Industrie 4.0, Digitalisierung und das Internet der Dinge. Doch fehlende Kommunikationsstandards führen derzeit eher in Richtung Babylon als ins Paradies. Besonders deutlich wird das im Schnittstellenmanagement der Software-Systeme, bei dem es auch auf den Anwender ankommt. Der muss nämlich für die richtigen Daten sorgen.
In unserer komplexen Wirtschaftswelt verschmelzen die Unternehmen innerhalb einer Supply Chain immer stärker mit den Strukturen ihrer Lieferanten und Kunden. Die dadurch entstehenden hoch differenzierten internen sowie unternehmensübergreifenden Abläufe müssen aber auf Softwareebene geplant und operativ gesteuert werden. Der Wertbeitrag, den die IT dabei für Unternehmen leistet, ist daher so hoch wie nie: Geschäftsprozesse basieren auf einem komplexen System von miteinander verbundenen und abhängigen Software-Anwendungen. Ihr reibungsloser Ablauf ist daher ein wichtiger Faktor für nachhaltigen Markterfolg.
Systeme synchronisieren
Es geht also um Systeme, die über Schnittstellen kommunizieren. Diese bilden den Übergang zwischen unterschiedlichen Programmen und ermöglichen dadurch den Datenaustausch – der Output von A ist der Input für B. Dass dieser Tausch zwischen den Systemen synchron verläuft, dafür müssen deren Oberflächen und Datenstrukturen zusammenpassen, d.h. sie müssen kompatibel sein.
Datenaustausch und Kompatibilität. Den Datenaustausch über die Kompatibilität der Systeme zu erreichen ist eine Bedingung, welche in der Realität nicht erst auf den zweiten Blick eine unproblematische Kommunikation in Frage stellt. Doch welcher lösungsorientierte Kunde, der sich durch den Erwerb einer Software smartere Logistik-Abläufe für sein Unternehmen erhofft, möchte zusätzliche Baustellen, die zudem mit finanziellem Mehraufwand verbunden sind? Laut Studien und Umfragen ist das Thema „Schnittstellen“ im Kontext von Logistik-Software daher eines der sensibelsten. Darum wird der Fähigkeit des effektiven Schnittstellenmanagements bei der Auswahl eines Anbieters besonderes Augenmerk geschenkt.
User in der Pflicht. Fraglich ist dabei, wie dabei das Management überhaupt aussehen soll? Dabei muss auch die Frage beantwortet sein, wer eigentlich was mangen muss? Ist nämlich die Antwort auf erwünschte Ziele des Kunden mit dem Lösungsportfolio des Software-Anbieters gegeben, ist es Aufgabe des Nutzers, arbeits- und belastungsfähige Daten zu liefern. Das ist zwar logisch, in der Praxis jedoch alles andere als selbstverständlich. Und dass man selbst bei Schnittstellen „mitmanagen“ muss, wenn etwa neue Logistik-Software implementiert werden soll, daran denken die meisten Anwender zumindest im Vorfeld einer Kaufentscheidung eher selten. Genau hierzu sprach Gisela Upmeyer mit Alexander Fuchs, Berater beim Software-Haus Wanko Informationslogistik in Ainring (Bayern). (zum Interview)