GLOBAL SUPPLY CHAINS – Zuverlässigkeit trotz Vulnerabilität erreichen

Global Supply Chains – Der Ukraine-Krieg, die Corona-Pandemie und ihre Folgen sowie die aggressive Taiwan-Politik der VR China machen die Verwundbarkeit der globalen Lieferketten deutlich. Logistik-Lösungsanbieter sind daher gefordert wie noch nie. Denn Anwender von Hightech Logistik-Lösungen brauchen vor allem die Sicherheit und Zuverlässigkeit bei Produkt- und Servicequalität ihrer Systeme. Beim Weltmarktführer solcher Anwendungen, Toyota MH, strebt man daher schon seit jeher nach Resilienz. Doch kann man in Österreich die hohen Qualitätsansprüche des Marktes auch tatsächlich erfüllen und wie? Diesen Fragen gingen wir von blogistic.net nach.

Global Supply Chains (Foto: Max Müller / www.pixelio.de)
Global Supply Chains – Getrieben durch Pandemie, den Ukraine-Krieg und nun der neue Konflikt im Pazifik dürften sich für sie die Beschaffungsschwierigkeiten an den globalen Rohstoff- und Komponentenmärkten wieder verschärfen. (Foto: Max Müller / www.pixelio.de)

Noch im Februar 2022 deuteten Indizes wie der PMI Februar 2022 (siehe hier auf blogistic.net) für die Industrie in der Eurozone auf Wachstum – trotz globaler Probleme bei den Lieferketten. Jedoch schienen die Auswirkungen der Coronapandemie, die seit Ende 2019 weltweit wütete, weitgehend unter Kontrolle. Die Weltwirtschaft hat sich jedenfalls darauf eingestellt, inklusive der globalen Lieferkettenprobleme. Doch dann überfiel die faschistische Russische Föderation unter Diktator W. Putin das Nachbarland Ukraine und der Krieg hielt mit all seiner Brutalität in Europa Einzug. Seither lähmt dieser Vernichtungskrieg die Weltwirtschaft, weil die Ukraine für viele Industriestaaten ein wichtiger Lieferant für halbfertige Produkte und Rohstoffe wie etwa Komponenten für die Automobilindustrie und den Maschinen und verschiedenste Metalle ist. Gleichzeitig wurde der Handel mit Russland massiv eingedämmt. Seit kurzem nehmen jedoch auch die Spannungen zwischen den größten Industrienationen zu. Mit ein Grund dafür ist, dass Xi Jinping und die VR China nicht nur mehr oder weniger offen Sympathie für W. Putins Expansionspolitik zeigen, sondern sich seither ganz offen aggressiv gegenüber der Republik Taiwan zeigen. Unter dem Vorwand, dass die Sprecherin des US-amerikanischen Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, im Rahmen ihrer Ostasien-Reise auch Taiwan besuchte, hält das stalinistische Regime derzeit Militärmanöver mit scharfer Munition in der schmalen Taiwan-Straße, direkt vor der Küste des Inselstaates ab. Dies wird im Pazifikraum und in der EU als klare Drohgebärde gegen die asiatische Demokratie verstanden, welche von Peking als Territorium beansprucht wird (mehr dazu hier).

Global Supply Chains müssen durch Taiwan-Straße

Gerade für den Pazifik-Raum und seiner Staaten wie Japan, Südkorea, Taiwan und die VR China selbst sowie für den gesamten Welthandel ist vor allem die Taiwan Straße von entscheidender Bedeutung. Wie bedeutend gerade dieser schmale Seestreifen für die Weltwirtschaft ist, zeigt sich in der Tatsache, dass bis zum Sommer diesen Jahres bereits 88 Prozent der nach Tonnage größten Schiffe der Welt passiert haben, wie die US-Nachrichtenagentur „Bloomberg“ analysiert hat. Die Meerenge zwischen dem chinesischen Festland und der Insel ist somit die Hauptstrecke für Schiffe, die von China, Japan, Südkorea und Taiwan Waren von den Produktionsstätten nach Europa und in die USA transportieren. Störungen der Seeschifffahrt in dieser Region wie etwa durch einen bewaffneten Konflikt würden sich daher weit mehr in den globalen Supply Chains bemerkbar machen als jeder Container Schiffsstau – mit unabsehbaren Folgen. „Wir erwarten zwar Handelsunterbrechungen in Taiwan, China, Südkorea und Japan, falls die Militäraktion länger oder in größerer Intensität andauert“, sagt Christian Roeloffs, Mitgründer und CEO des Online-Marktplatzes Container X Change im Gespräch mit der Deutschen Verkehrszeitung, DVZ. Doch die globalen Lieferketten hätten sich zuletzt als durchaus widerstandsfähig erwiesen, gibt er sich bis jetzt noch relativ gelassen. Er räumt jedoch ein, dass eine Vorhersage hinsichtlich der Auswirkungen einer Machtdemonstration Pekings nur schwerlich möglich ist.

Global Supply Chains – Gabelstaplerbranche betroffen

Deswegen blicken gerade Unternehmen aus der Gabelstapler- und Logistik-Automationsbranche durchaus mit Sorge auf den neuen Konfliktherd und die Muskelspiele Pekings. Beziehen doch viele ihre Halbleiter und Chips beispielsweise aus Taiwan. Sie werden für Automations-Komponenten ebenso benötigt wie für deren Steuerung. Auch die Premiummarken der Gabelstaplerbranche, beginnend bei Jungheinrich bis hin zu Linde MH (KION Group) bis hin zum Weltmarktführer Toyota Material Handling beziehen solche Komponenten aus Taiwan. Gleichzeitig unterhalten sie starke wirtschaftliche Verbindungen in die Länder des gesamten Pazifikraums.

Gabelstapler- und Logistik-Automationsbranche besonders betroffen

Getrieben durch Pandemie, den Ukraine-Krieg und nun der neue Konflikt im Pazifik dürften sich für die Logistik-Lösungsanbieter also wieder die Beschaffungsschwierigkeiten an den globalen Rohstoff- und Komponentenmärkten verschärfen. Sie haben auch ohne dem Taiwan-Konflikt mittlerweile ungeahnte Formen angenommen – und ein Ende der angespannten Situation ist nicht absehbar. Daraus resultieren Liefereinschränkungen und Engpässe quer durch alle Branchen, eine Planbarkeit ist nicht mehr gegeben, die Preise steigen um ein Vielfaches und zurück bleiben mitunter verärgerte Kunden.

Global Supply Chains – Toyota MH Austria will es genau wissen

Global Supply Chains – A. Göbl (Foto: Toyota MH / RS MEDIA WORLD Archiv)
Global Supply Chains – A. Göbl: „Qualitative, zuverlässige und vor allem rasche Serviceleistungen sind ein wichtiger Baustein, wenn es um die Optimierung von Materialflüssen und Kosteneffizienz geht.“ (Foto: Toyota MH / RS MEDIA WORLD Archiv)

Die Branche setzt daher möglichst alle verfügbaren Hebel in Bewegung, um höchste Kundenzufriedenheit trotz widriger Umstände auch weiterhin zu gewährleisten. Um dies sicher stellen zu können, dass das Unternehmen in Österreich auch in diesen herausfordernden Zeiten dem Qualitätsanspruch gerecht werden kann, ließ Toyota Material Handling Austria durch marketmind eine Kunden- bzw. Marktbefragung in den Schwerpunkt-Branchen Handel, Verkehr und Herstellung von Waren im Zeitraum von Mitte März bis April durchführen. Im Zuge dieser Studie wurde deutlich, dass auch in diesen herausfordernden Zeiten eine hohe Produkt- und Servicequalität am meisten geschätzt wird, gefolgt von günstigen laufenden Kosten. Damit sieht sich der Intralogistik-Gesamtlösungsanbieter Toyota MH in seiner Service-Strategie „Customer First, daher alles aus einer Hand, individuell und ganz nach Kundenwunsch“ bestätigt.

Dezentrales Service-Team für rasche Dienstleistungen

„Qualitative, zuverlässige und vor allem rasche Serviceleistungen sind ein wichtiger Baustein, wenn es um die Optimierung von Materialflüssen und Kosteneffizienz geht,“ bestätigt Alfred Göbl im Gespräch. Er ist Director Aftersales bei Toyota Material Handling Austria. Daher setze man auf ein top-ausgebildetes Service-Team, das dezentralisiert direkten Kundenkontakt pflegt und bei Bedarf eine 24/7 Bereitschaft anbietet. – Dies ist auch nötig, denn der Spezialist für Intralogistik- und Materialflusslösungen mit Sitz in Wiener Neudorf hat mittlerweile mehr als 10.000 Gabelstapler, FTS etc. unter Vertrag. Dabei ist sogar jede zehnte Maschine das Fabrikat eines Marktbegleiters. Hierfür ist jeder Techniker fix einem Kunden zugeteilt und kann telefonisch, sowie auch durch vernetzte Geräte umgehend via Direktkontakt erreicht werden. Dank dieser Dezentralisierung und Vernetzung können 97 Prozent aller Service-Fälle gleich im Zuge der ersten Anfahrt behoben werden. Diese Zuverlässigkeit schätzen die Kunden von Toyota Material Handling, bestätigt auch die Studie.

Global Supply Chains – Mit Resilienz durch die Krise

„Think global, act local“ ist schon seit jeher eine der Strategien des japanischen Weltmarktführers  Toyota MH. Vor allem die Strategie der Lokalität erweist sich jedoch in der aktuellen Krisensituation als Stärke. Denn sowohl die Produktion der Geräte, das Zentrallager und Teilebeschaffung erfolgen für Europa in Europa. So wurde im Zentrallager der Lagerstand bereits erhöht und es wird weniger „just-in-time“ gearbeitet. Aufgrund der globalen, schlechten Rohstoffverfügbarkeit, stellt sich Toyota MH im Sinne der Kundenzufriedenheit auch hinsichtlich seiner Lieferanten breiter auf.

Global Supply Chains – Verfügbarkeit mitunter eingeschränkt

Zur aktuellen Lieferketten-Situation und den Einfluss auf das eigene Geschäft befragt, resümiert Alfred Göbl: „Selbstverständlich haben die aktuellen Probleme trotzdem auch auf unsere Lieferketten Einfluss. So ist zum Beispiel die Verfügbarkeit sowohl von Mechanik- als auch Elektronik-Komponenten stark eingeschränkt. Um unseren Kunden dennoch jene Sicherheit zu bieten, die sie benötigen, um selbst einen reibungslosen Geschäftsgang gewährleisten zu können, überbrücken wir in besonderen Härtefällen allfällige Wartezeiten mit Mietgeräten.“

Verfügbarkeit für Osteuropa sichert Wien

Als weiteren Resilienz-Faktor sieht Göbl auch die nahezu lückenlose Versorgung mit Ersatzteilen aus dem in Wien angesiedelten europäischen Zentrallager. Das europäische Zentrallager ist im Industriegebiet Wien-Inzersdorf angesiedelt und wird gemeinsam mit Toyota Motor Europe – der Auto-Sparte – betrieben. Auf einer Gesamtfläche von 1.650m² sind mehr als 11.000 passgenaue beziehungsweise kompatible Original-Ersatz-Teile in Toyota Premiumqualität prompt verfügbar. Aktuell werden vom Standort mehr als 1.500 Kunden und Servicetechniker in Österreich, Tschechien, der Slowakei und Ungarn, mit etwa 450 Ersatz-Teile-Sendungen täglich, beliefert.

Toyota MH Austria in Kürze

Toyota Material Handling Austria ist die österreichische Landesgesellschaft der Toyota Material Handling Group und ein Unternehmen der Toyota Industries Corporation (TICO), dem weltgrößten Hersteller von Flurförderzeugen und Lagertechnik. Das Unternehmen bietet ein umfangreiches Produkt- und Lösungsportfolio an, das alle Fragen und Bereiche der Intralogistik abdeckt. Dazu zählen gängige Flurförderzeuge, sowie teil- und vollautomatisierte Logistiksysteme mit intelligenten Softwarelösungen, die Arbeitsabläufe optimieren und Maschinen, Systeme sowie Prozesse miteinander vernetzen.

toyota-forklifts.at

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