60 Jahre Europalette zeigen, dass die Palette als Ladungsträger Konjunktur hat. Allerdings nehmen die Bedarfe an Paletten in Sondergrößen in Kleinserien zu, etwa im Maschinenbau oder wenn es um Langgut geht. Die Produktion solcher Kleinserien ist aber teuer. Dieser Überlegung folgend hat der polnische Spezialist für pneumatisch verstellbare Montage- und Arbeitstische, Airfix SC, den Palettentisch entwickelt. Diese in drei Größen angebotene Lagerlösung ermöglicht faktisch jedem die Erzeugung von Normpaletten und Sonderpaletten bis 3,3 Metern Länge.
Heute ist die Palette das beliebteste Transportmittel, das den gesamten Logistikprozess verbessert und vereinfacht hat. Ein Vorteil solcher Paletten ist dabei vor allem die Möglichkeit der Mehrfachnutzung. Außerdem werden sie in jedem Speichersystem verwendet.
Meistens aus Holz gezimmert
Doch nicht nur das macht sie zu einem umweltfreundlichen Gebinde. Standards wie etwa die Euro- oder Düsseldorfpalette sind in der Regel aus Holz gefertigt. Das ist ein permanent nachwachsender Rohstoff, der sich, wenn die Palette irreparabel und daher nicht mehr verwendbar ist, auch termisch zur Energiegewinnung nutzen lässt.
Holz ist teuer. Daher sind sie eine beliebte, ökologische Transportlösung. Seit längerer Zeit ist der Rohstoff Holz allerdings starken Preisschwankungen ausgeliefert. Zumeist zeigt hierbei die Preiskurve nach oben und dürfte, beeinflusst durch die dramatischen Entwicklungen in Osteuropa, dauerhaft nach oben zeigen. So berichtet etwa das Statistische Bundesamt (Destatis) in Deutschland, Die Erzeugerpreise für Produkte des Holzeinschlags in Deutschland im Jahresdurchschnitt 2021 insgesamt um 14,8 Prozent gegenüber 2020 gestiegen sind. Die Preissteigerung ist dabei zum einen auf die erhöhte Nachfrage nach Bauholz zurückzuführen, was sich auch in den Preisen für Rohholz niederschlägt. Zum anderen wurde vermehrt Schnittholz exportiert, beispielsweise in die USA. Kenner des Palettenmarktes rechnen daher mit einer Preisexplosion auch bei Holzpaletten jeder Art in den nächsten Monaten. Das stellt für alle eine Herausforderung dar, welche Paletten für den Transport ihrer Produkte benötigen.
Palette – Unersetzbares Transportmittel
Der Druck auf Anwender, sich nach Alternativen umzusehen, wächst daher. Derer gibt es einige auf dem Markt für die Transportlogistik. So werden, je nach Art des zu transportierenden und zu lagernden Gutes, verschiedene Werkstoffe für Paletten wie Karton, Kunststoff oder auch Styropor verwendet werden.
Bedingt einsetzbar. Diese Werkstoffe erweisen sich jedoch nicht selten als problematisch insbesondere dann, wenn es um deren Entsorgung geht. Styropor gilt beispielsweise als Sondermüll und kann nicht einfach im Abfall entsorgt werden. Auch die Entsorgung von Kunststoffpaletten ist aufwändig. Aber auch hinsichtlich der Einsatzmöglichkeiten sind diese Alternativen oft nur bedingt einsetzbar, insbesondere bei der Handhabung von schweren Waren im Lager oder beim Transport. Hierzu zählen etwa schwere Maschinen, Geräte und/oder Langgütern.
Palettentisch – Praktisch für Kleinserien
Holz als Werkstoff für Paletten ist somit nahezu nicht zu ersetzen. Deswegen werden Anwender kaum auf die bekannten und bewährten Palettenpools verzichten können und deren Preise zähneknirschend hinnehmen müssen.
Der Markt der Sonderanfertigungen wächst. Allerdings sind Standards eben Standards und nicht für jeden Transport die beste Wahl. Insbesondere wenn es um Sondergrößen wie Langgut, Maschinen etc. geht. Hierfür bedarf es kostengünstiger Palettenlösungen, die der Anwender ggf. sogar in Kleinserien selbst fertigen kann.
Palettentisch – Eine adäquate Lösung für Sonderpaletten
Der führende Spezialist für Schweißmaschinen und Fügetechnik, die deutsche Mig O Mat kennt dieses Problem. Schweißmigomaten, Transformatorschweißgeräte oder Plasmaschneidgeräte erfordern nämlich spezielle Transportbehälter. Dennoch muss der Transport solcher Geräte effizient, schnell und sicher sein. Der haltbarste und widerstandsfähigste Transportträger für diese Art von Geräten ist eine Palette. Allerdings ist dafür beispielsweise eine Standardpalette mit den Maßen 800×1200 nicht die ideale Lösung, denn jedes dieser großformatigen Produkte hat andere Abmessungen und Besonderheiten. Daher suchte man auch dort nach geeigneten Alternativen. Diverse Palettenhersteller sind in solchen Situationen zumeist eine erste Adresse. Meist ist es auch für diese unrentabel und technisch nur schwer möglich, eine geringe Anzahl von Nichtstandardpaletten herzustellen. Die einzige logische Lösung besteht somit darin, solche Träger selbst herzustellen. Ein Palettentisch für die Selbstproduktion wäre so eine solche Lösung für die Palettenproduktion, wie sie Anwender wie die bei Mig O Mat benötigen.
Durchschnittlich 200-210 Paletten pro Jahr
Das dachte sich auch Bartosz Wojciechowski, als er in seiner Firma Airfix SC den Palettentisch Pneumatico entwickelte. Der pneumatische Palettentisch des polnischen Spezialisten für solche Transportlösungen wird abgestimmt auf die spezifischen Bedürfnisse der Anwender – branchenübergreifend. Dank dieser Technologie können sie nämlich sowohl Standardpaletten als auch spezifische Paletten bis zu einer Länge von 3,3 Metern erzeugen. Dabei braucht es nur einen einzigen Bediener. Die Einstellung des Arbeitsbereichs für eine gewünschte Palette dauert dabei nur wenige Minuten.
Rasche Amortisation. „Damit haben die Kunden ihr zyklisches Problem der sicheren Verpackung und des Transports gelöst und sind damit auch noch unabhängig“, sagt hierzu B. Wojciechowski. Das Unternehmen Mig O Mat ist damit nun in der Lage, Holzverpackungen für die von ihm angebotenen Produkte herzustellen. Obgleich die Deutschen nur kleine Serien von Paletten benötigt, haben sich die Anschaffungs- und Installationskosten des Palettentischs bereits im ersten Betriebsjahr amortisiert.
(Der Artikel wurde zuerst auf logistiknachrichten.de veröffentlicht und für blogistic.net überarbeitet.)
