Österreichs führender KEP-Dienstleister, die Österreichische Post, hat heute ihre erste Quartalsbilanz für das Jahr 2023 veröffentlicht. Die Ergebnisse zeigen eine solide Performance, die von verschiedenen Faktoren wie etwa erhöhten Volumina beim Paketversand und effizientem Kostenmanagement positiv beeinflusst wurden. Allerdings ist das Marktumfeld herausfordernd. Post-Kunden, so CEO Dr. Georg Pölzl auf Anfrage von blogistic.net, müssen sich daher mittelfristig auf höhere Service-Preise einstellen. Auch ist noch nicht klar, wie der KEP-Dienstleister künftig in ländlichen Gebieten seine Services flächendeckend anbieten wird.

“Die Österreichische Post verzeichnete im ersten Quartal 2023 einen Anstieg des Umsatzes”, freut sich Dr. Georg Pölzl, Vorstandschef der österreichischen Post. Dieses sei hauptsächlich auf den im ersten Quartal 2023 um fünf Prozent gestiegenen Paketversand zurückzuführen, der im Vergleichsquartal 2022 um zehn Prozent abgesackt war. Im Jahr 2021 war das Umsatzvolumen wegen der Coronapandemie und während der vielen Lockdowns sprunghaft angestiegen. Dies mache ihn für das Jahr 2023 verhalten optimistisch, so G. Pölzl gegenüber den Medien, dass das tägliche Paketvolumen weiterwachsen werde, wenn auch nur moderat. “Wir konnten somit vom Wachstumstrend profitieren und unsere Position als führender Logistikdienstleister im Land auch bei herausfordernden Rahmenbedingungen weiter stärken”, so der Konzernchef.
Bank99 wird zum guten Geschäft
Auch das Bankgeschäft dürfte für die österreichische Post mittelfristig lukrativ werden. Zumindest seien schon jetzt durch die aktuelle Zinsentwicklung positive Impulse feststellbar. Allerdings sei man derzeit vor allem noch mit der Integration der ING-DiBa befasst, insbesondere der IT-Systeme. Bei einer Bilanzsumme von 3,1 Milliarden Euro hat sich der Zinsertrag im Vergleich zum Vorjahresquartal auf 15,9 Millionen Euro mehr als verdoppelt.
Österreichische Post – Auslandsinvestitionen laufen gut
Im Rahmen der heutigen Pressekonferenz erläuterte G. Pölzl auch die Auslandsinvestitionen der österreichischen Post. Dabei hob er besonders die Investitionen bei Aras Kargo in der Türkei hervor. Dort konnte man sich über einen Anstieg des Paket-Umschlags von rund acht Prozent freuen. Er rechnet daher mit einem weiteren Umsatzanstieg, der sich auch positiv in den Bilanzen der Österreichischen Post niederschlagen wird. Der Grund sei, dass die türkische Lira trotz hoher Inflation im Inland kaum an Wert gegenüber dem Euro verloren habe.
Effizientes Kostenmanagement

Ein weiterer Faktor, der zu den positiven Ergebnissen der Österreichischen Post beigetragen hat, dürfte auch das Kostenmanagement der österreichischen Post sein. Das Unternehmen hat nämlich kontinuierlich Maßnahmen ergriffen, um die Betriebskosten zu optimieren und die Effizienz zu steigern. Dies beinhaltet beispielsweise Investitionen in automatisierte Sortieranlagen. Bis Ende 2023 soll etwa der Ausbau der Logistikinfrastruktur in Wien Inzersdorf finalisiert sein. Dann kann der KEP-Dienstleister österreichweit bis zu 138.000 Pakete täglich abwickeln, so viel, wie kein anderes in Österreich. Gleichzeitig werden durch den Einsatz moderner Technologien wie etwa noch mehr Abholstationen die Zustellungsprozesse weiter verbessert, kündigt G. Pölzl an. Durch diese Maßnahmen konnte die österreichische Post ihre Betriebskosten zumindest im urbanen Bereich senken und gleichzeitig die Qualität der Dienstleistungen aufrechterhalten.
G. Pölzl – “Wir arbeiten an tragfähigen Konzepten”
Auf Anfrage von blogistic.net antwortete der Post-Chef, dass man auch daran arbeite, die Infrastruktur in ländlichen Gebieten weiter auszubauen. Dabei sei das Problem weniger die Zustellung von Paketen. “In den ländlichen Gebieten haben wir genügend Möglichkeiten, die Pakete sach- und fachgerecht abzuliefern, auch wenn der Adressat nicht zu Hause ist”, so G. Pölzl. Das Problem seien die Möglichkeiten der Postkunden, ihre Paketsendungen abzugeben. Als Antwort darauf, seien mittlerweile viele Gemeindeämter mit entsprechenden Möglichkeiten ausgestattet, neben den Post-Partnern etwa des Handels. Das sei aber noch nicht genug für Gemeinden etwa in abgelegenen Tälern usw. “Hier arbeiten wir allerdings an trgfähigen Konzepten”, verspricht der Post-CEO.,
Österreichische Post – Investitionen in Nachhaltigkeit
In diesem Zusammenhang legt man bei der österreichischen Post einen großen Wert auf die Nachhaltigkeitsstrategie. Auch im ersten Quartal 2023 habe man in umweltfreundliche Maßnahmen investiert. So setzt man beispielsweise auf alternative Antriebskonzepte auf Elektro-Basis. In diesem Segment sei man etwa in Graz bereits früher als geplant CO2-Neutral bei der “Last-Mile”. G. Pölzl schränkt aber insofern ein, dass man eine CO2-Neutralität noch nicht zur Gänze erreicht habe und manchmal auch nicht erreichen könne. Dies werde man aber dann über den Handel mit CO2-Zertifikaten schaffen. Diese Investitionen sind nicht nur gut für die Umwelt, sondern können auch langfristig Kosten einsparen.
Neuer Kollektivvertrag bringt über zehn Prozent
Im Zuge des nachhaltigen Wirtschaftens sieht der Konzernchef positive Effekte durch den mit der Gewerkschaft erzielten neuen Kollektiv-Vertrag für die Angestellten und Beamten. Insbesondere für die niedrigeren Einkommen wurde eine Lohnerhöhung von zehn Prozent ausverhandelt. “Das liegt weit über der gegenwärtigen Inflationsrate”, freut sich G. Pölzl. Dieser neue KV trete ab 1. Januar 2024 inkraft. Bis dahin erhalten die Mitarbeiter einen rund 390,- Euro betragenden Kostenzuschuss. Damit käme man auf einen insgesamten Nettolohn-Zuwachs von knapp 20 Prozent. “
Ausblick und Zukunftsaussichten
Basierend auf den positiven Ergebnissen des ersten Quartals blickt CEO G. Pölzl optimistisch für die Zukunft. Das Unternehmen plant, seine Position als führender Logistikdienstleister weiter auszubauen und das Angebot an innovativen Lösungen etwa im E-Commerce-Bereich zu erweitern. Er sieht daher das Unternehmen gut positioniert, um von den wachsenden E-Commerce-Trends zu profitieren.
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