ZoneZ – Ein Forschungsprojekt der FH Wiener Neustadt mit der ZKW Group und dem Austrian Institute of Technology, AIT, das bis 2024 läuft, soll mit Licht- und Sensortechnik die Sicherheit sich autonom bewegender Fahrzeuge massiv erhöhen. Dabei werden synthetisierte Simulationsdaten so eingesetzt, dass die Systeme in Echtzeit vulnerable Verkehrsteilnemer:innen erkennen können.
Die Bilder sich autonom bewegender Fahrzeuge und Autos ist bereits seit Jahrzehnten ein beliebtes Motiv futuristischer Science Fiction Filme. Realität wurde es bisher nur teilweise, etwa in Lagern oder, wenn es den Straßenverkehr betrifft, in den USA. Im Projekt ZoneZ wird an der FH Wiener Neustadt derzeit an einem innovativen Steuergerät gearbeitet, das mithilfe moderner Sensorsysteme u.a. ein dreidimensionales Echtzeit-Modell der Umgebung zur Verfügung stellt. In das Projekt involviert ist, neben der Fachhochschule Wiener Neustadt, der Spezialist für Lichtsysteme, die ZKW Group, und das Austrian Institute of Technology, AIT.
ZoneZ – Einsatz synthetisierte Simulationsdaten
„Ein hoher Automatisierungsgrad der Fahrzeuge, von Assistenzfunktionen bis zum autonomen Fahren ohne menschliche Intervention, ist die Voraussetzung für angestrebte Verbesserungen vor allem der Sicherheit in verschiedenen Bereichen“, erklären die Projektleiter von ZoneZ, Markus Hochrainer und Wolfgang Wöber. Das Team an der FH Wiener Neustadt setzt daher schon in einem frühen Projektstadium synthetisierte Simulationsdaten ein, die später zur Feinabstimmung der Algorithmen durch reale Messdaten ergänzt werden. Diese werden mit einem speziell für das Projekt modifizierten Testfahrzeug bei Messfahrten aufgezeichnet. Davon leiten sich direkt die folgenden Zielsetzungen ab: Erstellung virtueller Trainingsszenarien für Assistenz-Systeme auf Basis künstlicher Intelligenz (KI). Das ermöglich außerdem die Evaluierung verschiedener KI-Algorithmen zum Schutz von vulnerablen Verkehrsteilnehmern, wie etwa Fußgänger, Tiere etc. Dazu wird derzeit im Labor der FH Wr. Neustadt ein Demonstrationsmodell entwickelt, das später auch in der Ausbildung der Studierenden eingesetzt werden soll.
Trio arbeitet bis 2024 an Demonstrator
In das Projekt involviert ist neben der Fachhochschule Wiener Neustadt und der ZKW Group auch das Austrian Institute of Technology, AIT. Die besten Köpfe aller drei Institutionen sollen die Entwicklung insbesondere im Bereich der Sicherheit in der autonomen Mobilität weiter vorantreiben. „Für das AIT ist diese Form der Kooperation mit Fachhochschulen und Industriepartnern ein idealer Rahmen, in dem wir unsere Forschungen im Bereich der 3D Sensorik und Sensordatenfusion für eine robuste Erfassung des Fahrzeugumfelds vorantreiben können”, erklärt Christian Zinner von der Forschungsgruppe Assistive & Autonomous Systems und Leiter des Projekts am AIT.
Entwicklung bis 2024. Noch bis 2024 wird das Team im Rahmen des Projekts den Demonstrator weiter entwickeln. Durch leistungsfähige Bordelektronik und robuste Umgebungssensorik wird die Sicherheit sowohl für Insassen, als auch für andere Verkehrsteilnehmer deutlich erhöht. Künftige Fahrzeuggenerationen sollen die angestrebten Automatisierungsfähigkeiten „in der Breite“ und nicht nur im Oberklassesegment darstellen können.
Die Zukunft des Lichts beim autonomen Fahren
Das Team der ZKW Group beleuchtet hingegen die Wege der Zukunft. „Die Rolle des Lichts wird bei autonom fahrenden Fahrzeugen eine grundsätzlich andere sein als heute: Es ist nicht mehr wichtig, die Fahrbahn gut auszuleuchten, um die Sicht zu verbessern. Das Licht wird viel mehr die Kommunikation mit nicht autonom fahrenden Verkehrsteilnehmern übernehmen“, meint Oliver Schubert, CEO der ZKW Group. Die Frage ist allerdings, ab wann Autofahrer:innen in den Genuss der neuen Technologien kommen? „Das hängt davon ab, wie schnell die Automobilindustrie die neuen Lösungen annimmt und Serienfahrzeuge damit ausstattet“, ist von den Entwicklern des neuen Sicherheitssystems abschließend zu erfahren.
ZKW Group in Kürze
Die ZKW Group ist ein Traditionsunternehmen, das auf eine Geschichte von 80 Jahren zurückblickt. Bereits 1938 gründete Karl Zizala ZKW in Wien. Aus den Initialen seines Namens in Verbindung mit dem „W“ für die österreichische Hauptstadt leitet sich der Markenname ab. 1954 wurde das Unternehmen um das heutige Scheinwerferwerk in Wieselburg erweitert. 1982 übernahm die Familie Mommert das Unternehmen.
Von Wien in die Welt. Von der Metallkomponenten-Produktion für verschiedenste Motorrad- und LKW-Hersteller entwickelte sich in den darauffolgenden Jahrzehnten die Spezialisierung auf innovative Premium-Lichtsysteme und Elektronik. So wurde der erste Pkw-Hauptscheinwerfer 1989 serienmäßig produziert, 1995 folgte der erste Lkw-Hauptscheinwerfer und 2005 ging der erste bend-lite-Scheinwerfer (AFS) in Produktion. Im Jahr 2014 wurde der erste Laserscheinwerfer der Unternehmensgeschichte verbaut und Ende 2015 folgte der LED-Matrix Scheinwerfer. Als einer der Branchenführer beschäftigt die gesamte ZKW Group knapp 9.700 Menschen an den Standorten in Österreich, der Slowakei, Tschechien, China, Indien, Mexiko, Korea und den USA.
AIT in Kürze
Das AIT Austrian Institute of Technology nimmt in Österreich eine führende Position bei Innovationen ein und spielt zudem auf europäischer Ebene eine Schlüsselrolle als jene Forschungs- und Technologieeinrichtung, die sich mit den zentralen Infrastrukturthemen der Zukunft befasst.
Durch die Forschung und technologischen Entwicklungen des AIT werden grundlegende Innovationen für die nächste Generation von Infrastrukturtechnologien in den Bereichen Energy, Low-Emission Transport, Health & Bioresources, Digital Safety & Security, Vision, Automation & Control und Technology Experience verwirklicht. Ergänzt werden diese wissenschaftlichen Forschungsgebiete um die Kompetenz im Bereich Innovation Systems & Policy.
Als nationaler und internationaler Knotenpunkt an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Industrie macht das AIT dank seiner wissenschaftlich-technologischen Kompetenz, Erfahrung auf den Märkten, der engen Kundenbindung und einer hervorragenden Forschungsinfrastruktur Innovationen möglich.