Aller guten Dinge sind drei. Nachdem der Wiener RS Verlag zwei Mal den „National IFOY-Award“ im Design Center Linz verlieh, wird heuer erstmals die internationale IFOY-Preisverleihung in der Wiener Hofburg stattfinden. Prämiert werden die Gewinner aus insgesamt 15 Geräten und Lösungen von zehn Intralogistikanbietern und zwei Startups. Sie wurden von der IFOY-Jury für den IFOY AWARD 2019 nominiert. Die Nominierten stellten sich dann im März in Hannover dem weltweit bekannten Test.
IFOY Award Process (2018)
Internationale IFOY-Preisverleihung in der Wiener Hofburg.Die Finalisten für den diesjährigen IFOY AWARD (International Intralogistics and Forklift Truck of the Year) haben sich der kritischen IFOY-Jury gestellt. Von Anfang an dabei ist der RS Verlag mit seinem Magazin BUSINESS+LOGISTIC und der Business-Und Wissensplattform blogistic.net. Im siebten Durchgang der weltweit bekannten Auszeichnung gingen 15 Geräte und Lösungen von zwölf Herstellern in das Rennen um die besten Produkte und Lösung des Jahres. Den Award gewinnen wollen 2019 die Marken Cargometer, Clark, Combilift, Hubtex, Jungheinrich, Raymond, SAE, Still, Torwegge, und UniCarriers. Erstmals in der Historie des IFOY AWARD wurden in einer eigenen Startup-Kategorie Produkte von ProGlove und Trône Seating von der Jury nominiert.
Die Tests waren hart
Die Tests gingen im März auf dem Messegelände in Hannover über die Bühne: Die Finalisten durchliefen bei diesen internationalen IFOY TEST DAYS Anfang März das IFOY Audit. Im IFOY Test messen dabei Fachleute in einem standardisierten Verfahren die Kennzahlen der Finalisten. Und im IFOY Innovation Check beurteilen renommierte Wissenschaftler den Innovationswert der nominierten Produkte und Lösungen.
Spezialisten am Werk. Durchgeführt wird dieser von Spezialisten des Dortmunder Fraunhofer-Institutes für Materialfluss und Logistik (IML), des Lehrstuhls für Technische Logistik an der Universität Dresden, dem Lehrstuhl für Fördertechnik, Materialfluss und Logistik (fml) an der TU München sowie des Lehrstuhls für Maschinenelemente und Technische Logistik der Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg.
Die Jury testet genau. Als Highlight der IFOY TEST DAYS reisen regelmäßig Juroren aus ganz Europa, Australien, Brasilien Russland und den USA an, um die nominierten Geräte in Augenschein zu nehmen und selbst zu testen. Bewertet werden unter anderem Innovationswert, Technik, Design, Ergonomie und Handling, Sicherheit, Marktfähigkeit und Kundennutzen sowie Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit. Die Jury besteht aus 29 renommierten Fachjournalisten führender Logistikmedien aus 19 Ländern, darunter BUSINESS+LOGISTIC und blogistic.net. „Eine goldene Regel der IFOY Testreihen lautet: Die Finalisten werden in ihrer jeweiligen Kategorie nicht untereinander verglichen, sondern mit ihren Wettbewerbsgeräten auf dem Markt. Nur derjenige Nominierte, der seine direkten Wettbewerber in Sachen Innovation abhängt, hat die Chance auf den höchsten Podestplatz“, erläutert Anita Würmser, die Vorsitzende der IFOY Jury.
Der IFOY in Österreich
Vergeben werden die Trophäen am 26. April. Wie die IFOY Organisation bereits 2018 bekannt gab, geht die IFOY AWARD Night erstmals in der Wiener Hofburg über die Bühne. Die Preisverleihung findet im Rahmen der Gala des österreichischen HERMES Verkehrs.Logistik.Preis der WKO Bundessparte Transport & Verkehr statt. Der Verkehrslogistikpreis gilt, neben dem Österreichischen Logistikpreis des Vereins Netzwerk Logistik (VNL) und dem Nachhaltigkeitspreis der Bundesvereinigung Logistik in Österreich (BVL) als einer der bedeutenderen nationalen Preise in Österreich. Im traditionsreichen Großen Festsaal der Hofburg werden mehr als 600 internationale Gäste erwartet, darunter die Spitzen aus Transport, Logistik und Intralogistik. Bis dahin bleibt das Ergebnis ein Geheimnis – sowohl für die Finalisten als auch die Öffentlichkeit.
RS Verlag und der „National IFOY“. Es ist bereits die dritte IFOY-Preisverleihung in Österreich. Der RS Verlag vergab zuvor schon in den Jahren 2013 und 2014, in den Anfangsjahren des IFOY, die sogenannten “National IFOY-Awards“ im Rahmen des „Österreichischen Logistik Tages“ des Vereins Netzwerk Logistik (VNL) im Design Center in Linz. Auf diese Weise konnten die nationalen Vertriebsniederlassungen der internationalen IFOY-Gewinner in Österreich ihren IFOY-Award mit nach Hause nehmen. Die Gewinner waren damals Crown, Jungheinrich, Still und Toyota. Ziel war es aber vor allem auch, den IFOY Award als internationalen Preis in Österreich zu etablieren. „Das ist gelungen“, stellt H. Schlobach fest.
Heimat großer Logistiker. „Als langjähriger Förderer und Jury-Mitglied des IFOY freue ich mich sehr, dass jetzt erstmals die internationalen IFOY-Awards im Rahmen der Gala zum HERMES Logistik-Preis der WKO verliehen werden“, sagt hierzu Hans-Joachim Schlobach, Herausgeber und Chefredakteur des Magazins BUSINESS+LOGISTIC und der Wissens- und Businessplattform rund um die Querschnittsfunktion der Wirtschaft für die DACH-Region, blogistic.net. Österreich sei ein Kernland der europäischen Logistik, sagt H. Schlobach weiter. Und in der Tat: Es beheimatet mit Gebrüder Weiss nicht nur das älteste Logistikunternehmen der Welt, sondern hier steht die Wiege des Logistik-Giganten DB Schenker. Österreich ist aber auch auch die Heimat großer Player aus dem Bereich der Intralogistik, wie etwa Knapp, Salomon Automation (heute SSI Schäfer), TGW und LTW. „Umso mehr freut es mich daher, dass es die Wiener Cargometer in das Rennen um den begehrten Award geschafft hat. Ich kenne das Unternehmen seit seiner Startup-Zeit“, so H. Schlobach weiter. (hier geht es zur damaligen Startup-Story mit Cargometer: „Wider die falschen Frachttarife“)
Die Kategorie „Counter Balanced Truck“
Clark (Europa). Im Segment der Gegengewichtsstapler ist der Clark Gasstapler S25 aus der S-Serie 20-35 mit einer Tragfähigkeit von 2,5 Tonnen für das Finale nominiert. Laut Clark bietet die S-Serie niedrige Gesamtbetriebskosten und deutlich mehr Komfort. Seine drei s (smart, stark und sicher) sind laut dem amerikanischen Hersteller die Kernmerkmale des völlig neu entwickelten Modells.
UniCarriers (Deutschland). Die zweite Nominierung geht an den dreirädrigen Gabelstapler TX3 von UniCarriers. Die Fahrzeuge dieser Baureihe verfügen über eine Nutzlast von 1,3 bis 2,0 Tonnen und haben den Fahrer im Fokus. Die elektrischen Geräte zeichnen sich durch niedrigen Energieverbrauch, clevere Ergonomie und hohe Handlingeffizienz aus.
Die Kategorie „Warehouse Truck“
Drei Geräte nominiert die Jury in der Kategorie „Warehouse Truck“.
Combilift. Mit dem Combi-PPT des irischen Herstellers Combilift geht ein robuster Deichsel-Gabelhubwagen mit mehr als 8.000 Kilogramm Tragfähigkeit ins Rennen. Das Hochleistungsfahrzeug, das entwickelt wurde, um große und schwerfällige Mitfahrstapler zu ersetzen, will mit einer guten Sicht auf die Ladung, maximaler Sicherheit und Wendigkeit sowie einem effizienten Einsatz auf engstem Raum punkten.
Hubtex. Die zweite Nominierung in der Kategorie gewinnt Hubtex. Der Elektro-Mehrwege-Seitenstapler MaxX aus dem preislichen Einstiegssegment ist für das Langguthandling in schmalen Gängen ausgelegt. Für den kombinierten Innen- und Außeneinsatz ist das Fahrzeug mit 4,5 Tonnen Tragkraft laut Hersteller eine gute Alternative zu Dieselgeräten. Interessante Details: große Kabine, ein Freisichthubgerüst sowie das patentierte HX-Lenksystem und der hydraulischen Niveauausgleich von Hubtex.
Jungheinrich (Deutschland).Der Hersteller Jungheinrich zieht mit dem ETV 216i ins Finale ein. Das Fahrzeug ist nicht nur der weltweit erste Lithium-Ionen-Schubmaststapler, sondern auch das erste Elektro-Großflurförderzeug mit serienmäßig integrierter Lithium-Ionen-Technologie. Vorteil für den Nutzer: kurze Ladezeiten beim Schnell- und Zwischenladen, Wartungsfreiheit, längere Lebenszeit und ein völlig neuartiges Fahrzeugdesign durch den Wegfall des Batterietrogs.
Die Kategorie „AGV & Intralogistics Robot“
Ebenfalls drei Geräte nominiert die Jury in der Kategorie „AGV & Intralogistics Robot“.
Jungheinrich (Österreich). Die Hamburger gewinnen eine Nominierung für das AKL-Regalbediengerät „STC“. Die erste Eigenentwicklung des Hamburger Herstellers für Automatische Kleinteilelager (AKL) ist ein Hochleistungsgerät in Leitbauweise, das Bestwerte bei allen Anfahrmaßen verspricht und eine platzsparende Lagerung von Kleinteilen in Behältern, Tablaren und Kartons ermöglicht.
Still (Europa). Die zweite Nominierung geht an Still für den automatisierten LiftRunner mit LTX und automatischer Be- und Entladung. Mit dem automatisierten Routenzug der Hamburger wird erstmalig die automatisierte Fahrt mit automatisiertem Lasthandling in der Produktionsversorgung verbunden. Die Gerätekombination will mit hoher Prozesssicherheit, einfacher Bedienung und geringen Implementierungskosten punkten. Innovatives Detail: Der Elektroschlepper LTX 50 zieht Anhänger mit einem Gesamtgewicht von bis zu 5.000 Kilogramm spursicher durch Produktionsanlagen.
Torwegge. Nominierung Nummer drei heimst Torwegge für den MANIPULA-TORsten (TOR-sten meets friends) ein. Dank der flexiblen Modularität kann das Gerät unter anderem als Kombination aus selbst navigierendem Fahrerlosen Transportsystem (FTS) und Roboter werden. Für das diesjährige IFOY-Szenario wurde das FTS mit einem Manipulator ausgestattet und wird so zu einem mobilen Pick-Roboter namens MANIPULA-TORsten. Ein integriertes induktives Ladesystem erhöht die Verfügbarkeit des Systems.
Die Kategorie „Intralogistics Software“
Jungheinrich. In der Software-Kategorie gewinnt Jungheinrich eine Nominierung für zoneCONTROL. Das Tool ist ein modulares, funkbasiertes Assistenzsystem zur lokalen Beherrschung von Störungsursachen in der Intralogistik. Umfangreiche Informations- und Eingriffsmöglichkeiten im Lager und am Fahrzeug können frei miteinander kombiniert und fahrzeugspezifisch angepasst werden, so dass maßgeschneiderte Lösungen für ganz unterschiedliche Einsatzfälle entstehen.
Still. Die zweite Nominierung in dieser Kategorie holt sich Still für seine neue Flottensteuerung „neXXt fleet“. Das Webportal besteht aus neun verschiedenen Web-Applikationen (Apps) mit deren Hilfe, Daten für schnelle Analysen und Optimierungsmaßnahmen zusammengeführt werden können. Das responsive Reporting-Tool wertet nicht nur Daten aus, sondern erinnert den Nutzer automatisch, wenn Kosten oder Termine überschritten werden oder Wartungs- und Prüfungstermine anstehen.
Cargometer. Ebenfalls nominiert: der IFOY-Neuling Cargometer. Das gleichnamige Tool aus Österreich, CARGOMETER, bietet Frachtvermessung „on-the-fly“ am fahrenden Gabelstapler. Das heißt: Abmessungen, Gewicht und Barcode (2D-Codes) von Packstücken werden ohne Stopp direkt bei der Durchfahrt eines Flurförderzeugs durch das Ladetor erfasst und digitalisiert an das Kundensystem übergeben. Die Lösung zur Frachtvermessung ermöglicht eine korrekte Verrechnung des Frachtraumes und die Optimierung der Flottenauslastung.
Die Kategorie „Special of the Year“
Raymond. 3D lautet das Thema der Spezial-Kategorie 2019, in der sich der amerikanische Hersteller Raymond Corp. eine Nominierung holt. Sein 3D Virtual Reality Simulator wurde speziell entwickelt, um Mitarbeiter bei der Bedienung von Gabelstaplern zu schulen, ihr Qualifikationsniveau zu überprüfen und zu verbessern. Als Branchenneuheit ist das Tool auf einem Raymond-Gabelstapler im Einsatz und an den zum Patent angemeldeten sPort (Simulation Port) des Unternehmens angeschlossen, um eine realistische Lernumgebung für Bediener zu schaffen.
SAE. Ebenfalls nominiert hat die Jury SAE. Das Tool SAE 3D VR CPQ (Configure Pricing Quote) ist eine Software zur realistischen Konfiguration von allen denkbaren intralogistischen Anlagen und Produkten in 3D, zur Preisermittlung und zur Angebotserstellung. In dieser Applikation werden laut SAE als Weltneuheit alle Produkte der Intralogistik miteinander kombiniert. Der visuelle Konfigurationsprozess macht intralogistische Planung greifbar und will die Identifikation des Kunden mit seinem individuellen Produkt bereits in der Angebotsphase ermöglichen.
Die Kategorie „Startup of the Year“
Erstmals in der IFOY-Historie stehen 2019 zwei Startups in einer gleichnamigen Kategorie im Wettbewerb.
ProGlove. Das Startup hat einen smarten Handschuh entwickelt, der die herkömmliche Scan-Pistole ersetzt. Mitarbeiter in der Fertigungs- und Logistikbranche können damit schneller, sicherer und ergonomischer arbeiten und somit die Effizienz deutlich steigern. Jeder Arbeitsschritt kann freihändig dokumentiert und ein direktes Feedback direkt vom intelligenten Handschuh an den Benutzer gegeben werden.
Trône Seating. Nominiert ist auch das niederländische Startup Trône Seating. Der TRÔNE-Gabelstaplersitz ist ein ergonomischer Memorysitz, der von jedem Fahrer automatisch mit bis zu fünf Motoren an die persönliche Sitzposition angepasst wird. Neben der Speicherfunktion für eine unendliche Anzahl von Fahrern liefert die Software zusätzliche Informationen über die Nutzung des Stuhls und des Fahrers.