DIANA – Assistenzsystem soll Umschlag in Häfen rasant beschleunigen

Im Rahmen des Forschungsprojekts DIANA entwickeln der Hafen Duisburg, das Fraunhofer IML in Dortmund, die Studiengesellschaft Kombiverkehr sowie der Nordic Rail Service in den nächsten drei Jahren ein gleichnamiges digitales Wagenmeister-Assistenzsystem (WAS). Ziel ist es, Häfen einen schnelleren Umschlag zu ermöglichen, indem damit wagentechnische Untersuchungen beschleunigt werden. Die Hamburger Supply Chain Management-Spezialisten der leogistics sind ebenfalls Teil dieses Partnerverbunds für die Entwicklung und Implementierung innovativer Lösungen für den Verkehrsträger Schiene. Sie sind vor allem für die konzeptionelle Entwicklung und Implementierung bzw. Realisierung des Projektes verantwortlich.

Diana – Wagenmeister-Assistenz-System (Foto: Petra Weishaar / www.pixelio.de)
Diana – Wagenmeister-Assistenz-System soll die Prozesse in Häfen verbessern und so den Hafenumschlag beschleunigen helfen. (Foto: Petra Weishaar / www.pixelio.de)

Diana: So heißt das Projekt, das der Duisburger Hafen, das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML, die Studiengesellschaft für Kombinierten Verkehr sowie der Nordic Rail Service „auf Schiene gesetzt“ haben. Die Hamburger leogistics als Teil des Partnernetzwerkes, zeichnet hingegen vor allem für die konzeptionelle Entwicklung und Implementierung bzw. Realisierung verantwortlich. Als Verbundkoordinator und Validierungspartner fungiert der Duisburger Hafen, während der TÜV Nord die Rolle des Projektträgers übernimmt.

Diana soll digitale Infrastruktur von Häfen verbessern

„Wenn die Verkehrswende gelingen soll, muss der Verkehrsträger Schiene noch große Sprünge im Bereich Digitalisierung machen. Gemeinsam mit unseren Partnern können wir mit dem Projekt Diana einen Beitrag dazu leisten und die Bahn nicht nur im Bereich Hafen durch effizientere Prozesse deutlich attraktiver machen“, sagt Marco Mohr, Manager Rail Logistics bei der leogistics zur Intention des Forschungsprojekts.

Höhere Umschlagleistung in Häfen. Ziel des Projekts ist daher die Erhöhung der Umschlagleistung der See- und Binnenhäfen auf Basis einer intelligenten IT-Lösung. Dies soll vor allem durch die Beschleunigung des Schlüsselprozesses der sogenannten „Wagentechnischen Untersuchung“ (WTU) erreicht werden, indem Medienbrüche und Ineffizienzen beseitigt werden. Neben der Geschwindigkeit sieht Diana zudem vor, auch die Qualität der WTU zu verbessern. Dies ist insbesondere bei der Anlernung neuer Arbeitskräfte vorteilhaft und bietet eine wichtige Stütze vor dem Hintergrund der großen Verantwortung, die Wagenmeister:innen tragen. Darüber hinaus sollen mit dem Konzept die Quote des Schadwagenaustausches verringert sowie die Kommunikation der mit der WTU verbundenen Akteure (Terminal, EVU und Lokführer) mit den Wagenmeister:innen effizienter gestaltet werden. Das WAS Diana kann somit einen wichtigen Beitrag zur durchgängigen Digitalisierung und Vernetzung von Häfen leisten. Ein erster Prototyp des WAS  soll in etwa 21 Monaten verfügbar sein. Die Projektlaufzeit endet im Dezember 2024.

Diana – M. Mohr: „Wenn die Verkehrswende gelingen soll, muss der Verkehrsträger Schiene noch große Sprünge im Bereich Digitalisierung machen.“ (Foto: leogistics / RS MEDIA WORLD Archiv)
Diana – M. Mohr: „Wenn die Verkehrswende gelingen soll, muss der Verkehrsträger Schiene noch große Sprünge im Bereich Digitalisierung machen.“ (Foto: leogistics / RS MEDIA WORLD Archiv)

Digitalisierung der Schiene vorantreiben

Das gewünschte Ergebnis des Forschungsprojekts ist zum einen die deutlich effizientere Nutzung der Hafeninfrastruktur insgesamt, aber auch der Gleis-, Kran- und Rangierkapazitäten im Speziellen. In vielen Häfen wie beispielsweise in Lübeck hat dies direkte Auswirkungen auf die gesamte Umschlagkapazität, mit der Waren im Fließverfahren von der Fähre auf den Zug umgeschlagen werden. Je mehr Züge den Hafen verlassen können, desto mehr Güter können wasserseitig angenommen werden. Aufgrund der Bedeutung des Schlüsselprozesses der WTU für eine Vielzahl an nachgelagerten wertschöpfenden Prozessen, kann die internationale Wettbewerbsfähigkeit von Hafenstandorten nicht nur erhalten, sondern auch langfristig gestärkt werden. Dies zieht nicht zuletzt auch zukünftige Potentiale zur Verlagerung von Lkw-Transporten von der Straße auf die Schiene und den Wasserweg nach sich.

Vom deutschen Verkehrsministerium gefördert

Das Förderprogramm Innovative Hafentechnologie (IHATEC II) des BMDV stellt den Rahmen für die Konzeption und Umsetzung von Diana. Unter IHATEC II fallen dabei Forschungs- und Entwicklungsprojekte, die zur Entwicklung oder Anpassung innovativer Technologien in den (deutschen) See- und Binnenhäfen beitragen. Das Hauptaugenmerk liegt hierbei auf der Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit von deutschen Häfen, aber auch auf der Verbesserung des Klima- und Umweltschutzes, sodass Logistikketten effizienter gestaltet und die Vernetzung von Produktion und Logistik optimiert werden.

leogistics in Kürze

Die Hamburger Spezialisten für Supply Chain Management wollen mit ihren Ideen und Softwareangeboten die Welt des Transportmanagements sowie der Werks-, Bahn- und Lagerlogistik digital transformieren. Auf dem Weg dorthin verlassen sie wo immer notwendig ausgetretene Standardpfade und definieren mit den Anwendern auf Augenhöhe deren Supply Chain Operations von Anfang bis Ende neu. Mit der Geschäftsprozess- und Anwendungsberatung im SAP-Umfeld einerseits und der myleo / dsc, der unternehmenseigenen Cloud-Plattform für Werks- und Transportlogistik, andererseits, erheben die Hanseaten den Anspruch, „schon heute die Zukunft der Logistik“ zu gestalten. Dabei greifen sie auf State-of-the-Art-Technologien wie IoT, KI und Machine Learning zurück. Die leogistics ist ein Tochterunternehmen der cbs Corporate Business Solutions Unternehmensberatung und gehört zur Materna Gruppe.

leogistics.com | duisport.de | kombiverkehr.de | iml.fraunhofer.de | nordic-rail-service.de | bmdv.bund.de

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