
Ab August 2023 soll die Erweiterung des Logistikzentrums der Österreichischen Post in Wien-Inzersdorf in Echtbetrieb gehen. Heute war dafür der Spatenstich. Das neue Logistikzentrum schafft 1.500 neue Arbeitsplätze und soll den KEP-Dienstleister dabei unterstützen, bis 2030 in Wien CO2-neutral zu werden. Doch auch der Post-Standort Kalsdorf bei Graz erfährt einen weiteren Ausbau.
Großer Bahnhof auf dem Gelände des Logistikzentrums der Österreichischen Post in Wien-Inzersdorf, denn heute erfolgte der Spatenstich für dessen Erweiterung. 23.000 qm kommen zum bestehenden Verteilzentrum hinzu und machen es zum innovativsten Logistikzentrum des KEP-Dienstleisters überhaupt. Das Gesamtareal wird dann, neben Österreichs größtem Brief-Logistikzentrum, dem Auslandszentrum, dem LKW-Fuhrpark der Transportlogistik Ost sowie dem Druck- und Kuvertierzentrum der D2D – direct to document auch das neue Paketlogistik -Zentrum beinhalten.
Paketlogistik – 200.000 qm in Wien-Inzersdorf
Insgesamt umfasst das Logistikzentrum in Wien-Inzersdorf über 200.000 qm. Die Halle des seit 2002 bestehenden Paketlogistik -Zentrums bleibt erhalten. Sie soll dann jedoch ab 2023 vorrangig für die Zustellung verwendet werden. Durch das Projekt werden über 1.500 bestehende Arbeitsplätze gesichert und mehr als 100 neu geschaffen. Insgesamt investiert die Post fast 70 Millionen Euro in das Bauprojekt.
Spatenstich mit Vorstand und Politik
Der Spatenstich erfolgte im Beisein von Peter Hanke, Wiener Stadtrat für Finanzen & Wirtschaft, Gerald Bischof, Bezirksvorsteher des 23. Wiener Gemeindebezirks, sowie dem Gesamtvorstand der Österreichischen Post: GD Georg Pölzl, dem Vorstand für Brief & Finanzen, Walter Oblin, und dem Vorstand für Paket & Logistik, Peter Umundum.
Klares Bekenntnis zu Wien. „Der Neubau des Paket-Logistikzentrums ist ein klares Bekenntnis der Österreichischen Post zum Standort Wien und eine Bereicherung für alle Wienerinnen und Wiener. So werden nicht nur Arbeitsplätze gesichert, sondern auch neue geschaffen. Die nachhaltige Gestaltung des Zentrums zahlt darüber hinaus in die Klimaziele der Stadt ein“, so P. Hanke gegenüber den Medien.
“Größter Paketlogistik – Standort der Post”
„Mit dem Neubau des Paketlogistik -Zentrums wird Wien-Inzersdorf zum größten Logistikstandort der Post. Neben innovativen Automatisierungslösungen und dem Ausbau der Sortierleistung setzen wir aber auch Umwelt- und Nachhaltigkeitsmaßnahmen um”, so G. Pölzl beim Spatenstich. Daher werde dieser Standort nicht nur größer, sondern vor allem auch grüner, so der Post-Chef. Bei den Bauarbeiten gehe man daher flächensparend vor. Zudem bekommt der Erweiterungsbau neben einer Photovoltaikanlage auch Gründächer. Auf diesen sollen etwa Bienen ebenso Nahrung finden wie Fledermäuse eine Wohnstätte. „Dieses Projekt ist somit ein Muster für nachhaltige Logistik“, ist G. Pölzl vom neuen Bauwerk überzeugt.
Neue Arbeitsplätze in Wien. „Es freut mich, dass dieses Paketlogistik -Projekt weitere Arbeitsplätze im Bezirk bringt und bei der Planung Landschaftsarchitekt:innen und Gärtner:innen einbezogen wurden, wodurch ein möglichst ökologisches, nachhaltiges Projekt entsteht“, so Bezirksvorsteher G. Bischof.
Spezielle Technologien für kleine und große Pakete

Der Paketlogistik -Neubau des neuen Distributionszentrums wird in der ersten Ausbaustufe eine Leistung von 25.500 Paketen pro Stunde aufweisen, das ist mehr als eine Verdopplung der bisherigen Paketsortierleistung am Standort. Zur Anwendung kommt erstmals ein innovatives Hybridmodell, bei dem entsprechend der Größe der Pakete drei verschiedene Sortiermaschinen zum Einsatz kommen: Ein herkömmlicher Quergutsorter wickelt 15.000 Pakete pro Stunde ab, weitere 9.000 Pakete pro Stunde laufen über einen eigenen Kleinteilesorter, der kleinere Pakete mit einem Höchstgewicht von fünf Kilogramm sortiert. Eine weitere Spezialisierung wird durch einen Sperrgutsorter erreicht, der pro Stunde 1.500 besonders große und sperrige Pakete automatisch sortiert und verteilt.
Intelliegente Paket-Entladesysteme. Zusätzliche Unterstützung erhalten die Mitarbeiter*innen durch die Installation zweier Rapid Unloader, Das sind intelligente, automatischen Paketentladesysteme, welche die Entladung von Wechselaufbaubrücken (WAB) übernehmen. Pro Stunde können somit 6.000 Pakete völlig automatisch entladen werden.
Büro und Lkw-Waschanlage. Außerdem erhält der Neubau auch ein Bürogebäude sowie eine Montage- und Waschanlage für die Lkw-Flotte der Transportlogistik. Die ersten Vorarbeiten für den Neubau wurden bereits im Herbst 2021 begonnen.
Weiterer Ausbau des neuen Post-Standorts Steiermark
Die Erweiterung des neuen Standorts für die Paketlogistik in Wien-Inzersdorf ist allerdings nicht die einzige Investition, mit der sich die Österreichische Post zukunftsfit machen will. Das erst im Juli 2020 ins Netz gegangene Paketlogistik -Zentrum in Kalsdorf bei Graz wird ebenfalls weiter ausgebaut. Schon die erste Ausbaustufe war dabei auf eine Sortierleistung von 13.500 Paketen pro Stunde ausgelegt. Die in der Planungsphase bereits berücksichtigte Ausbaustufe ermöglicht nun einen Boost der Leistung auf bis zu 20.000 Paketen pro Stunde sowie weitere Sortierziele für die Feinverteilung.
Post Kalsdorf mit Matrixrutschenkonzept

Nach einer intensiven Planungsphase im Jahr 2019, in der verschiedene Systemkonzepte gemeinsam mit der Österreichischen Post diskutiert und simuliert wurden, ist die Entscheidung für Post-Standort Kalsdorf auf das ausbaufähige Matrixrutschen-Konzept des Intralogistik-Lösungsanbieter Vanderlande aus Möchengladbach gefallen.
Quergurtsorter. Das Herzstück bildet hier ein Quergurtsorter des Typs Crossorter 1200 HC. Zwei Einschleusgruppen, über die der Sorter befüllt wird, sorgen in Verbindung mit den Matrixrutschen für eine mehrfache Nutzung der Sorter-Carrier. Vereinfacht gesprochen: Nach jeder Einschleusgruppe wird ein großer Teil der Pakete für die zeitkritische WAB-Sortierung ausgeschleust und in einer gemeinsamen Rutsche wieder zusammengeführt (Matrixrutsche). Ein zweiter Quergurtsorter des gleichen Typs, der über vier Crossover-Strecken erreicht werden kann, dient der regionalen Zustellsortierung.
Schleusen, Rutschen und Kreisel. Die beiden Einschleusbereiche selbst bestehen aus 29 Eingabelinien, die mittels Anlieferung per LKW, Kleinfahrzeug oder Rollbehälter gespeist werden.Die Verteilung der Sendungen erfolgt auf insgesamt 242 Zielrutschen, von denen rund die Hälfte als Pufferendstelle mit großem Fassungsvermögen konzipiert ist. Ein Sperrgutkreisel mit drei Einspeisepunkten und ein Nachbearbeitungsbereich komplettieren die Prozessoptimierung am Standort. Die offizielle Eröffnung des Endausbaus ist für den Herbst 2022 geplant und soll somit rechtzeitig für das kommende Weihnachtsgeschäft zur Verfügung stehen.