DIPLOMATIC COUNCIL – Etablierte Medien sind die richtige Infoquelle

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Die etablierten Medien haben trotz Kritik die höchste Glaubwürdigkeit. (Foto: Christian Evertsbusch / www.pixelio.de)

Die sogenannten „Mainstream-Medien“, darunter auch Fachmedien, haben sich in der Coronakrise als verlässliche Informationsquelle bewährt. Soziale Medien haben hingegen mit ihrem Missbrauch als Multiplikator von „Fake News“ zu kämpfen. Das ergab eine aktuelle Untersuchung zur Mediennutzung der UN-Denkfabrik Diplomatic Council unter Top-Entscheidern in der DACH-Region im Rahmen des Post-Corona Report 2020.

Eine Untersuchung der UN-Denkfabrik Diplomatic Council unter Führungskräften und Unternehmern im deutschsprachigen Raum (DACH-Region) stellen sogenannten „Mainstream Medien“, darunter auch Fachmedien, ein gutes Zeugnis aus. Dabei wurden 123 Mitgliedsunternehmen des Diplomatic Council sowie beim DC-Firmenmitglied UnitedInterim registrierte Interim Manager befragt. Diese sitzen, ebenso wie viele Mitglieder des Diplomatic Council, in mittelständischen Unternehmen gleichermaßen wie in Konzernen, quer über sämtliche Branchen hinweg sowie in Ministerien und Behörden. Sie können daher die wirtschaftliche und politische Lage daher überdurchschnittlich gut beurteilen.

Online-Portale glaubhafter als Tageszeitungen. Die Diplomatic Council- Untersuchung ergab, dass sich insbesondere die Online-Portale etablierter Medien wie etwa auch blogistic.net, logistik-express.com, oevz.com oder umwelt-journal.at in der Pandemie bis jetzt am besten bewährten. Das meinten 42 Prozent der Befragten. An zweiter Stelle liegt das Fernsehen mit 35 Prozent Zustimmung. Erst den dritten Platz belegen hingegen gedruckte Tageszeitungen mit 19 Prozent. Von der Rolle der sozialen Medien in der Krise sind hingegen nicht einmal vier Prozent der Befragten überzeugt.

Besser als ihr Ruf

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Die etablierten Medien sind besser als ihr Ruf. (Foto: Thorben Wengert / www.pixelio.de)

Andreas Dripke, Studienleiter beim Diplomatic Council, erklärt das so: „Die Coronakrise erweist sich als ein klares Indiz dafür, dass die Mainstream-Medien deutlich besser sind als ihr Ruf. Man mag die politischen Entscheidungsträger und die Medien, die darüber berichtet haben, in unzähligen Details kritisieren. Das ändert jedoch nichts daran, dass die politischen Entscheidungen und deren Vermittlung durch die klassischen Medien im Großen und Ganzen entscheidend zur Eindämmung beigetragen haben. Mindestens 1,5 Meter Abstand halten, gründlich Händewaschen und Verständnis für den Lockdown – das war immer wieder auf allen klassischen Kanälen zu lesen, zu hören und zu sehen. Und über 90 Prozent der Menschen im deutschsprachigen Raum haben es verstanden und überwiegend akzeptiert.“

Die Coronakrise erweist sich als ein klares Indiz dafür, dass die Mainstream-Medien deutlich besser sind als ihr Ruf.

Andreas Dripke, Studienleiter beim Diplomatic Council

Soziale Medien sind Fake-Schleudern

Soziale Medien als Informationsquelle sind als seriöse Informationsquelle hingegen kritisch zu betrachten, obgleich auch Artikel und Beiträge von etablierten Medien über sie Verbreitung finden. Besonders kritisch müssen dabei vor allem Beiträge in den sozialen Netzwerken analysiert werden, die ohne Quellenbezug auskommen bzw. sich auf zweifelhafte Quellen von Propaganda-Medien beziehen. Diese haben häufig das Ziel zu desinformieren und/oder Rezipienten im Sinne der Verfasser zu beeinflussen. Dazu zählen unter anderem RT Deutsch oder in Österreich die Plattform unzensuriert.at.

Wie Propaganda verbreitet wird. Diese Medien erwecken zwar den Eindruck journalistischer Sorgfalt und Objektivität, sie lösen ihre Versprechen jedoch nicht ein. Diese Propaganda wird dann über soziale Medien multipliziert, sehr häufig über rechtsextreme und/oder faschistoide Gruppen. Aber auch linke, antidemokratische Gruppen sorgen für die Verbreitung von Fake News von Propaganda-Plattformen im Netz.

In den sozialen Medien tummeln sich vor allem die Besserwisser, selbsternannten Experten, sogenannten Publizisten und Verschwörungstheoretiker jedweder Couleur.

Besserwisser und Verschwörungstheoretiker. Deshalb heißt es über die sozialen Medien im Report des Diplomatic Council wörtlich: In den sozialen Medien tummeln sich vor allem die Besserwisser, selbsternannten Experten, sogenannten Publizisten und Verschwörungstheoretiker jedweder Couleur. Mit Bezug auf vermeintlich seriöse Quellen verbreiten sie ihre feste Überzeugung, dass Corona gar nicht so schlimm sei, wohl aber die Maßnahmen zur Bekämpfung der Seuche. Zitiert werden dabei ehemalige Lungenärzte, emeritierte Professoren der Mikrobiologie, Klinikdirektoren und Virologen. Selbsternannte Aufklärungsseiten erklären die Coronakrise wahlweise als eine Ausgeburt des Faschismus, eine Verschwörung der Eliten oder schlichtweg als Hysterie. Man mag dieses Sammelsurium als „Spinnereien“ abtun, aber spätestens in der Pandemie wird klar, dass das Gedankengut etlicher vermeintlicher Verschwörungen weit in die demokratische Mitte der Bevölkerung hineinreicht. „Es ist die Sternstunde der Storyteller frei nach dem Motto ‚Eine glaubwürdige Geschichte ist tausendmal besser als alle Fakten`“, sagt hierzu Andreas Dripke. Er ist Autor des Buches „Pandemie – Die Welt im Corona-Krieg“, das im Verlag des Diplomatic Council erschienen ist.

Mono-kausale Narrative besonders gefährlich

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In seriösen Redaktionen sitzen keine selbsternannten Experten, die Propaganda machen. (Foto: Verena N. / www.pixelio.de

Besonders schädlich haben sich nach Analyse der UN-Denkfabrik sogenannte mono-kausale Narrative auf Grundlage von Daten erwiesen. Dabei würden beliebige vermeintlich belegbare Daten als unumstößlich Wahrheit verstanden und darauf abbauend eine einzige in sich geschlossene und logisch erscheinende Kausalkette als Argument präsentiert. Dazu heißt es im Report: Das Vorgehen der „datengestützten Wahrheiten“ ist schon seit längerem zu beobachten, spätestens seit der Flüchtlingskrise 2015 ist es nicht nur in den sozialen Medien in vielfältiger Weise zu finden.

Propaganda wirkt. Das Fatale ist dabei, dass Personen, welche solche „alternativen Wahrheiten“, die auf scheinbar „unverrückbaren Daten“ basieren, übernehmen, zu einer Art gläubige Kämpfer für diese Wahrheit mutieren. Aus dieser selbst erzeugten „absoluten Gewissheit“ resultiert dann die Vehemenz, mit der unterschiedliche Argumente aufeinander prallen.

Glauben heißt nicht wissen und führt zur Rechthaberei. Man nennt dieses Phänomen den Dunning-Kruger-Effekt. Die beiden Wissenschaftler David Dunning und Justin Kruger belegten schon 1999 die These, dass Personen, die wenig wissen, umso mehr der Überzeugung sind, recht zu haben. Dieser Effekt war schon vor der Pandemie zu verzeichnen, beispielsweise in der Flüchtlingskrise seit 2015 und der Klima- und Umweltdebatte seit 2018.

Personen, welche „alternative Wahrheiten“, die auf scheinbar „unverrückbaren Daten“ basieren, übernehmen, mutieren zu einer Art gläubige Kämpfer für diese Wahrheit.

Social Bots spielen Schlüsselrolle

Nach Erkenntnissen der UNO-Denkfabrik spielen dabei in den sozialen Medien sogenannte Social Bots eine Schlüsselrolle bei der Verbreitung von Fake News. Diese Bots sammeln Informationen, verstärken Meinungen, setzen eigene Themen und treiben Thesen voran. Dabei „handeln“ sie stets im Sinne ihrer Auftraggeber, etwa einer politischen Partei, einer Regierung oder eines Landes, warnt das Diplomatic Council.

Plattformen kämpfen um ihren Ruf. Deshalb beginnen die Betreiber von Social Media-Plattformen zunehmend, gepostete Inhalte nach Fake News und politischer Propaganda zu durchsuchen und diese Ihalte auch entsprechend zu deklarieren. Zuletzt hat beispielsweise Twitter die News des amerikanischen Präsidenten D. Trump als Fake News zu identifizieren und die Ergebnisse den Nutzern mitzuteilen. Andere Plattformen folgen jetzt diesem Beispiel. Inwieweit dadurch die Wirksamkeit von Propaganda und Fake News bei den Rezipienten eingedämmt werden kann, ist hingegen fraglich.   

diplomatic-council.org

Diplomatic Council in Kürze
Das Diplomatic Council ist ein globaler Think Tank, der die Vereinten Nationen berät. Zum Kreis der Mitglieder gehören Staatspräsidenten, Diplomaten, Unternehmer, Führungskräfte aus der Wirtschaft und Persönlichkeiten aus der Gesellschaft. Sie alle vertreten das Primat der Menschlichkeit. Egal, ob es um politische, wirtschaftliche oder technische Angelegenheiten geht, hat stets der Nutzen für den Menschen im Mittelpunkt zu stehen. UnitedInterim, Firmenmitglied im Diplomatic Council, ist ein spezialisierter Dienstleister für Interim Manager. Das Unternehmen betreibt eine offene Plattform für Projektleiter, Interim Manager, Firmen und Interim Provider.  

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