Der Gewinner des 8. Nachhaltigkeitspreis Logistik, die Spedition LKW Walter, wurde im Rahmen des 35. Logistik Dialoges der BVL für seine Nachhaltigkeit im weltweiten Transport ausgezeichnet. Die Jury überzeugte dabei die Strategie des weltweit agierenden Transportlogistikers zur Stärkung des Kombinierten Verkehrs. Platz zwei ging an das Logistik-Start-up Urban Cargo aus Berlin, Platz drei erreichte die Rail Cargo Austria.

Die „Reduktion des Straßengüterverkehrs“ ist – kurzgefasst – die Zielsetzung des Konzeptes von LKW Walter, das für die Jury unter anderem den Ausschlag gab. Dass diese Selbstverpflichtung des weltweit bekannten österreichischen Familienunternehmens zur Nachhaltigkeit, und damit zur Verlagerung von Straßentransporten auf Schiene und Schiff im Rahmen seines strategischen Konzepts nicht nur ein Lippenbekenntnis ist, zeigt sich in der Tatsache, dass LKW Walter erhebliche Summen in modernstes Kombiverkehrs-Equipment investiert. Gleichzeitig erweitert die Spedition mit großem Eigenfuhrpark kontinuierlich ihr Netzwerk im Kombinierten Verkehr von Österreich aus über Deutschland, die Benelux-Staaten, Großbritannien und Skandinavien bis hin nach Süd- und Osteuropa in Form von unbegleiteten Trailern auf dem Zug oder Schiff. Hinzu kommen der verstärkte Einsatz umweltfreundlicher Motorenklassen und die Optimierung der Transportplanung.
Hoher Erwartungsdruck
„Larry Fink, CEO von Blackrock, dem weltgrößten Investmenthaus, das ca. sechs Billionen US-Dollar verwaltet, schreibt jährlich einen „Letter to CEOs“. Im Jänner 2018 hieß es dort: „Die Erwartungen der Öffentlichkeit an Unternehmen waren noch nie so groß wie heute. Die Gesellschaft verlangt, dass Unternehmen, öffentliche wie private, einen sozialen Zweck erfüllen. Um auf lange Sicht erfolgreich zu sein, muss jedes Unternehmen nicht nur finanzielle Performance liefern, sondern auch zeigen, wie es einen positiven Beitrag für die Gesellschaft leistet. Unternehmen müssen allen ihren Stakeholdern Nutzen bringen, eingeschlossen Shareholder, Angestellte, Kunden und auch der Gemeinschaft, in der sie operieren”, sagt Roman Stiftner, Präsident der BVL Österreich, in seiner Laudatio zur Preisverleihung. LKW Walter leiste diesen Beitrag in vorbildlicher Weise, führt R. Stiftner weiter aus. Die Jury würdigte daher vor allem die Nachhaltigkeit des strategischen Konzeptes bei LKW Walter. Diese meint dabei nicht alleine die ökonomische Komponente, sondern schließt zwingend Ökologie und soziales Engagement mit ein. Dies ist auch das Erfolgskonzept des Familienunternehmens.
DI Dr. Christian Plas, Jury-Vorsitz, CEO Denkstatt, Wien
Mit seiner konsequenten Strategie leistet LKW Walter wegweisende Arbeit. Die Optimierungen sind sowohl von betriebswirtschaftlichem als auch volkswirtschaftlichem Nutzen.
Nachhaltigkeit bei LKW Walter
Ökologie. Das strategische Konzept für die Verbesserung des Kombinierten Verkehrs führt zu einer Verbesserung des CO2-Abdruckes bei LKW Walter. So schaffen es die Logistiker, ihre CO2-Emissionen um 60 bis 80 Prozent zu reduzieren. In den vergangenen vier Jahren hat das Unternehmen nach eigenen Angaben mehr als 1,5 Millionen Straßentransporte auf die Bahn und den Kurzstrecken-Seeverkehr verlagert und so den Ausstoß an CO2 um rund 1,2 Millionen Tonnen verringert. Das sind 300.000 Tonnen im Jahr. Und das kommt letztlich auch den Kunden des Unternehmens bei ihrer eigenen CO2-Bilanz zu Gute.
Ökonomie. Gleichzeitig führt die Strategie zu einer erheblich besseren Auslastung der Verkehre, d.h. Leerfahrten werden vermieden. LKW Walter gelingt wegen der Optimierung ihrer Supply Chains eine Paarigkeit zwischen den Instanzen
Soziales. Und last but not least führt das ausgeklügelte Konzept für den Kombinierten Verkehr zu einer höheren Zufriedenheit der Fahrer. Denn sehr viele lokale Fahrer können nun in der „Last Mile Distribution“ arbeiten und zuhause übernachten. In Zeiten des europaweit akuten Fahrermangels und geforderter „Work Life Balance“ ist das, neben der angemessenen Bezahlung, ein wichtiges Asset, um Fachkräfte im Transportwesen zu akquirieren und langfristig im Unternehmen zu halten.

Pionier des kombinierten Verkehrs
Mit der Anerkennung der Leistungen für eine nachhaltige Entwicklung durch die Prämierung mit dem internationalen Nachhaltigkeitspreis der BVL wird LKW Walter seiner exponierten Stellung unter den österreichischen Transportunternehmen mehr als gerecht. Das Unternehmen wurde 1924 gegründet. Das Kerngeschäft des Familienunternehmens ist die Organisation von Komplettladungstransporten auf der Straße und im Kombinierten Verkehr in ganz Europa sowie von und nach Russland, Zentralasien, Nordafrika und in den Nahen Osten. Das Unternehmen beschäftigt rund 1.750 Mitarbeiter, die täglich mehr als 6.000 Transporte organisieren. Ein Drittel der Transporte wird im Kombinierten Verkehr abgewickelt, wofür das Unternehmen mehr als 10.000 eigene Trailer vorhält.
Wegweisende Arbeit. „Mit seiner konsequenten Strategie leistet LKW Walter wegweisende Arbeit. Die Optimierungen sind sowohl von betriebswirtschaftlichem als auch volkswirtschaftlichem Nutzen“, sagte der Vorsitzende der Jury, Dr. DI Christian Plas, Gründer und Geschäftsführender Gesellschafter von Denkstadt in Wien, und er ergänzt: „Der Gedanke, dass logistische Effizienz zu nachhaltigen Lösungen führt, ist bestechend – und unser diesjähriges Preisträgerprojekt ist ein herausragendes Beispiel dafür, wie die Umsetzung aussehen kann.“
Feierliche Übernahme. Den Nachhaltigkeitspreis Logistik nahmen LKW Walter Vorstand Helmut Eder, verantwortlich für den strategischen Ausbau des Kombinierten Verkehres, und Direktor Jordi Jovè-Farrando in Wien entgegen. Überreicht wurden Urkunde und Preisplastik von Marco Hennis, Botschafter Königreich Niederlande, und EU-Parlamentsabgeordneten Lukas Mandl.
Nachhaltigkeitspreis in Kürze |
Für den Nachhaltigkeitspreis Logistik sind Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistung sowie realisierte kooperative Forschungsprojekte zugelassen. Es können Arbeiten und Lösungen prämiert werden, die dem ganzheitlichen logistischen Grundsatz entsprechen und in allen drei Säulen der Nachhaltigkeit – Ökologie, Ökonomie, gesellschaftliche Verantwortung – relevante Ergebnisse ausweisen. |
Die bisherigen Preisträger |
2012 Audi AG, Ingolstadt (D); 2013 Tchibo GmbH, Hamburg (D); 2014 Schachinger Logistik GmbH, Hörsching (A); 2015 Flughafen Stuttgart GmbH, Stuttgart (D); 2016 Österreichische Post, Wien (A); 2017 memo AG, Greußenheim (D), 2018 Pakadoo (Start-up der LGI Logistics Group), Herrenberg (D) |
Die Zusammensetzung der Jury |
DI Dr. Christian Plas, Vorsitzender der Jury, Gründer und Geschäftsführender Gesellschafter, denkstatt GmbH, Wien; Univ. Prof. Mag. Dr. Manfred Gronalt, Institutsleiter, Institut für Produktionswirtschaft und Logistik, Universität für Bodenkultur, Wien; Birgit Heitzer, Leiterin Logistik Konzern, Rewe Group, Köln; Katrin Hinne-Mohrmann, Leiterin Forschungs- und Innovationsmanagement, Strategie Transport und Logistik, DB Mobility Logistics AG, Frankfurt; DI Dr. Georg Pölzl, Vorstandsvorsitzender, Generaldirektor (CEO), Österreichische Post AG, Wien, Preisträger 2016; Mag. Stefan Krauter, Chairman, CEO, cargo-partner GmbH, Fischamend; Frank Schmähling, Vorstand Logistik, memo AG, Greußenheim, Preisträger 2017; Markus Ziegler, Geschäftsbereichsleiter, pakadoo, LGI – Logistics Group International GmbH, Preisträger 2018 |