Bei einer Pressekonferenz Anfang September der Digitaloffensive Österreich (DOÖ), sehen die großen Anbieter A1 Telekom, Magenta und Drei Austria einen erheblichen Handlungsbedarf der Politik. Sie plädieren für weniger Förderungen und weniger Bürokratie, dafür aber für einen fairen Wettbewerb und steuerliche Gleichbehandlung gegenüber ausländischen Anbietern wie etwa Starlink von Elon Musk. Ansonsten prognostizieren sie einen Investitionsstopp wegen Unrentabilität der nationalen Telekom-Netze.
(hier gehts zum Filmbeitrag zur Pressekonferenz auf unserem Sender A-TV)

DOÖ – Wertschöpfung von elf Milliarden Euro
Bei der Pressekonferenz der Digitaloffensive Österreich (DOÖ) am 4. September 2025 in Wien zogen die CEOs der großen Telekommunikationsanbieter – Thomas Arnoldner (A1), Thomas Kicker (Magenta) und Rudolf Schrefl (Drei) – Bilanz über ein Jahrzehnt digitaler Infrastrukturinvestitionen. Diese sieht durchweg positiv aus mit über 5,7 Milliarden Euro Gesamtinvestitionen und einer 5G-Versorgung von 98 Prozent im besiedelten Raum. Die Branche stellt in Österreich jeden fünfzigsten Arbeitsplatz und produziert eine Wertschöpfung von rund elf Milliarden Euro pro Jahr. Das entspricht mehr als einem Prozent des gesamten BIP in Österreich.
DOÖ – Telekom-Branche steht vor negativem Wendepunkt
Jetzt sieht sich die Branche jedoch an einem Wendepunkt. Denn erstmals verzeichnete sie im ersten Halbjahr einen Umsatzrückgang. Die CEOs warnen daher vor einem Investitionsstopp, ausgelöst durch überbordende Bürokratie, fragmentierte Genehmigungsverfahren und unfaire Wettbewerbsbedingungen. Die digitalen Netze müssen permanent an die Anforderungen neuer Technologien und der Märkte angepasst werden, was permanente Neuinvestitionen der Branche von mindestens 900 Millionen Euro jährlich erfordern, so die Telekom-Manager. Besonders kritisieren die CEOs in diesem Zusammenhang die regulatorische Ungleichbehandlung gegenüber internationalen Anbietern wie etwa Elon Musks Starlink, die ohne Infrastrukturinvestitionen, ohne vergleichbare Auflagen und ohne Steuern zu zahlen in Österreich operieren dürfen.
DOÖ – Standort und Vorreiterrolle muss abgesichert bleiben
Die Telekombranche fordert daher eine rasche Entbürokratisierung, einheitliche Genehmigungsstandards und eine Evaluierung der Breitbandförderungen. Der Fokus müsse künftig auf der besseren Nutzung bestehender Infrastruktur liegen, statt auf flächendeckendem Glasfaserausbau “bis in den letzten Kuhstall”, so die Forderung. Die DOÖ appelliert daher an die Politik, stabile Rahmenbedingungen zu schaffen, um den Standort attraktiv zu halten. Nur so könne Österreich seine digitale Zukunft sichern und weiterhin als Vorreiter in Europa gelten.
DOÖ in Kürze
Die Digitaloffensive Österreich (DOÖ) ist der führende Branchenverband der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in Österreich. Gegründet 2007 als Internetoffensive Österreich, vereint sie Unternehmen, Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft mit dem Ziel, die digitale Transformation des Landes voranzutreiben. Die DOÖ repräsentiert dabei über 80 Prozent der Wertschöpfung im heimischen IKT-Sektor und setzt sich für Investitionen, Bürokratieabbau, digitale Identitäten und Cybersicherheit ein.
Die DOÖ sieht ihre zentralen Aufgaben in einer politischen Interessensvertretung und Lobbying, insbesondere in der Einflussnahme auf die nationale und EU-weite Digitalpolitik. Hinzu kommen strategische Initiativen wie etwa die Entwicklung von Aktionsplänen wie beispielsweise „Mission 2029“ zur Förderung digitaler Infrastruktur, Kompetenzen und Innovation. Gleichzeitig treibt die DOÖ die öffentliche Vernetzung voran, beispielsweise mit der Organisation von Veranstaltungen wie dem IKT-Konvent, Österreichs größtem Digitalkongress. Der Branchenverband vertritt in Digital Europe die österreichischen Interessen auf europäischer Ebene.
digitaloffensive.at | a1.net | magenta
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