KAUFHAUS ÖSTERREICH – Nach nur zwei Monaten wieder geschlossen

Collaboration: Corona ist der Offenbarungseid der Nationalstaaterei und der Nationalisten. Das Virus zeigt das Totalversagen derselben. (Foto: Lucie Gerhardt / www.pixelio.de)
KAUFHAUS ÖSTERREICH – Wegen Dilettantismus und Erfolglosigkeit nach zwei Monaten Online wieder geschlossen. (Foto: Lucie Gerhardt / www.pixelio.de)

(Aktualisiert am 10. Januar 2021) Nur zwei Monate überlebte das 1,3 Millionen Euro teure Prestigeprojekt von Wirtschaftsministerin Schramböck und Wirtschaftskammer-Präsident Mahrer. Weil das Wirtschaftsministerium keine kommerziellen Seiten betreiben darf und die Wirtschaftskammer Österreich (WKO) es nicht weiter betreiben will, wird dem KAUFHAUS ÖSTERREICH jetzt der Hahn zugedreht. Der Hauptgrund dürfte aber die Erfolglosigkeit wegen Dilettantismus sein. Indess betreibt die Wirtschaftsministerin Schadensbegrenzung und kündigt einen „Totalumbau“ der Site an – ohne die WKO.

KAUFHAUS ÖSTERREICH – In einer großangelegten PR-Show wurde das Prestigeprojekt von Bundeswirtschaftsministerin Margarete Schramböck und dem Präsidenten der WKO, Harald Mahrer, präsentiert (wir berichteten). Es sollte so rot-weiß-rot wie möglich sein und den österreichischen Handel sowie österreichischen Herstellern von Produkten aller Art vor den Unbill der Corona-Lockdowns schützen. Jetzt, nach nur als etwas mehr als zwei Monaten Laufzeit und nach Angaben des Wirtschaftsministeriums 1,3 Millionen Euro Steuergeld teuer, wird das von Anfang an umstrittene Projekt wieder eingestampft. Darüber berichtet das Online-Portal „Der Börsianer“ und verweist dabei auf „informierte Kreise“. Die offiziellen Gründe: Das Wirtschaftsministerium darf keine kommerziellen Seiten betreiben und in der WKO fand sich niemand, der das KAUFHAUS ÖSTERREICH weiter betreiben will.

1,3 Millionen Euro teurer Rohrkrepierer

Der Hauptgrund dürfte aber auch darin gelegen haben, dass KAUFHAUS ÖSTERREICH von Anfang an in keiner Weise marktgerecht war, und zwar weder für die Anbieter österreichischer Erzeugnisse noch für die Käufer. Im Kaufhaus selbst kann nämlich gar nicht eingekauft werden. Die Site ist unterm Strich nämlich nicht viel mehr als ein Sammelsurium von Links, die zu Anbietern und ihren Produkten führen sollen, jedoch nicht selten im virtuellen Nirvana enden. Die Käufer fanden oft auch nicht, was sie suchten. Die Auswahl der Produkte war einfach zu dürftig gegenüber vergleichbaren Shopping-Portalen. Damit erwies sich die 1,3 Millionen Euro teure Site von Anfang an als dilettantisch aufgemachter Rohrkrepierer.

„Nationaler Schulterschluss“ wird jetzt zur billigen Linksammlung

Mit dem KAUFHAUS ÖSTERREICH sollte ein virtueller nationaler Schulterschluss beim Shoppen gelingen. „So rot-weiß-rot wie möglich“ sollte die Antwort“ auf Amazon, Alibaba & Co werden, wurde bei der Präsentation vor etwas mehr als zwei Monaten vollmundig angekündigt. Diese Web-Giganten gelten als Hauptprofiteure der Corona-Lockdowns. Geworden ist aus dem nationalen Schulterschluss im Netz nichts. Wegen Erfolglosigkeit wird KAUFHAUS ÖSTERREICH nun vom Netz genommen und soll als einfache Linksammlung weiter geführt werden.

Schadensbegrenzung durch Totalumbau

Indess betreibt BM Schramböck Schadensbegrenzung und kündigt am 9. Januar 2020 in einem Interview mit dem KURIER den „Totalumbau“ der Site an. Im Rahmen des Interviews gab die Bundesministerin zu, dass es zu Fehlern gekommen sei. So sei beispielsweise die Suchfunktion schlecht gewesen. Diese sei nun entfernt worden. Abgesehen davon habe sie den Auftrag gegeben, Kaufhaus Österreich zu einer Plattform für Unternehmen zu machen, die ihr E-Commerce Business ankurbeln wollen – ohne die WKO. Wie das konkret aussehen soll, darüber konnte BM Schramböck keine Auskunft geben.

KAUFHAUS ÖSTERREICH

Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort

Wirtschaftskammer Österreich WKO


Verwandte Themen