Trotz Coronapandemie fand die Testung, die Bewertung und die Wahl der IFOY 2021 – Gewinner statt. Die Preisverleihung im Dortmunder Fußballmuseum war den Corona-Sicherheitsbestimmungen entsprechend reduziert; auf die Gala im großen Gästekreis wurde weitgehend verzichtet. Das tat jedoch der Freude der Award-Gewinner keinen Abbruch: Arculus, Cargotec, Idealworks, Interroll Group, Still und Volume Lagersysteme.
Die Coronapandemie verlangte 2021 sowohl von den Initiatoren des IFOY Awards als auch der IFOY-Jury sowie den IFOY-Nominées 2021 ein hohes Maß an Einsatz und viel Flexibilität ab. So konnten wegen der strengen Covid19-Sicherheitsbestimmungen die Testgeräte nur unter hohem Einsatz in die Messehalle der Messe Dortmund geliefert werden, wo die Tests im Februar stattfanden. Auch die Tests konnten nur unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen über die Bühne gehen. Manche der internationalen Jury-Members durften daher nicht nach Deutschland einreisen und mussten virtuell via Life-Schaltung daran teilnehmen. Zudem gab es auch Ausfälle wegen zum Teil schwerer Covid19-Erkrankungen. Vor diesem Hintergrund gelang dennoch ein reibungsloser und den strengen IFOY-Regeln konformer Ablauf des gesamten Awards – von der Nominierung über die Tests bis hin zur offiziellen Preisverleihung, die am 5. Juli im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund stattfand.
Wie die Besten der Besten ermittelt werden
Der International Intralogistics and Forklift Truck of the Year Award (kurz IFOY) zeichnet die besten Intralogistikprodukte und -lösungen des Jahres aus. Basis der Entscheidung ist dabei ein dreistufiges Audit: die Nominierung der (Intra-)Logistiklösungen, wissenschaftlich durchgeführte Innovation Checks samt standardisierter Tests nach einem rund 80 Kriterien umfassenden Testprotokoll sowie den Life-Tests durch die Jury. Entscheidend ist hierbei jedoch, dass die Nominierten nicht miteinander verglichen werden, sondern mit ihren Wettbewerbsgeräten am Markt.
Jury, Träger und Partner. Gewählt wird der IFOY Award jährlich von einer internationalen Fachjournalisten-Jury. Träger des IFOY Award ist der Fachverband Fördertechnik und Intralogistik im VDMA. IFOY Partner 2021 sind die Messe Dortmund und der Stapleranbaugerätehersteller Cascade. Langjähriger Palettenpartner ist Palettenpool-Betreiber CHEP, Partner für den Bereich Logistikimmobilien ist heuer Garbe Industrial Real Estate, Trailer-Partner ist Kögel und Logistics-Partner des Jahres 2021 ist die Landauer Transportgesellschaft, LTG. Sitz der IFOY Organisation ist Ismaning bei München. Der IFOY AWARD steht unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie der Bundesrepublik Deutschland.
Die Träger der IFOY 2021 – Kategorien
Special Vehicle. Seinen ersten IFOY AWARD holte sich der irische Intralogistik-Lösungsanbieter Cargotec in der Kategorie „Special Vehicle“ mit der zweiten Generation seines weltweit ersten vollelektrischen Mitnahmestaplers MOFFETT E4-25.3NX. Der emissionsfreie und geräuscharme Stapler sei einzigartig in seiner Klasse, so die Jurybegründung. Er verfügt über einen Dreiradantrieb sowie zahlreiche Sicherheitsfeatures und überzeugte im IFOY Test unter anderem durch seine Wirtschaftlichkeit und Leistungsstärke. (Testbericht siehe hier.)
Automated Guided Vehicle (AGV). Den Sieg in der Kategorie „Automated Guided Vehicle (AGV)“ sicherte sich die BMW-Tochter idealworks mit dem iw.hub. Der ursprünglich für den Inhouse-Einsatz entwickelte autonome mobile Roboter (AMR) ist heute frei am Markt verfügbar und kann in nur zwei Tagen ohne strukturelle Anpassungen sehr einfach implementiert werden. Der AMR, der bei den IFOY Test Days im März unter anderem durch seine Flexibilität ein Zeichen setzte, punktet auch durch seinen wettbewerbsfähigen Preis. (Testbericht siehe hier.)
Special oft he Year. In der Kategorie „Special of the Year” ging der IFOY AWARD an den Smart Pallet Mover (SPM) der Schweizer Interroll Group. Die neue, mobile Roboterlösung für die Automatisierung des Palettentransports in den Bereichen Produktionsmaschinen und Kommissionierung überzeugte Tester und Jury nicht nur durch ihren hohen Innovationsgrad, sondern auch durch einen herausragenden Kosten-Nutzen-Vorteil. (Testbericht siehe hier.)
Intralogistics Software. Einen IFOY AWARD holte sich das Unternehmen arculus. In der Kategorie „Intralogistics Software“ überzeugte das herstellerübergreifende Flottenmanagementsystem arculus Fleet. Es ermöglicht via VDA5050-Schnittstelle den Betrieb von AGVs unterschiedlicher Hersteller auf einer Fläche und eröffnet neue Möglichkeiten für den Mischbetrieb von automatisierten Lagerfahrzeugen, die bis vor kurzem in der Praxis noch undenkbar waren. (Testbericht siehe hier.)
Start-up of the Year. Gleich fünf junge Unternehmen qualifizierten sich in diesem Jahr mit sehr unterschiedlichen innovativen Lösungen für die Endrunde in der Kategorie „Start-up of the Year“. Die Nase vorn im Rennen um den Sieg hatte schließlich Volume WAVE von Volume Lagersysteme. Überzeugen konnte das weltweit erste vollautomatische Paletten-Shuttle-Lager mit individuellem Zugang zu jedem Lagerplatz durch sein grundlegend neues Konstruktionsprinzip sowie durch seine professionelle Umsetzung. Wissenschaftler bezeichneten die äußerst platzsparende Lösung im IFOY Innovation Check als „beeindruckend“. (Testbericht siehe hier.)
Integrated Warehouse Solutions. In der Kategorie „Integrated Warehouse Solutions“ ging die begehrte Auszeichnung in diesem Jahr an den Hamburger Intralogistik-Spezialisten Still. Mit seinem Danfoss-Projekt sicherte sich der Hamburger Intralogistikkonzern den Sieg. Für das neue Produktionslager von Danfoss Power Electronics hatte STILL eine perfekt aufeinander abgestimmte Lösung, bestehend aus drei automatisierten Serien-Flurförderzeugen, dem smarten Tool iGo insights und dem Sicherheitssystem ELOshield, bei seinem dänischen Kunden implementiert. Der Jury zufolge ist das Projekt ein eindrucksvolles Beispiel, wie in Zukunft automatisierte Lager gesteuert, überwacht und analysiert werden.
Preisverleihung im Dortmunder Fußballmuseum
Der IFOY 2021 der jeweiligen Kategorien wurde im Rahmen einer Preisverleihung im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund entgegen. Die Vertreter der Unternehmen arculus, Cargotec, idealworks, Interroll Group, Still und Volume Lagersysteme nahmen ihren „Oscar der Intralogistik“ aus den Händen der Laudatoren Thomas Westphal (Bürgermeister der Stadt Dortmund), Gordon Riske (Vorstandsvorsitzender des VDMA Fachverbandes Fördertechnik und Intralogistik und CEO der KION Group), Dr. Michael ten Hompel (Geschäftsführender Institutsleiter des Fraunhofer-Institutes für Materialfluss und Logistik IML in Dortmund), Sabine Loos (Geschäftsführerin der Westfalenhallen Unternehmensgruppe), Jan-Dietrich Hempel (Geschäftsführer Garbe Industrieimmobilien) und Birgit Heitzer (Leiterin Unternehmenslogistik der REWE Group) entgegen.