SYSTEMLOGISTIK – Post nimmt Cube für Fulfillment in Betrieb

Fulfillment-Spezialist Österreichische Post Systemlogistik nimmt in Fischamend die erste Ausbaustufe ihres vollautomatisierten Distributionszentrums in Betrieb. Auf nur 800 qm Stellfläche stehen dem Dienstleister jetzt über 30.000 Lagerplätze für Fulfillment- und E-Commerce Aufträge etwa aus schöpping.at oder anderen Handelsunternehmen zur Verfügung. Intralogistik-Spezialist Toyota MH Austria und Konzern-Schwester Bastian Solutions haben diese bislang in Österreich einzigartige Cube Storage-Lösung realisiert.   

Der E-Commerce Boom sorgt bei KEP-Dienstleistern wie etwa der Österreichischen Post für enorme Durchsätze und Retouren, die faktisch nur noch maschinell wirtschaftlich umsetzbar sind, auch wegen des Fachkräftemangels. Gleichzeitig ist der Markt sehr volatil, sodass eine Planbarkeit kaum möglich ist. 

Post Systemlogistik steht auf Cube Storage  

Deshalb hat Fulfillment-Spezialist und Konzern-Tochter Post Systemlogistik im neuen Distributionszentrum in Fischamend in eine Cube Storage-Lösung der norwegischen AutoStore investiert (wir berichteten vom Bau auf blogistic.net). Sie wurde nun dieser Tage in Betrieb genommen und gestern den Fachmedien im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt. Realisiert wurde diese Lösung von Intralogistik-Spezialist Toyota Material Handling (MH) Austria und Konzern-Schwester Bastian Solutions. 

30.000 Behälterplätze & more  

Dabei handelt es sich um eine in dieser Form bislang einzigartige Anlage. Sie umfasst in ihrer ersten Ausbaustufe über 30.000 Behälterplätze, sogenannte Bins, welche mithilfe von im obersten Teil des Kubus selbst-verfahrenden Robots derzeit insgesamt acht Pick-Stationen beliefern. In der aktuellen Ausbaustufe sind derzeit 35 solcher Red-Line-Roboter der fünften Generation als Pick-Roboter im Einsatz. Sie gelten seitens des Systemherstellers AutoStore als besonders energieeffizient. Nach Aussagen von Dipl.-Ing. Josef Dax, Director Logistics Solutions bei Toyota MH Austria, verbrauchen sämtliche Geräte nicht mehr Energie als ein handelsüblicher Staubsauger. Gleichzeitig gelten die Robots allgemein als sehr zuverlässig.  

Systemlogistik vervierfacht Kapazitäten 

Wie auch immer: Von den Stationen aus können die Kommissionier-Mitarbeiter von Post Systemlogistik dann bis zu 600 Aufträge am Tag abwickeln. Das alles findet auf nur rund 800 Quadratmetern Gesamtfläche statt. Dennoch wurde mit dieser Lösung die Lagerkapazität im Distributionszentrum in Fischamend vervierfacht. Die aus Norwegen stammende AutoStore-Technologie erfüllt somit die hochgesteckten Ansprüche des Fulfillment-Dienstleisters  

Systemlogistik – Geschlossenes Kubus-System spart Lagerflächen 

Das automatisierte Lagersystem ist ein in sich geschlossener Kubus und verzichtet auf klassische Regale. Das schafft signifikant mehr Stauraum trotz kleinster Fläche. Die Anlage besteht dabei aus modular aufgebauten Behältern, die innerhalb einer Aluminiumkonstruktion – dem Grid – übereinandergestapelt sind. Sogenannte Pickroboter bewegen sich auf Schienen, die oben am Aluminium-Kubus angebracht sind und auch von oben auf das Gut zugreifen. 

Lagerlösung kommt ohne Transportgassen aus 

Der Vorteil dieser Lösung für die Post Systemlogistik ist, dass sie damit völlig ohne Transportgassen im Kommissionierbereich auskommt. Somit kann die verbaute Fläche ohne Leistungseinschränkungen optimal genutzt werden. Ein anderer Clou der AutoStore-Lösung ist, dass sie sich selbst reguliert und sowohl Schnelldreher als auch Langsamdreher im selben Kubus gelagert werden können. Da der Zugriff von oben durch die Robots erfolgt, lagern sich Schnelldreher im oberen Teil des Kubus, während sich die Langsamdreher im unteren Teil des Systems befinden. Auf diese Weise ist ein schneller Zugriff der Kommissionierer auf die Waren bei der Auftragsbearbeitung grantiert.   

Sicheres Zusammenspiel von Menschen und Maschine  

“Die acht Arbeitsstationen bilden somit die Schnittstellen zwischen Menschen und Maschine”, erläutert Thomas Hagen, Leiter Business Development Logistik Services bei der Österreichischen Post die Funktionalität der Anlage. Hier gelangen sogenannte Carousel-Ports zum Einsatz. Sie ermöglichen einen effizienten Warenfluss sowie ein harmonisches und sicheres Zusammenspiel von Menschen und Robotern. Drei rotierende Arme mit jeweils einem Bin stellen sicher, dass der nächste Bin immer bereit ist. Zwei Arme sind im hinteren Teil des Ports positioniert, damit die Roboter den Bin ein- oder auslagern können. Der dritte Arm ist in vorderer Position und ermöglicht dem Kommissionierer einen gefahrlosen Zugriff auf die Waren im Bin.  

W. Einer – “Anlage ist ein großer Schritt für uns” 

Den Effekt des Systems kommentiert Wolfgang Einer, Leiter Logistics Solutions bei der Österreichischen Post wie folgt: „Die Investition in diese AutoStore-Anlage ist ein großer Schritt für uns. Wir können damit nämlich eine Vielzahl an Aufträgen parallel verarbeiten und sind folglich deutlich produktiver. Außerdem können wir die Anlage jederzeit – auch bei laufendem Betrieb – modular erweitern. Platz dafür gibt´s bei uns in Fischamend genug.” Gleichzeitig verfolge man bei der Post Systemlogistik die Strategie, Fulfillment-Services nicht nur für Anbietern im Rahmen von Schoepping.at abzuwickeln, sondern diese Services auch anderen Handelsunternehmen anzubieten. Die AutoStore-Lösung sei dafür ein entscheidender Schritt. 

Post Systemlogistik erweitert Serviceangebote 

Und in der Tat: Der in den letzten drei Jahren sprunghaft angestiegene Online-Handel erfordert zusätzliche Kapazitäten, die im Retail nur schwer oder gar nicht verfügbar sind. Über den Service-Bereich E-Fulfillment will die Post Systemlogistik noch mehr Handelskunden gewinnen und für sie ihre E-Commerce Services abwickeln – von der Auftragsabwicklung über die Verpackung und Versand bis hin zum Retourenmanagement. Im bestehenden Grid 17.500 Behälterplätze – also knapp zwei Drittel – durch einen ersten, großen Handelskunden aus dem Drogeriesektor belegt. Da das System sehr rasch nach oben skalierbar ist, steht einer Erweiterung der Services nichts im Wege. 

J. Dax – “Sind stolz auf die Lösung”  

J. Dax meint dazu abschließend: „Wir sind besonders stolz auf den erfolgreichen Abschluss der ersten Ausbaustufe und freuen uns, dass ausgerechnet die Post Systemlogistik für uns das erste Unternehmen ist, das in Österreich auf die innovative AutoStore-Technologie setzt. Sie kann jetzt dadurch auf einen enorm gesteigerten Output für ihre Kunden bauen und festigt damit ihre Position als E-Commerce Service-Anbieterin.“ 

post.at | post systemlogistik | toyota-forklifts.at | bastiansolutions.com | autostoresystem.com 

Verwandte Themen

(Mehr als 120 State-of-the-Art Anwenderbeispiele aus der Intralogistik und IT finden Sie in unserer Rubrik BEST PRACTICE in blogistic.net)

(Mehr zur HJS MEDIA WORLD finden Sie hier unter hjs-media-world.at)