SICHERHEITSTECHNIK – Kampf dem Verschwinden

Niemand spricht gerne darüber, aber vor allem in größeren Unternehmen gehören mysteriöse Materialschwünde, das Verschwinden von Inventar und Einbrüche heute nahezu zum Alltag. Intelligente Sicherheitstechnik könnte hier Abhilfe schaffen und Security-Prozesse effizienter machen. Das ist zumindest bei P.T. Post Eisenhandel in Langenfeld gelungen.

Diebstahl in Unternehmen ist nur schwer zu stoppen. (Foto: Andreas Hermsdorf / pixelio.de)

Einbrüche, Diebstähle und Betrügereien: Auch in Zeiten der Digitalisierung sind das immer noch häufige Ursachen für beträchtliche Verluste mittelständischer Unternehmen. Trotzdem verzichten sie nach wie vor oftmals auf die Investition in eine moderne und intelligente Sicherheitstechnik. Kaum nachvollziehbar, findet Peter Post, Geschäftsführer der P.T. Post Eisenhandel, der sich für ein intelligentes Sicherheitssystem mit einem Server von Milestone Systems und einer zentralen Leitstelle der Protego 24 entschieden hat.

Mysteriöse Materialschwünde

Egal wie erfolgreich ein Unternehmen ist, die Schattenseiten eines großen Betriebs gehören zum Alltag unweigerlich mit dazu. Auf großen Werksgeländen, in Lagerhallen und Bürogebäuden ist es keine Seltenheit, dass Material und Inventar von heute auf morgen spurlos verschwinden, Papiere nicht mit dem tatsächlichen Warenbestand übereinstimmen, Betriebsmittel zweckentfremdet werden und die Anzahl der Personen, die täglich das Gelände betreten und verlassen, kaum zu überschauen ist.

Klassische Alarmanlagen haben ihre Grenzen. Was nutzt es, wenn plötzlich die Sirenen heulen, aber niemand da ist, um zu beurteilen, was passiert ist und wie zu handeln ist?“ (Peter Post, CEO P.T. Post Eisenhandel)

Metallklau hat Hochkonjunktur. Auch Peter Post, Geschäftsführer der P.T. Post Eisenhandel, kennt diese Probleme. Sein Unternehmen handelt seit 1970 mit Metallwaren und es zählt heute zu den größten Handelsunternehmen für Stahle in Nordrhein-Westfalen. Gerade die Metallbranche ist mit ständigen Diebstählen konfrontiert, seitdem die Rohstoffpreise dafür hoch sind. Metalldiebe haben derzeit wieder Hochkonjunktur, seitdem die Kilopreise für Stahl, Kupfer usw. wieder kräftig angezogen haben.

Wenn es nur Einbrüche wären…

Dabei ließen sich klassische Einbrüche mit Zäunen und Alarmtechnik durchaus weitestgehend verhindern, aber für jegliche andere Unregelmäßigkeiten brauche es eine modernere und ausgefeiltere Sicherheitstechnik, so P. Post. „Wir haben frühzeitig in Sicherheitstechnik investiert. Aber klassische Alarmanlagen haben ihre Grenzen. Was nutzt es, wenn plötzlich die Sirenen heulen, aber niemand da ist, um zu beurteilen, was passiert ist und wie zu handeln ist?“, fragt der Unternehmer.

Vernetzung der Sicherheit. Um solchen Vorfällen künftig vorzubeugen, hat er sich dazu entschieden, alle Bewegungsmelder, Kameras und sonstigen Module mit einer professionellen Leitstelle zu verbinden zu lassen. Diese befindet sich in einem Standort des Spezialisten Freihoff Sicherheitsservice, der diesen Service unter dem Markennamen Protego 24 anbietet. In der nach dem Standard DIN EN 50518 zertifizierten Leitstelle beobachten jetzt erfahrene Experten rund um die Uhr die Meldungen aus den aufgeschalteten Betrieben und leiten im Ernstfall entsprechende Maßnahmen ein. Das kann von einer Fernansprache des Täters über Lautsprecher bis hin zum Alarmieren des Wachdienstes oder der Polizei sein.

Ein intelligentes Video-Überwachundssystem entlastet jetzt den Werksschutz bei P.T. Post Eisenhandel spürbar und senkt den Schwund erheblich. (Foto: Gabi Eder / pixelio.de)

IP-Videomanagement. Freihoff arbeitet dabei mit der Videomanagementsoftware (VMS) XProtect Professional von Milestone Systems, ein weltweiter Anbieter von Open Plattform IP-Videomanagementsoftware. XProtect Professional ist eine Open-Plattform-VMS, die einen kompletten visuellen Überblick über alle installierten Überwachungsanlagen bereitstellt. „Die Videomanagementsoftware von Milestone war in diesem Projekt die richtige Wahl, weil es sich um eine Architektur mit offener Plattform handelt.

Das heißt, dass wir auch Module von Drittanbietern integrieren können – zum Beispiel Kameras oder Nebelmaschinen. Für die Warenerfassung kann die VMS zudem ein Barcode-Scansystem nutzen“, erklärt Till Freihoff, Geschäftsführer Protego 24.

Risikostellen im Betrieb identifizieren

„Im Rahmen einer umfangreichen Analyse unserer Sicherheitsvorkehrungen haben wir festgestellt, dass es einige Risikostellen und personenbezogene Gefährdungen gab“, berichtet Geschäftsführer P. Post. So habe es beispielsweis keine Zugangskontrollen zum Firmengelände gegeben, was in großen Betrieben wie der P.T. Post Eisenhandel problematischer sei, da tagtäglich unterschiedlichste Personengruppen auf dem Gelände unterwegs sind. Neben den festen Mitarbeitern betreten auch Beschäftigte von Fremdfirmen, Leiharbeiter, Boten, Kurierdienste, IT-Dienstleister, Aushilfskräfte und auch ehemalige Mitarbeiter das Gelände, die sich vor Ort bestens auskennen. „Viele Unternehmen haben mit Unregelmäßigkeiten, die von sogenannten Innentätern unterstützt werden, zu kämpfen“, weiß Till Freihoff aus Erfahrung. So könnten Absprachen mit Mitarbeitern zum Beispiel Manipulation von Warenmengen, falsche Abrechnungen von Fremdfirmen oder sogar Diebstahl von Firmenwissen und Entwicklungs-Know-how nach sich ziehen. Auch die Unterschlagung von Betriebsmitteln sei eine typische Erscheinungsform von Insiderkriminalität, die massive Verluste nach sich ziehen können, so Till Freihoff.

Ein Problem, mit dem Unternehmen oft zu kämpfen haben, ist die Intervention bei Sicherheitsvorfällen – sei es durch Objektschutz, Polizeieinsatz oder Einschreiten durch den Sicherheitsdienst, was oft viel zu lange dauert, um eine kriminelle Handlung zu verhindern.“ (Till Freihoff, CEO Freihoff Sicherheitsservice Protego 24)

Werkschutz überfordert. „Ein weiteres Problem, mit dem Unternehmen oft zu kämpfen haben, ist die Intervention bei Sicherheitsvorfällen – sei es durch Objektschutz, Polizeieinsatz oder Einschreiten durch den Sicherheitsdienst, was oft viel zu lange dauert, um eine kriminelle Handlung zu verhindern“, erklärt T. Freihoff.  Denn der Werkschutz könne neben seinen alltäglichen Aufgaben nicht zusätzlich noch das aufwändige Informations- und Alarmmanagement übernehmen. Peter Post weiß aber auch, dass der Mensch selbst eine „Schwachstelle“ im Sicherheitssystem seines Unternehmens darstellt. Denn Fehlinterpretationen und Unaufmerksamkeit lassen sich im Betriebsalltag kaum ausschließen. „Unsere Analyse hat uns letztlich zu dem Ergebnis geführt, dass sich unter den bis zu diesem Zeitpunkt eingesetzten Sicherheitsvorkehrungen Materialverluste nicht komplett verhindern ließen“, erzählt Geschäftsführer Post.

 Intelligente Sicherheitstechnik gefragt

„Auf der Basis dieser Erkenntnisse haben wir uns letztlich für eine neue Alarmtechnik entschieden, die auch an unser Warenwirtschaftssystem gekoppelt ist“, berichtet Peter Post. Dazu wurden Kamerasysteme an Ein- und Ausfahrt, an den Verladepunkten, der LKW-Waage und dem Außenschutz installiert. Technisches Herzstück der neuen Sicherheitsinstallation ist die Videomanagementsoftware von Milestone Systems. Dieser wird zum einen mit Bildern der installierten Kamerasysteme beliefert. Zum anderen – und das ist das Besondere an dem Konzept – ist die Software an das vorhandene Wirtschaftssystem sowie an die Daten der Zugangskontrolle und der Waage angebunden. Die Software ist also in der Lage, Bilder mit Daten abzugleichen und so Unregelmäßigkeiten festzustellen, diese zu visualisieren und zu dokumentieren. Wenn also zum Beispiel das Ein- und Ausgangsgewicht eines LKW nicht zur gelieferten oder abgeholten Warenmenge passt, löst das Sicherheitssystem einen Alarm aus. „Der Gewichtsabgleich zwischen Warenein- und -ausgang ist ein ganz typischer Kontrollpunkt in so einem Unternehmen. Je nach Kundenwunsch können aber beliebig viele solcher Kontroll- und Zugangspunkte definiert werden“, erklärt Till Freihoff. Mit dem Milestone Ad-on erreicht die Fernüberwachung ein ganz neues Level. Denn alle von der Software gemeldeten Ereignisse können direkt durch die Leitstelle von Protego 24 bearbeitet werden. Das sei nicht nur schneller und wirtschaftlicher, sondern auch mindestens genauso effektiv wie eine Intervention vor Ort, meint Till Freihoff.

Sicherheitstechnik: Weniger Schwund

Für P. Post ist das Ergebnis eindeutig: Die neue Sicherheitsinstallation hat nicht nur für ein Plus an Sicherheit gesorgt, sondern senkt auch Kosten und steigert den Gewinn. So seien die Unregelmäßigkeiten in den Warenbeständen deutlich zurückgegangen, was sich wiederum positiv auf das Betriebsergebnis auswirke. „Da der Zugang zum Firmengelände jetzt auch nach den regulären Arbeitszeiten durch das neue System automatisch kontrolliert wird, können teure Geräte, Maschinen und andere Infrastrukturen nicht unbeobachtet missbraucht werden. Das senkt unsere Instandhaltungskosten“, berichtet der Geschäftsführer. Zusätzlich ermöglicht die neue Sicherheitsinstallation einen „digitalen Wächterrundgang“, in dem Mitarbeiter der Protego 24 Leitstelle Raum für Raum „abgehen“ und mit Infrarot-Kameras auch in versteckte Ecken gucken können. Wird dabei ein unbefugter Eindringling entdeckt, kann dieser über das Abspielen eines Audiofiles oder das Verströmen des sogenannten Turbonebels aktiv vertrieben werden. „So haben wir eine 24/7-Überwachung plus Tätervertreibung, die mit „echtem“ Wachpersonal weder in dieser Qualität noch zu diesen Konditionen machbar wäre“, berichtet P. Post. Nicht zuletzt stärke das hohe Sicherheitsniveau im Betrieb auch die Kundenbeziehungen und Reputation des Unternehmens, da es weniger Produktstopps durch falsche Lagerbestände und gleichzeitig eine höhere Liefersicherheit für den Kunden gebe.

Sicherheitstechnik: Schutz amortisiert sich

„Sicherheitssysteme anzupassen, ist immer mit Mühe verbunden“, gibt P. Post zu. Doch für ihn habe sich die Investition auf jeden Fall gelohnt, denn im Vergleich zu den möglichen Schäden durch Sicherheitsvorfälle sei der Aufwand der Installation winzig gewesen. „Es ging uns natürlich darum, unser Unternehmen vor Einbrüchen zu schützen. Aber ebenso wichtig waren uns die Einsparungen, die wir durch solch eine intelligente Lösung erzielen können“, erzählt er. Das sicherheitstechnische Geflecht sei zudem sehr transparent aufgebaut. So profitiert das Unternehmen etwa von einer übersichtlichen Dokumentation aller Warenein- und -ausgänge sowie von der Möglichkeit, das Personalmanagement nach der Regelarbeitszeit auszurichten. Die Ad-on-Lösung von Milestone rechnet sich somit nicht nur wegen der geringeren Verluste, sondern auch durch effizientere Prozesse. „Wir arbeiten sehr gerne mit den Lösungen von Milestone Systems. Dabei handelt es sich um Real Plug and Play“, zieht Till Freihoff sein Fazit. Denn die diversen Kameras und Melder arbeiten kabellos mit Funktechnik und werden einfach an der Videomanagementsoftware von Milestone angemeldet. Zum Schutz vor Sabotage sind die Verbindungen zwischen Meldemodulen und Software sowie dessen Draht zur Leitstelle außerdem gesondert überwacht.

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