Sie arbeiten im Hintergrund und sorgen für die Sicherheit der Lieferketten. Die Rede ist von den Supply Chain Manager:innen. Der Verein Netzwerk Logistik (VNL) schob diese vom 20. bis 22.11.2023 im “Apothekertrakt” des Schlosses Schönbrunn im Rahmen des 1. International Supply Chain Community Meetings 2023 (ISCCM 2023) in den Fokus des Interesses.

Promineter als das Schloss Schönbrunn kann eine Adresse in Wien kaum sein. Und symbolträchtiger als die Wahl der Lokation für das 1. International Supply Chain Community Meeting 2023 (kurz: ISCCM 2023) im Schloss, nämlich der Apotheker-Trakt, ist nicht möglich. Wird doch spätestens seit der Corona-Pandemie mit ihren gerissenen Lieferketten rund um den Erdbal beim Medikamenten-Nachschub heftig darüber diskutiert. Viele stellten dabei die besorgte Frage, ob bei so sensiblen Produkten wie etwa Medikamente die Lieferketten global sein müssen oder ob es nicht besser wäre, die Grundversorgung der Menschen in Europa innerhalb Europas sicherzustellen. Über einen Zeitraum von knapp drei Tagen versammelte der VNL erfahrene sowie aufstrebende Supply Chain Manager:innen in Wien, um die „Gegenwart und Zukunft im Supply Chain Management“ zu diskutieren.
ISCCM 2023 – Es ist schwer, den Überblick zu bewahren
Mit dem Anstieg der Komplexität und Anforderungen in den Lieferketten stehen Supply Chain Manager:innen nämlich mehr denn je vor der Herausforderung, den Überblick zu bewahren und den reibungslosen Ablauf vom Rohstoff bis zum Endprodukt zu steuern. Dem nicht genug, müssen sie auch die Anforderungen des Lieferkettensorgfaltsgesetzes berücksichtigen, das zwar noch als EU-Richtlinie daherkommt, jedoch bald auch in Österreich realisiert werden dürfte. Damit wird ein funktionierendes Supply Chain Management zur Überlebensfrage. Zusätzlich spielen sie eine entscheidende Rolle bei der Optimierung von Kosten und der Minimierung von Risiken. Für Supply Chain Manager:innen ist dabei eine solide Aus- und Weiterbildung genauso unerlässlich wie der kontinuierliche Austausch von Wissen und Erfahrungen.
F. Staberhofer – “SC-Manager:innen sind die oft übersehenen Held:innen”

Franz Staberhofer, VNL-Obmann und ISCCM 2023 – Initiator zeigt sich über den Verlauf und die Ergebnisse des International Supply Chain Community Meetings mehr als zufrieden,
„Supply Chain Manager:innen sind die bisher oft übersehenen Helden in der Wirtschaft. In ihren Unternehmen vernetzen und gestalten sie. Gefehlt hat bis jetzt eine Community, in der sie das Thema Supply Chain Management vorantreiben. Das 1. ISCCM 2023 hat gezeigt, wie wichtig die Vernetzung dazu ist. Wir haben gemeinsam mit den Teilnehmer:innen einen kraftvollen Weg mit einer Reihe von Projekten und Maßnahmen bis zum 2. ISCCM 2024 festgelegt.“
G. Mühlhans – “… konnten beim ISCCM 2023 konkrete Problemstellungen besprechen.”
„Es war für mich sehr hilfreich und erfrischend, dass wir beim 1. International Supply Chain Community Meeting, anders als bei vielen anderen Veranstaltungen, die Problemstellungen in der Supply Chain, mit unterschiedlichen Unternehmen, sehr konkret besprechen konnten. Zusätzlich konnte ich sehr gute Kontakte zu den verantwortlichen Supply Chain Manager:innen knüpfen. Mit ihnen werde ich mich auch künftig in weiterführenden Treffen zu speziellen Themen und Problemstellungen austauschen“, so Gerhard Mühlhans, Vice President Supply Chain Center of Excellence bei RHI Magnesita, gegenüber den Medien.
R. Lechner – “Herausforderungen im SCM sind weltweit nahezu identisch”
Roland Lechner, Managing Director International Supply Chain Management von ALDI SÜD (Hofer) war ebenfalls ISCCM 2023 – Teilnehmer. Er strich im Gespräch vor allem die notwendige Positionierung des Lieferkettenmanagements hervor: „Die Herausforderungen im Management von internationalen Lieferketten sind branchenübergreifend nahezu identisch. Themen wie das Finden von qualifizierten Mitarbeiter:innen, Technologie und IT, gesetzliche Rahmenbedingungen und vor allem der Fokus auf Nachhaltigkeit beschäftigen kleine wie große Unternehmen gleichermaßen. Ein gut im Unternehmen verankertes Supply Chain Management muss daher in der Lage sein, Herausforderungen mit zum Teil gegensätzlichen Zielen im Sinne der Kund:innen nachhaltig zu meistern.“
K. Haussteiner – “Bin vom ISCCM 2023 begeistert”

Karl Josef Haussteiner, Vice President Logistics Worldwide &Business Process Owner – Logistics Vishay Semiconductor (Austria) zeigte sich gegenüber BUSINESS+LOGISTIC über das ISCCM 2023 begeistert. „Unter den zahlreichen Konferenzen, an denen ich im Laufe der Jahre teilgenommen habe, sticht der Event besonders hervor. Die Veranstaltung zeichnete sich durch eine offene Atmosphäre und lebhafte Diskussionen unter Gleichgesinnten aus. Gleichzeitig fand ein inspirierender Austausch zwischen Wissenschaft, Forschung und der aktuellen Geschäftswelt statt. Besonders beeindruckend war die engagierte Beteiligung der SCM-Studenten.“
Die Erwartungen junger Talente an den Arbeitsplatz sind hoch
Im Zuge der Vorbereitungen zum ISCCM 2023 wurden angehende Supply Chain Manager:innen zu deren Erwartungen an Unternehmen befragt. Neben einer laufenden Weiterbildung steht bei ihnen eine gesunde Work-Life Balance ganz oben auf der Prioritätenliste. Mindestens ein bis zwei Home-Office Tage pro Woche setzt der FAchkräfte-Nachwuchs ebenso voraus, wie ein nachhaltiges Agieren des Unternehmens. Wer diese Anforderungen als Arbeitgeber:in erfüllt, kann mit der Identifikation mit der Philosophie und den Werten des Nachwuchses rechnen. Denn dass man das mit dem künftigen Arbeitsplatz verbinden kann, ist für den jungen Nachwuchs von entscheidender Bedeutung. Organisatorisch sehen die Nachwuchskräfte das Supply Chain Management als Stabsstelle unterhalb der Unternehmensführung am besten angesiedelt.
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