HAFEN HAMBURG – 2021 bringt Rekordzahlen auf Österreich-Services

5,6 Millionen Tonnen schwer war der Gesamtdurchsatz von Waren von und nach Österreich im Jahr 2021; so viel wie noch nie. Damit gilt der Hafen Hamburg als einer der wichtigsten Ex- und Importhäfen für die Alpenrepublik. Doch wirft auch hier der Vernichtungskrieg Putins gegen die Ukraine für 2022 seine Schatten voraus. 

Hafen Hamburg (Foto: Michael Lindner / RS MEDIA WORLD Archiv)
Hafen Hamburg – Österreichische Unternehmen nutzen in besonderem Maße das breite Angebot der Norddeutschen von über 100 Liniendiensten, die rund 1.000 Seehäfen weltweit bedienen. (Foto: Michael Lindner / RS MEDIA WORLD Archiv)

Dass der Hafen Hamburg einer der wichtigsten Seehäfen für österreichische Importe und Exporte ist, zeigte sich im Jahr 2021, trotz anhaltender Coronapandemie und mehrerer Lockdowns. Mit einem neuen Rekordwert lag der Umschlag mit 320.776 TEU mit 20-Fuß-Standardcontainern. Das waren 6,46 Prozent mehr als im Vorjahr 2020. „Trotz der Coronapandemie sorgten sowohl die allgemein gute Nachfrage nach Exportgütern in Österreich als auch stabile Importe nach Österreich für eine positive Entwicklung. Auch das Jahr 2022 hat gut begonnen“, sagt Alexander Till, Leiter der HHM – Hafen Hamburg Marketing Repräsentanz für Österreich in Wien. Seit Beginn der Containerisierung in den 1970er Jahren ist der Hafen Hamburg damit der der wichtigste Hafen für Österreich in diesem Segment geblieben. In den letzten Jahrzehnten lag ihr Marktanteil nach Angaben der Repräsentanz des Hafen Hamburg in Wien konstant zwischen 40 und 50 Prozent. 

5,6 Millionen Tonnen Durchsatz 

Noch erfreulicher für die Hanseaten ist der Wert für den Gesamtdurchsatz. Mit 5,6 Millionen Tonnen bescherte ihren das Jahr 2021 ein Plus von 26,74 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die wichtigsten aus Österreich exportierten Produkte waren dabei Holz, Papier, Getränke, Armaturen, Maschinen und Anlagen. Österreich importierte über den Hafen Hamburg hauptsächlich Waren wie Möbel, Baustoffe, Sportartikel und Massengüter wie Kohle und Eisenerz. „Seit 2019 importiert beispielsweise die voestalpine wieder regelmäßig Eisenerz und Kohle über Hamburg. 2021 waren es 2,3 Millionen Tonnen. In dieser Branche ist das ein bedeutendes Geschäft für den Hamburger Hafen“, bestätigt A. Till im Gespräch. 

Hafen Hamburg – Mehr als 100 Liniendienste 

Hafen Hamburg (Foto: Michael Lindner / RS MEDIA WORLD Archiv)
Hafen Hamburg – Die Handels- und politischen Beziehungen zwischen Österreich und Hamburg reichen Jahrhunderte zurück bis ins Zeitalter Kaiser Maximilians. (Foto: Michael Lindner / RS MEDIA WORLD Archiv) (auf Foto klicken und Interview mit A. Till, Geschäftsführer HH-Vertretung in Wien)

Österreichische Unternehmen nutzen in besonderem Maße das breite Angebot der Norddeutschen von über 100 Liniendiensten, die rund 1.000 Seehäfen weltweit bedienen. Sie profitieren dabei auch von Hinterlandverbindungen vor und nach der Reise. „Kein anderer Hafen bietet der österreichischen Industrie so günstige Konditionen“ sagt hierzu A. Till. Dabei dominiert die Schiene das Transportgeschehen von und nach Österreich. 98 Prozent des österreichischen Containervolumens von und nach Hamburg wird per Bahn transportiert. Gut ausgebaute Bahnstrecken nach Hamburg ermöglichen den Betrieb von Ganzzügen mit maximalem Gewicht und Maximallänge. „Das macht die Frachtrate pro Container unschlagbar“, freut sich A. Till. Im Jahr 2021 verbanden 160 Ganzzüge pro Woche Österreich mit Hamburg. Rund 30 davon verbinden den Hafen Hamburg mit dem Hafen Wien als bedeutendster Binnenhafen Österreichs. 

Mit Wien verbunden seit dem Mittelalter 

Die Bedeutung des Hafen Hamburg für die österreichische Wirtschaft wurde übrigens schon sehr frühzeitig erkannt. Die Handels- und politischen Beziehungen zwischen Österreich und Hamburg reichen Jahrhunderte zurück bis ins Zeitalter Kaiser Maximilians. Das erste österreichische Konsulat in Hamburg wurde 1570 eröffnet. Und die Hanseaten eröffneten 1951 ihre erste Repräsentanz weltweit in Wien. Nach einer pandemiebedingten Pause plant sie heuer vier Veranstaltungen in Österreich, bei denen über 600 Teilnehmer erwartet werden. 

Hafen Hamburg und der Putin-Krieg 

Allerdings dürfte im Jahr 2022 kaum ein Wachstum des Gesamtdurchsatzes zu erwarten sein, obgleich man gut ins Jahr startete. Die Ursache ist der Krieg, den Russland gegen die Ukraine führt. Sämtliche Reedereien haben beispielsweise ihren Schiffsverkehr mit russischen und ukrainischen Häfen eingestellt. Auch kappte der Hafen Hamburg sämtliche Verbindungen von und nach Russland. Wie weit der Hafenumschlag zwischen Österreich und Hamburg dadurch zurückgehen wird, lässt sich jetzt allerdings noch nicht sagen und hängt davon ab, wie lange der Krieg dauert.   

hafen-hamburg.de

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