DROHNEN – Hafen Rotterdam will Arbeit der Schiffsführer revolutionieren

Drohnen – Der Hafen Rotterdam setzt schon lange auf fahrerlose Transportsysteme, beispielsweise beim internen Containertransport. Künftig sollen im Hafengelände unbemannte Flugdrohnen die die Arbeit von Schiffsführern vereinfachen, aber auch Schiffe mit Kleinmengen von Waren und Objekten vom Land aus beliefern. Aufgrund eines integrierten Flugmanagements kommen diese Flugdrohnen-Flotten auch nicht der Flugsicherung des nahegelegenen Flughafens in Den Haag in die Quere. Das System kommt aus Israel und wurde Anfang März der Öffentlichkeit vorgestellt. 

Drohnen - E. Zor: "Wir freuen uns sehr, Teil des U-Space-Ökosystems des Rotterdamer Hafens zu sein, das neue Wege in der Luftfahrtindustrie beschreitet." (Foto: airwaz / RS MEDIA WORLD archive)
Drohnen – E. Zor: „Wir freuen uns sehr, Teil des U-Space-Ökosystems des Rotterdamer Hafens zu sein, das neue Wege in der Luftfahrtindustrie beschreitet.“ (Foto: airwaz / RS MEDIA WORLD archive)

Fahrerlose Transportsysteme bieten seinen Anwendern schon seit Jahren wesentliche Vorteile bei der Prozessoptimierung, insbesondere dann, wenn Waren in großer Zahl auf größeren Flächen transportiert werden müssen. Seit der rasanten Entwicklung von Drohnen kommen nun auch immer mehr dieser fahrerlosen Flugrobots für unterschiedlichste zivile Dienstleistungen zum Einsatz.  

Mehr Effizienz durch Einsatz von Drohnen 

Der Hafen Rotterdam will beispielsweise mit unbemannten Flugdrohnen künftig die Arbeit von Schiffsführern effizienter machen aber auch landgestützt Schiffe, die im Hafengelände vor Anker liegen, mit Waren und Objekten unterschiedlichster Art beliefern. Wie das funktioniert, das demonstrierte Anfang März der israelische Spezialist für Flugdrohnen und Flottenmanagement, Airwayz, den Medien. Der Clou am UTM/USSP-System aus Israel ist dabei, dass es zur Steuerung von gleich mehreren Drohnenflotten eingesetzt und parallel zu den Flugsicherungssystemen des nahegelegenen Flughafens Den Haag betrieben werden kann.  

Drohnen – Die Industrierevolution bei Schiffsführern? 

Das UTM/USSP-System könnte die Arbeit insbesondere von Bootsführern im Hafen revolutionieren, wie es bei Airwaz in einer Presseaussendung heißt. Schiffsführer spielen in Häfen eine entscheidende Rolle, insbesondere bei der Organisation und Sicherheit des Schiffsverkehrs. So sind sie für das sichere An- und Ablegen von Schiffen im Hafen verantwortlich. Gleichzeitig koordinieren sie die Bewegungen der Schiffe, um Kollisionen zu vermeiden und den reibungslosen Ablauf im Hafen zu gewährleisten. Hinzu kommen Kommunikationsaufgaben zwischen der Hafenmeisterei und anderen Schiffen, die Bewachung der Ladungen bei der Be- und Entladung und sie unterstützen die Schiffsmannschaften bei der Navigation durch den Hafen usw. Der geschickte Einsatz von Drohnenflotten könnte Bootsführer somit bei ihren umfassenden Aufgaben im Hafen nicht nur unterstützen, sondern die Qualität ihrer Arbeit entscheidend verbessern. Gleichzeitig sind damit Dienstleistungen möglich, die vorher nahezu undenkbar waren beispielsweise wegen der großen Entfernungen im Hafen Rotterdam. Die Integration von Drohnen in dieses Ökosystem ermöglicht es Schiffsführern jetzt, von konventionellen schiffsgestützten Lieferungen auf Drohnenlieferungen umzusteigen. Genau das verbessert die Nachhaltigkeit, Effizienz und Kosteneffizienz im täglichen Hafenbetrieb. 

Drohnen werden mit KI-basiertem dynamischem USSP gesteuert 

Drohnen - Mit dem weltweit ersten KI-basierten Dynamic UTM (Unmanned Traffic Management) lernt die KI das dynamische urbane Umfeld und ermöglicht ein vollständig automatisiertes System zur Echtzeitbewirtschaftung des unbemannten Luftraums. (Foto: airwaz / RS MEDIA WORLD archive)
Drohnen – Mit dem weltweit ersten KI-basierten Dynamic UTM (Unmanned Traffic Management) lernt die KI das dynamische urbane Umfeld und ermöglicht ein vollständig automatisiertes System zur Echtzeitbewirtschaftung des unbemannten Luftraums. (Foto: airwaz / RS MEDIA WORLD archive)

Die KI-basierte dynamische UTM/USSP von Airwayz wurde dabei im Rahmen des Innovationsprogramms “Drone Port of Rotterdam” implementiert und integriert, um gleich mehrere Drohnenflotten im unteren Luftraum zu orchestrieren. Für den größten Seehafen Europas wurde von den israelischen Spezialisten der Prototyp eines U-Space-Luftraumes für Rotterdam, d.h. ein sicheres Luftraummanagement-Systems entwickelt. Dieses Konzept ermöglicht nämlich erst einen sicheren Betrieb von Drohnen in gemeinsam genutzten Lufträumen. Für Rotterdam spielt das insbesondere im unteren Luftraum eine entscheidende Rolle, denn der Flughafen von Den Haag ist nicht weit entfernt. Startende und landende Flugzeuge und Drohnen dürfen sich keinesfalls in die Quere kommen.  

Drohnen beherrschen unteren Luftraum 

Der untere Luftraum im Rotterdamer Hafen wurde hierbei aufgrund der Nähe zum Flughafen Den Haag als “G-Klasse” im Westen und “C-Klasse” im Osten ausgewiesen. Mit dem Plan, den C-Klasse-Luftraum zu erweitern, der einen kontrollierten Luftraum mit Flugsicherungsdiensten beinhaltet, die eine präzise Trennung und Sequenzierung verwalten, wird die Integration von UTM/USSP und ATM innerhalb des Hafens in Zukunft erweitert. Diese Integration stellt einen bedeutenden Fortschritt in Bezug auf die Flugsicherheit und die betriebliche Effizienz dar. Sie fördert nämlich eine harmonische Umgebung fördert, in der Drohnen und Flugzeuge koexistieren können. Die Initiative des Hafenbetriebs Rotterdam, die im Rahmen der CTR (Controlled Traffic Region) betrieben wird, setzt Maßstäbe für andere europäische Großstädte mit Flughäfen in der Nähe. „Wir freuen uns sehr, Teil des U-Space-Ökosystems des Rotterdamer Hafens zu sein, das neue Wege in der Luftfahrtindustrie beschreitet“, sagt Eyal Zor, CEO von Airwayz gegenüber den Medien. „Heute haben wir die Fähigkeit unseres UTM/USSP-Systems unter Beweis gestellt, Drohnen zu verwalten, die sicher und effizient im Rotterdamer Hafen operieren. Durch die Koexistenz von bemannten und unbemannten Luftfahrzeugen im gesamten Hafen, die Nutzung von DAR-Diensten (DAR = Dynamic Airspace Reconfigurations) im Drohnenbetrieb und die Integration von ADS-B-Sendern gewährleistet Airwayz jederzeit einen sicheren, optimierten und effizienten Betrieb.“ 

Drohnen – Ein System, mehrere Flotten 

Drohnen - Durch die Kombination des kampferprobtesten technologischen und operativen Teams der Welt ist Airwayz bereit, den Himmel zu öffnen und die kommerzielle Drohnen-Ära zu entfesseln. (Foto: airwaz / RS MEDIA WORLD archive)
Drohnen – Durch die Kombination des kampferprobtesten technologischen und operativen Teams der Welt ist Airwayz bereit, den Himmel zu öffnen und die kommerzielle Drohnen-Ära zu entfesseln. (Foto: airwaz / RS MEDIA WORLD archive)

Gleich mehrere Drohnenbetreiber und Betriebssysteme führten während der gesamten Demonstration Aufgaben aus, die nahtlos mit dem Flugverkehrsmanagementsystem verbunden und verwaltet wurden. Airwayz UTM/USSP lässt sich auch in AIS-Informationen integrieren und fügt eine entscheidende Sicherheitsebene hinzu, indem Schiffsdaten an das Flugverkehrsmanagement übermittelt werden. Die Demonstration im Hafen Rotterdam markiert somit einen Meilenstein im U-Space-Betrieb. Das System öffnet zudem Türen zur Kommerzialisierung von Drohnenbetrieben in Seehäfen und in zahlreichen anderen Sektoren, wie z. B. Smart Cities. 

airwaz.com | portofrotterdam.com

Verwandte Themen

(Mehr als 130 aktuelle Artikel rund um das Transport- und Verkehrswesen in Europa und weltweit finden Interessenten in unserer Kategorie  TRANSPORT+INFRASTRUKTUR  auf blogistic.net)

(Mehr zur HJS MEDIA WORLD finden Sie hier unter hjs-media-world.at)