Um langfristig die Betriebssicherheit von Regalen zu gewährleisten, muss nur selten die gesamte Lagereinrichtung ausgetauscht werden. Die Rhein-West Güterverkehr ließ ihr Palettenregal überprüfen und instand setzen. Gegenüber der Neuanschaffung eines Regals sparte man so rund 80 Prozent der Kosten.
Hochregallager, Palettenlager und andere Lager haben eine wichtige Funktion im Unternehmen, und zwar nicht nur, weil sie Ordnung schaffen. Sie sind der Garant dafür, dass Unternehmen effizient ihre begrenzten Räume nutzen können. Doch einmal installiert, finden die Anlagen nur noch wenig Beachtung. – Es sei denn, die Regalsysteme entsprechen nicht mehr den gewünschten Anforderungen, z. B. im Hinblick auf die Betriebssicherheit.
Verschleiß durch Nutzung
Dies war zum Beispiel bei Rhein West im nordrhein-westfälischen Emsdetten so. Das bekannte Speditionsunternehmen verfügt dort über ein modernes Logistikzentrum. In zehn Hallen lagern hier auf 30.000 m2 Artikel aus den Bereichen Pharma, Lebensmittel, Tiernahrung und Non-Food. Kunden nutzen außerdem zwei Kühlhäuser. Das Unternehmen mit 120 Lagermitarbeitern übernimmt dabei die gesamte Lagerung und die Bestandsführung sowie den Transport der Waren.
2.750 pro Tag. Vor allem das Palettenlager der Rhein-West ist seit jeher starken Belastungen ausgesetzt. Ein Umschlag von bis zu 2.750 Paletten pro Tag ist an Regalstreben und -stützen nicht spurlos vorübergegangen. Nach Jahrzehnten intensiver Nutzung haben sich erste Verschleißerscheinungen an der Lagereinrichtung bemerkbar gemacht. Um die Betriebssicherheit der bis zu 12 m hohen Regalanlage auch weiterhin zu gewährleisten, musste der Logistikdienstleister reagieren.
Neu vs. Instandhaltung. Für Lagerbetreiber gibt es in dieser Situation zwei Möglichkeiten: Eine ist die Anschaffung einer neuen Regalanlage. Oftmals ist allerdings eine Regalreparatur mit anschließender kontinuierlicher Pflege die kosteneffizientere Lösung. Dafür entschied sich auch Rhein-West und beauftragte die Regalprüfungs- und -reparaturexperten von Klein mit der Generalsanierung ihres Palettenlagers.
Regalprüfung als Grundlage
Vor Beginn der Instandsetzung erfolgte eine detaillierte Prüfung der Regalanlage. Dabei wurde eine Sichtkontrolle auf Einhaltung der DGUV-Regel 108-007 durchgeführt. Regalbauteile wurden auf Verformungen und Beschädigungen gemäß DIN EN 15635 untersucht. „Bei einer ausführlichen Sichtung stellten wir fest, dass Regalstützen und -streben bei Rhein-West reparabel waren“, berichtet Egon Klein, Geschäftsführer des auf Regalprüfungen spezialisierten Unternehmens Klein Regalprüfung in Schweinschied.
Rechtliche Grundlagen. Die rechtliche Grundlage für eine Regalreparatur liefert die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) in ihrer BGI 5166. Hier ist festgelegt, dass Reparaturen an Regalen grundsätzlich auch von Firmen durchgeführt werden dürfen, die nicht der Hersteller des Regals sind, auch ohne dessen Zustimmung. Die Voraussetzung dafür ist, dass der Reparateur dem Betreiber garantiert und bescheinigt, dass die Tragfähigkeit des Regals mindestens so gut ist wie im Neuzustand.
Neukauf nicht zwingend. Ein Neukauf ist in der Regel – und so auch bei Rhein-West – nicht zwingend notwendig. Mit dem Instandsetzungsset Robusto stabilisierte Klein im Lager von Rhein-West 1.200 Regalstützen und 300 Regalstreben. Dazu wurden die defekten Regalkomponenten zunächst gerichtet und im Anschluss mit einem verzinkten, mindestens 4 mm dicken U-Profil verstärkt. „Das System schient das Regal, sodass die Kraft weiter durch die Regalkomponenten fließt“, erklärt E. Klein. Die Verstärkungsprofile erhöhen die Stabilität und Tragfähigkeit der gerichteten Komponente – das belegen Versuche und Berechnungen des Prüfinstituts Dr. Möll aus Darmstadt. So kann Klein, wie in der BGI 5166 gefordert, mindestens die ursprüngliche Tragfähigkeit bescheinigen.
Instandsetzung im laufenden Betrieb
Für die Instandsetzung benötigen die Mitarbeiter von Klein nur sehr wenig Platz. Ein großer Vorteil der Regalreparatur mit Robusto ist ihre Durchführung im laufenden Betrieb. Die Regale müssen nur selten leer geräumt werden und die Kommissionierer können weiterarbeiten. So entstehen keine Lieferengpässe.
Anfahrschutz als Investition in die Zukunft
15 Stapler sind in den bis zu 75 m langen Gängen des Rhein-West-Lagers Tag für Tag unterwegs. „Bei der Anzahl an Staplern bleiben Rammschäden an der Regalanlage nicht aus“, berichtet Heiner Haverkamp, Logistikleiter bei Rhein-West. „Deshalb haben wir beschlossen, die Anlage mit Rammprofilen noch sicherer zu machen.“
Rambo hilft. An den Regalstirnseiten der Fahrwege installierte Klein zudem seinen Rammschutz Rambo. Dieser besteht aus verzinktem Stahl und ist so konzipiert, dass er bei einem Stoß federnd nachgibt. Klein produziert die Rammschütze je nach Kundenanforderung in der eigenen Produktion mit modernsten CNC-Maschinen. Nach der erfolgreichen Instandsetzung der Regalanlage ist die Zusammenarbeit der beiden Unternehmen noch nicht beendet. Klein führt bei Rhein-West auch weiterhin die vorgeschriebene jährliche Regalinspektion nach BGI 5166 und DIN EN 15635 durch. Fallen bei dieser Inspektion neue Schäden auf, repariert Klein diese ebenfalls.
80 Prozent gespart
Für Rhein West dürfte sich die Investition in die Instandhaltung gelohnt haben. Denn bei der Projektierung überlegte man auch eine Neuinvestition. Doch Berechnungen ergaben, dass die Instandhaltung der Regale um 80 Prozent günstiger ist, als ein Neukauf. Gleichzeitig konnte damit die Nutzungsdauer des bestehenden Systems um etliche Jahre verlängert werden.
www.rhein-west-spedition.de | www.regalpruefung.de
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