Entwicklungshilfe – Unternehmen aus Vorarlberg wie etwa Sunergy und Liechtenstein spenden eine Photovoltaik-Anlage für das Flüchtlingslager Palorinya in Uganda. Und Österreichs ältester Logistiker, Gebrüder Weiss, transportiert unentgeltlich die Solaranlage von Vorarlberg nach Ostafrika. Sie wird dort alte Dieselgeneratoren für den Betrieb eines Ausbildungszentrums ersetzen.

Das Lager Palorinya befindet sich im Norden Ugandas im Moyo-Distrikt. Es wurde im Dezember 2016 eingerichtet, um Flüchtlinge aus dem Südsudan aufzunehmen, die vor dem Bürgerkrieg geflohen sind. Das Lager erstreckt sich dabei über eine Fläche von etwa 37,6 Quadratkilometern und beherbergt derzeit rund 124.632 Menschen. Neben der Bereitstellung von Unterkünften und grundlegenden Dienstleistungen für die Flüchtlinge, gibt es auch Initiativen zur Aufforstung und Umweltschutz, um die Auswirkungen auf die lokale Umwelt zu minimieren. Und es gibt dort auch eine Art Berufsschule mit Ausbildungsstätten, wo junge Afrikaner handwerkliche Berufe erlernen können. Das ist der Kern der Initiative des katholischen Missionars Erich Fischnaller, der schon seit Jahrzehnten in der Region mit seinen Initiativen Entwicklungshilfe leistet. (hier klicken und mehr Infos der UNHCR zum Flüchtlingslager Palorinya als PDF downloaden.)
E. Fischnaller – Bildung als Entwicklungshilfe
Der 1949 in Mühlbach (Südtirol) geborene E. Fischnaller begann seine Missionstätigkeit 1968 und hat seitdem in verschiedenen Ländern gearbeitet, darunter Südafrika, dem Südsudan und eben auch in Uganda. Ab 2005 war der Geistliche im Südsudan in der Entwicklungshilfe tätig, wo er unter anderem Schulen und Ausbildungsprojekte aufgebaut hat. Wegen des Bürgerkriegs im Südsudan musste er jedoch 2017 nach Uganda fliehen und arbeitet seitdem im Flüchtlingslager Palorinya. Dort setzt er sich für die Ausbildung und Unterstützung der Flüchtlinge ein, indem er Werkstätten und landwirtschaftliche Projekte organisiert. Seine Arbeit hat vielen Menschen geholfen, eine neue Perspektive zu finden und sich eine Zukunft aufzubauen.
Entwicklungshilfe – 200 KW durch Photovoltaik aus Vorarlberg und Liechtenstein
Von vielen Seiten unterstützt, hat E. Fischnaller inzwischen mehrere Ausbildungswerkstätten in Palorinya errichtet. Dort erlernen die jungen Menschen handwerkliche Berufe wie Tischler, Schlosser oder Bäcker. Den Strom für die Werkstätten produzierten bisher alte Dieselgeneratoren. Das war allerdings teuer und wenig umweltfreundlich. Das ändert sich jedoch nun: Nicht genannt werden wollende Photovoltaikanlangen-Hersteller und Elektrotechnik-Betriebe aus Vorarlberg und Liechtenstein haben für das Entwicklungshilfe – Projekt E. Fischnallers alle nötigen Komponenten für eine leistungsstarke Photovoltaikanlage (PV) gespendet: Sie kann ohne Anschluss an ein öffentliches Stromnetz betrieben werden (offgrid) und erzeugt demnächst bis zu 200 Kilowatt elektrische Energie.
Gebrüder Weiss unterstützt Entwicklungshilfe

Den Transport der Solaranlage nach Uganda übernimmt das Logistikunternehmen Gebrüder Weiss: „Das ist eine vorbildliche Initiative von Betrieben aus der Region, die dazu beiträgt, den Menschen vor Ort eine Perspektive für die Zukunft zu geben. Sie ist darüber hinaus auch noch ökologisch sinnvoll. Sonnenenergie statt fossilem Brennstoff: Ein nachhaltiges Entwicklungshilfe – Projekt, das wir gerne unterstützen“, sagt Andreas Bilgeri, Leiter von Gebrüder Weiss Air & Sea Wolfurt. Verpackt in einen 40-Fuß-Seefrachtcontainer wird die Solaranlage noch vor Weihnachten auf die Reise geschickt. Zunächst geht es auf der Schiene von Wolfurt nach Rotterdam, danach per Schiff weiter nach Mombasa (Kenia). Der restliche Landweg bis nach Uganda erfolgt mit dem Lkw.
In Wolfurt getestet und montiert
„Ich bin sehr froh, dass wir mit Gebrüder Weiss einen Vorarlberger und gleichzeitig international erfahrenen Logistiker an unserer Seite haben. Das erleichtert uns die Abstimmungsprozesse und wir können sicher sein, dass die Solaranlage pünktlich und sicher ans Ziel kommt“, sagt Matthias Burtscher, Geschäftsführer des Vorarlberger Solarspezialisten Sunergy und leitender Koordinator der Aktion. Auf seinem Betriebsgelände wurden die gespendeten PV-Anlagen-Module mit der Unterstützung vieler ehrenamtlicher Helfer vor dem Transport zusammengebaut, getestet und anschließend verpackt.
Das Palorinya-Projekt in Kürze
„Solarstrom für Palorinya“ ist ein Gemeinschaftsprojekt des katholischen Missionsorden der Comboni-Missionare – vor Ort vertreten durch Bruder Erich Fischnaller – sowie zahlreicher Firmen, Vereine und Personen aus Vorarlberg, Liechtenstein und Südtirol. Seit 2016 engagiert sich der gebürtige Südtiroler Fischnaller, der bereits vor 50 Jahren seine Missionstätigkeit in Afrika aufnahm, im Flüchtlingsaufnahmezentrum Palorinya. Dort leben mehr als 125.000 Menschen, die meisten von ihnen flohen vor dem Bürgerkrieg im benachbarten Sudan. Die neue Solaranlage hilft nicht nur, die hohen Kosten für Dieseltreibstoff einzusparen, sondern nutzt auch die klimatischen Voraussetzungen in Uganda optimal. Denn hier scheint die Sonne aufgrund der Lage am Äquator fast das ganze Jahr mit gleichbleibend hoher Intensität.
gw-world.com | sunergy.info | unhcr.org
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