbaren Behälter auf der Blister-Karte können sogar Medikationsänderungen berücksichtigt werden. Die klare, patientenindividuelle Kennzeichnung ermöglicht das direkte Verabreichen an den Patienten – ohne zeitaufwändiges und fehleranfälliges Umfüllen. Sowohl Apotheken als auch Pflegeheime sparen damit wertvolle Zeit bei der Versorgung von Patienten.  

Knapp in Kürze 

Seit über 70 Jahren ist die KNAPP AG High-Tech Partner für die Gesundheitsbranche. Dabei stehen Lösungen für die gesamte logistische Wertschöpfungskette, von der Produktion über den Großhandel bis zum Patienten im Mittelpunkt. Das D3 Daily Dose Dispenser Blister-System ist in diesem Sinne nicht nur ein Produkt, sondern ein gesamtheitliches Lösungspaket inklusive Software, Service und laufender Beratung. 

micurapharm.de | knapp.com

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