Österreichische KEP-Dienstleister wie etwa DPD Austria oder die Österreichische Post etc. stellen trotz Corona-Pandemie weiterhin flächendeckend überall dort zu, wo es behördlich erlaubt ist. Dabei steht die Sicherheit der Empfänger und Zusteller im Vordergrund. Um deren Sicherheit zu garantieren, setzen die Logistiker auf die kontaktlose Paketzustellung. Dabei betreten sie durchaus rechtliche Grauzonen.
In Zeiten der Corona-Krise boomt das KEP-Geschäft. Durch die Maßnahmen der österreichischen Bundesregierung sind zwar Handelsunternehmen durch ihre Filialen gehandicapt, der Handel über das Internet explodiert nahezu. So hat Medienberichten zufolge Amazon alleine in den letzten zehn Tagen weltweit rund zehn Milliarden Euro umgesetzt und möchte nun rund 100.000 Mitarbeiter zusätzlich einstellen. Auch Anbieter wie etwa der österreichische Sportartikelhändler Intersport wirbt um Kunden, die im Internet bestellen sollen. Und viele Kunden, die in ihren Häusern bleiben, bestellen auch ihre Textilien und Lebensmittel etc. online.
E-Commerce-Boom bringt hohe Belastungen
KEP-Dienstleister wie etwa DPD Austria, GLS, die österreichische Post usw. stehen daher vor einer hohen Belastungsprobe ihrer Systeme. Sie müssen das sprunghaft angestiegene Paket-Volumina einerseits stemmen. Andererseits müssen sie wegen der Corona-Pandemie besondere Vorkehrungen für die Sicherung der Gesundheit von Kunden und Personal treffen. „Den Fahrerinnen und Fahrern gebührt derzeit ein ganz besonderer Dank“, meint DPD Geschäftsführer Rainer Schwarz gegenüber den Medien. „Sie leisten einen großartigen Einsatz. Umso mehr müssen wir auf ihre Gesundheit achten und auch auf jene unserer Kunden.
Sorgen machen wir uns auch um die derzeitige Grenzsituation, da besonders im Osten Österreichs viele Zustellerinnen und Zusteller aus den Nachbarländern kommen. Sind die Grenzen gesperrt, können sie nicht an ihren Arbeitsplatz in Österreich kommen.
Rainer Schwarz, Geschäftsführer DPD Austria
Neu: Kontaktlose Paketzustellung
So hat Österreichs führender privater Paketdienst DPD Austria die kontaktlose Paketzustellung eingeführt, um die Sicherheit für alle Beteiligten bei der Paketübergabe zu gewährleisten und gleichzeitig den Versorgungsauftrag in Österreich zu erfüllen. Auch andere Anbieter wie die Österreichische Post bieten mittlerweile solche kontaktlosen Services an. Dabei betreten die KEP-Anbieter durchaus Grauzonen, weil aus Sicherheitsgründen die Zusteller selbst die Übergabe der Waren quittieren müssen. Besonders prekär wird dies, wenn es sich dabei über behördliche Schriftstücke handelt. Dies betrifft insbesondere die Österreichische Post.
Selbst-Quittierung. DPD Austria löst dieses Problem, indem die Übergabe des Paketes in Anwesenheit des Adressaten vom Zusteller quittiert wird. Dabei muss dieser mindestens einen Meter Abstand einhalten. In mindestens dieser Entfernung wird auch die Lieferung abgestellt. Damit gilt das Paket als erfolgreich zugestellt. „Die kontaktlose Paketzustellung verhindert, dass Handscanner und Stifte durch mehrere Hände wandern“, erklärt R. Schwarz, Geschäftsführer von DPD Austria diese Maßnahme.
Es fehlt an Personal
Doch die Sicherheit der Mitarbeiter und Kunden ist nicht die alleinige Sorge von R. Schwarz. Durch die sprunghaft angestiegenen Liefervolumina fehlen dem österreichischen KEP-Dienstleister akut Mitarbeiter. Verschärft wird die Situation auch dadurch, dass sehr viele Mitarbeiter aus benachbarten EU-Ländern kommt, das Schwierigkeiten beim Grenzübertritt nach Österreich und wieder retour hat. „Sorgen machen wir uns auch um die derzeitige Grenzsituation, da besonders im Osten Österreichs viele Zustellerinnen und Zusteller aus den Nachbarländern kommen. Sind die Grenzen gesperrt, können sie nicht an ihren Arbeitsplatz in Österreich kommen“, zeigt Rainer Schwarz die Situation auf. „Die größte Herausforderung vor der wir daher derzeit stehen, ist der Mangel an Logistikpersonal. Wir könnten freilich noch schneller wachsen, es fehlen aber nach wie vor mehrere hundert Zusteller – und das in ganz Österreich.“
Marktverschiebungen erkennbar
KEP-Dienstleister wie DPD Austria können sich also nicht über wachsende Umsätze nicht beklagen. Allerdings verschiebt sich das Geschäft von B2B auf B2C. „Wir sehen bereits, dass der B2B-Versand deutlich weniger wird. Bei manchen Kunden beobachten wir einen Mengenrückgang von bis zu 50 Prozent. Im Gegensatz dazu steigen die B2C-Zustellungen. Kunden in der Lebensmittelbranche, wie beispielsweise myproduct.at, eine Vertriebsplattform für regionale Kleinproduzenten in Österreich, verzeichnen eine Verzehnfachung der Bestellungen“, erklärt R. Schwarz die aktuelle Entwicklung. Abschließend appelliert der Logistiker an alle Kunden: „Bitte nutzen Sie die Option der Abstellgenehmigung für Ihre Pakete. So unterstützen Sie uns dabei, die Pakete schnell und kontaktlos zustellen zu können.
DPD Infoportal für Kunden
Corona Info-Center: DPD Austria hat auf seiner Unternehmenswebsite einen eigenen Infobereich eingerichtet, wo Versender und Empfänger alle Infos rund um das Thema COVID-19, z.B. aktuelle Liefersperrgebiete, finden können: aktuelle Liefersperrgebiete
Abstellgenehmigungen können einfach und schnell unter: Abstellgenehmigung online erteilt werden.